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Coco - Ausbildung zur 0

Coco - Ausbildung zur 0

Titel: Coco - Ausbildung zur 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Riba
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dieser Frau den Weg zeigen würden, den sie gehen musste, um zufrieden zu sein.
    „Coco, wenn du dich wirklich so überfordert fühlen würdest“ – er betonte das Wort „überfordert“ –, „dann wärst du schon nicht mehr hier. Also: Können wir jetzt weitermachen?“
    Coco bemerkte den leicht gereizten Unterton in seiner Stimme. Sie schüttelte den Kopf.
    „Ich weiß nicht …“, antwortete sie leise und nahm noch einen Schluck Kaffee. Baptiste räusperte sich energisch, und das, was Coco nun zu hören bekam, verursachte ihr ein zugleich unangenehmes, aber auch erregendes Gefühl in der Magengegend.
    „Du hast zwei Möglichkeiten: Pack deine Koffer, geh und lebe dein Leben weiter wie bisher, oder … “ – hier setzte er zu einer Pause an, von der Coco nicht sagen konnte, ob ihr das, was er sagen würde, behagen würde. „Oder … wir machen weiter mit dem, was wir begonnen haben, und du lernst endlich, zu dem zu stehen, was du bist.“
    In seinen Augen funkelte es gierig, und als er weitersprach, klang seine Stimme wie nach einem Marathonlauf.
    „Du wirst sehen und es lieben, wozu ihr beide – du und dein Körper – fähig sein könnt. Du wirst jede Sekunde lieben, jeden Schmerz wirst du verwandeln können in unendliche Lust, und du wirst jede Demütigung hinnehmen, als wäre sie ein Geschenk an dich. Denn mit jeder verdammten Sekunde wirst du stärker werden, und die Veränderungen, die du dadurch erfahren wirst, werden dir endlich erlauben, das zu sein, was du bist: eine wunderschöne Frau mit dem Hang zum Leiden. Und du wirst dich damit besser denn je fühlen …“
    Er erhob sich und ging hinein. Coco stockte der Atem. So direkt war sie noch nie aufgefordert worden, sich vögeln zu lassen – und schon gar nicht mit den für sie zu erwartenden Konsequenzen.
    In der letzten Nacht hatte sie geträumt. Immer wieder die gleiche Situation. Der Fremde vor ihr, Baptiste mit seinem Schwanz hinter ihr. Und je länger sie davon träumte, desto mehr gefiel sie sich in dieser Situation. Der Vorwurf, den sie sich selbst gemacht hatte, dass sie sich benehmen würde wie eine Hure, zählte nicht mehr. Sie zählte eins und eins zusammen. Nicht sie wurde dafür bezahlt, dass sie ihren Körper hinhielt. Nein, es war anders, auch wenn Coco dies nicht bewusst getan haben mochte. Sie hatte für dieses Fickabenteuer bezahlt, und Baptiste hatte vollkommen recht: Es war das Beste, was sie bisher bekommen hatte.
    Der letzte Abend hatte eine Neugier in ihr geweckt, die sie vorher nicht für möglich gehalten hatte. Etwas, das sie noch bis vor kurzem abgestoßen hätte, wurde plötzlich für sie zu einer machbaren Option. Sie als Lustobjekt, welches Lust an diesem Handeln empfand. Baptiste hatte recht: Sie konnte ihre Koffer packen, empört abreisen und ihr langweiliges Leben weiterführen. Aber er hatte auch etwas ausgesprochen, etwas in Worte gefasst, zu dem sie noch nicht in der Lage war. Aber als sie diese Worte hörte, wurde ihr klar, dass dem genau so war und dass es gut war. Sie hatte den Abend genossen, den Schwanz in ihrem Mund, den Fick von hinten. Die Tatsache, dass alle in ihrer näheren Umgebung gesehen hatten, wozu sie sich hatte hinreißen lassen, hatte ihre Erregung nur noch gesteigert. Auch jetzt, hier auf dem Balkon, ließ sie der Gedanke, Objekt gewesen zu sein, feucht werden.
    Die körperliche Starre, in der sie Baptiste zugehört hatte, fiel von ihr ab, und nun legte sie endgültig die Zeitung und ihre Brille beiseite, an denen sie sich in der letzten halben Stunde fast krampfhaft festgehalten hatte.
    Coco erhob sich, öffnete ihren Bademantel und folgte Baptiste in das Zimmer. Er stand mit dem Rücken zu ihr, doch als er das Rascheln des fallenden Mantels hörte, nickte er und drehte sich mit einem Lächeln auf den Lippen zu ihr herum.
    „Gut“, sagte er leise, „du bist dir im Klaren, dass ich dich bis auf den letzten Nerv triezen werde?“ Coco schloss die Augen, atmete tief durch und nickte. „Kein Safeword!“
    Und obwohl sie nur die Hälfte von dem verstand, was er sagte, nickte sie. Sie war bereit, sich das Vergnügen zu gönnen, das ihr so lange verwehrt geblieben war und von dem sie nicht gewusst hatte, dass auch sie ein Recht darauf hatte.
    Baptiste war auf sie zugekommen und hatte die kleine Tasche, in welcher er kurz zuvor nach etwas gesucht hatte, auf dem Bett abgestellt. Coco atmete tief durch. Baptiste nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie.
    „Keine Angst!“, raunte er

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