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Coco - Ausbildung zur 0

Coco - Ausbildung zur 0

Titel: Coco - Ausbildung zur 0 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ana Riba
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lautstark. Mit vorsichtigen Schritten ging sie auf die Brüstung zu und hielt sich daran fest. Der Wind verfing sich in ihren feuchten Haaren, und die frische und kühle Nachtluft half ihr dabei, einen klaren Kopf zu bekommen. Ab und an nippte sie an ihrem Glas, doch ansonsten stand sie bewegungslos dort und starrte auf das dunkle Wasser, das mit jeder Welle höher heraufzusteigen schien.
    Während sie dort verweilte und die Nachtluft einatmete, spürte sie jede Faser ihres Körpers. Sie atmete ein, sie atmete aus und fühlte, wie sich ihr Brustkorb hob und senkte. Sie atmete ein, sie atmete aus, und ihre Brustwarzen rieben sich an dem flauschigen Material des Bademantels. Sie lebte. Wann hatte sie dieses Gefühl das letzte Mal in sich gespürt? Und dieses Gefühl ließ das eben Erlebte wieder aufsteigen. Leicht begann es, in ihrem Unterleib zu kribbeln. Coco schloss die Augen, und sofort erschien ihr das Bild des steifen Schwanzes. Sein Geruch, seine feuchte Spitze und sein Geschmack auf der Zunge.
    Sie fühlte, wie Baptiste sie von hinten vögelte, und diese Erinnerung ließ sie schwanken. Erregt beugte sie sich vor, und ihr Bademantel öffnete sich ein wenig. Ihre Nippel hatten sich in den letzten Minuten aufgerichtet und standen wie kleine Rosenknospen aus ihrem Ausschnitt hervor.
    Verzweiflung stieg in Coco auf, und sie stieß sich heftig von der Balustrade ab und stürzte zurück in ihr Zimmer. Sie streifte sich den Bademantel von den Schultern, kroch in ihr Bett und zog sich die dicke, mit Daunen gefüllte Decke bis über die Ohren, nur ihre Nasenspitze lugte daraus hervor. Leicht legte sich die Decke über ihre Haut und streichelte sie in den Schlaf. Sie fühlte sich geborgen und sicher. Ein paar Augenblicke später war sie eingeschlafen. Und dieser Schlaf brachte ihr in ihren Träumen die Erkenntnis, dass sie sich nie eingestanden hatte, zu genießen.
     

7
    Der Morgen begrüßte Coco mit dem Lachen der Möwen, die vom Wind vor ihrem Fenster getragen wurden. Verschlafen richtete sie sich auf und sah an sich herunter. Sie war immer noch dieselbe, die gestern Nacht unter dieser Decke Schutz gesucht hatte. Aber etwas hatte sich verändert. Noch konnte Coco nicht sagen, was es war.
    Noch war sie unsicher, und deshalb würde sie sich für den Rest des Tages verstecken. Sie bestellte ihr Frühstück aufs Zimmer und ließ es von dem Pagen auf dem Balkon servieren. Die Morgenluft war herrlich, und es versprach ein warmer und angenehmer Tag zu werden. Der Wind hatte in der Nacht etwas abgeflaut, doch war die Brise an sich immer noch recht frisch.
    Coco nahm auf dem Balkon Platz und gönnte sich eine Tasse Kaffee. Während sie nach der Morgenzeitung griff, setzte sie ihre Lesebrille auf – etwas, das sie nur dann tat, wenn sie allein war. So beschäftigt, genoss sie den Morgen. Ein Morgen, der nur ihr gehörte, weil sie gestern etwas getan hatte, das sie nie von sich erwartet hätte. Für einen Moment vergaß sie ihre Scham und das Gefühl der Peinlichkeit und tat das, was man an einem Samstagmorgen zu tun pflegte: den Tag in aller Ruhe beginnen.
    Doch mit ihrer Ruhe war es schnell vorbei, als Baptiste seinen Kopf durch die Balkontür zu ihr hinausstreckte. Er grinste sie breit an, und ihr gerade wiedergewonnenes Selbstbewusstsein drohte in den Katakomben zu versinken.
    „Gut geschlafen?“, fragte er mit scheinheiligem Unterton und ließ sich auf den Stuhl ihr gegenüber fallen. Ohne zu fragen, ob es ihr passte, griff er sich die Kaffeekanne und schenkte sich ein. Als wäre es das Selbstverständlichste auf der ganzen Welt, nahm er sich ein Croissant und einen Teller. Coco schob die Brille hoch und legte die Zeitung ab.
    „Kannst es wohl kaum erwarten, wieder eine Schlampe aus mir zu machen?“ Ihre Stimme war leise. Die Scham über das, was gestern in den Katakomben geschehen war, lag ihr auf den Stimmbändern. Baptiste sah erstaunt auf und schüttelte dann sacht den Kopf, als er ihren Gesichtsausdruck bemerkte.
    „Wer redet hier von Schlampe? Coco … also wirklich!“ Er tunkte sein Croissant in den Kaffee und biss herzhaft ab. „Nicht nur ich kann dir bestätigen, dass das ein sehr guter Fick und deine Leistung gestern nicht von schlechten Eltern war.“
    Coco stieß empört die Luft aus. Hatte dieser Kerl wirklich so wenig empathisches Vermögen, dass er nicht spürte und sah, wie sie sich fühlte? Unfassbar! Doch Baptiste erkannte sehr wohl, dass Coco sich unwohl fühlte, und lehnte sich zurück. Sein

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