Coconut Caye - Insel der Lust
und drehte sich zu ihm. “Wo fahren wir eigentlich hin?”
Er war inzwischen abgebogen und sah auf die Straße. Trotzdem hätte er schwören können, dass sie gerade ein Stück näher zu ihm gerückt war. “Weiß ich noch nicht. Ich wollte erst mal nur da weg. Gibt es einen bestimmten Ort, wo du vielleicht gern hinmöchtest?”
Sie überlegte kurz, während er die Auffahrt zur Stadtautobahn nahm. “Wir wäre es mit dem Staudamm?”
Das war nicht weit von hier, und er hatte nichts dagegen. Um die Stille im Wagen zu übertönen, legte er seine Depeche-Mode-CD ein. Er hatte gesehen, dass sie das T-Shirt aus dem Konzert trug. Prompt begann sie, den Song “Personal Jesus” ganz leise mitzusingen. Sie hatte eine sehr schöne Stimme.
Und sie hatte einen traumhaften Körper, den sie aus irgendwelchen Gründen nicht stillhalten konnte. Sie rutschte unruhig hin und her, während die Musik spielte. Sie sprachen nicht. Ohne ihn zu fragen, drückte sie beim nächsten Lied auf Schnellvorlauf, bis “Policy of Truth” erklang. Inzwischen saß sie genau in der Mitte der Sitzbank.
Ray wurde heiß, und er musste sich zusammenreißen, nicht laut zu stöhnen. Keine zehn Zentimeter weiter, und sie saß auf seinem Schoß. Er wusste, dass sie absichtlich so dicht an ihn herangerückt war, und fragte sich, ob er sie noch näher zu sich ziehen sollte. Zumindest konnte er schon mal den Arm auf die Rücklehne legen. Sie lehnte sich zurück, und ihr Haar berührte seinen Arm. Als er gerade seine Hand auf ihre Schulter legen wollte, waren sie da.
Er parkte in einer Seitenstraße. Von hier mussten sie durch eine kleine Grünanlage gehen, um zum Staudamm zu gelangen. Ein kurzer Spaziergang schien ihm ideal, wenn er mit ihr ins Gespräch kommen wollte. Er wollte sie schon lange kennenlernen, und wie es aussah, ging es ihr mit ihm nicht anders. Deshalb durfte er jetzt keinen Fehler machen.
Sie sah ihn an und kam noch näher, bis ihr Schenkel direkt neben seinem war. Er legte die Hand auf den Türgriff, damit sie aussteigen konnten, doch in diesem Moment beugte sie sich über ihn und griff nach seiner Hand. Sie hielt ihn fest. Er sah sie an. Ihre tiefblauen Augen mit den langen Wimpern sprachen eher für ein Schlafzimmer als für den Staudamm.
“Wolltest du nicht feiern?”, fragte sie.
Rays Körper war Antwort genug. Er konnte kaum glauben, wie ihm geschah.
Er ließ den Türgriff los, nicht aber ihre Hand. Dann lehnte er sich in die Ecke zwischen Sitzbank und Tür und bedeutete ihr mit den Augen, näher zu kommen. Sie sah ihn eine halbe Ewigkeit schweigend an. Diese Augen waren sagenhaft!
Schließlich lächelte sie. Er fürchtete, wenn sie seinen Schenkel auch nur streifte, wäre es auf der Stelle um ihn geschehen. Er beugte sich ein Stück vor, legte einen Arm um sie und zog sie ganz nah zu sich. Sie öffnete die Lippen ein wenig, und er gab ihr, was sie offenbar von ihm wollte.
Sie erwiderte seinen Kuss mit einer Leidenschaft, wie er sie bei keiner Frau zuvor erlebt hatte. So hatte Mandy Green ihn nie geküsst. Die Mädchen am College waren dem schon nähergekommen, aber das hier übertraf sie trotzdem noch um Klassen.
Von Küssen wie diesem träumte man gewöhnlich, rechnete jedoch nie damit, dass es sie tatsächlich geben könnte. Er wusste nicht, warum, doch scheinbar wollte sie ihn mehr, als er zu hoffen gewagt hatte. So viel verriet ihm ihr Mund – und ihre Hand, die plötzlich an seiner Hose war.
Ihm war klar, dass er sich unmöglich verhielt, doch darauf konnte er keine Rücksicht mehr nehmen. Er musste sich von ihr berühren lassen. Mit seiner Hand bedeutete er ihr, wie sie ihn zu streicheln und zu liebkosen hatte, rieb sich schamlos an ihren Fingern, die seine Erregung umfassten. Als er beinahe wahnsinnig vor Lust war, stoppte er sie. Er wollte sie anfassen.
Leider war ihre Sitzposition unglücklich, sodass er nicht unter den Saum ihres T-Shirts gelangen konnte, ohne sie ein Stück von sich zu schieben. Andererseits wollte er diesen Kuss auf keinen Fall unterbrechen.
Dann wich sie plötzlich ein Stück zurück, und während sie ihn ansah, strich sie sich mit dem Finger verführerisch über die Unterlippe.
“Können wir uns irgendwo ein Zimmer nehmen?”, fragte sie ihn. Er traute seinen Ohren nicht.
“Ähm, okay.” Verdammt, er würde jeden Moment kommen, und dabei war er noch vollständig bekleidet! “Wenn du das auch wirklich willst.”
“Ich will das wirklich.”
Die rechte Hand auf ihrer Schulter,
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