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Cocoon, Band 01

Cocoon, Band 01

Titel: Cocoon, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Albin
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Notfallmeldung benachrichtigt.«
    »Nein, das mit Enora und Valery. Im Korridor.«
    »Nein, das hat sie mir nicht erzählt, aber da ist eine Sache, die du wissen solltest«, erklärt sie. »Wenn du glaubst, Pryana wäre eine meiner Marionetten, dann wirst du noch eine böse Überraschung erleben. Sie spielt ihr eigenes Spiel.«
    »Und du hast sie dazu gemacht … «
    »Ich habe sie dazu gebracht«, verbessert sie mich. »Ich will nicht lügen, Adelice. Ich wollte, dass ihr beide Feinde werdet, aber Pryana wäre auch so nie deine Freundin geworden.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher«, sage ich. »Wir haben uns gut verstanden.«
    »Pryana würde ihre eigene Schwester hinterrücks erdolchen, wenn es sie weiterbringen würde.«
    »Sie schien ziemlich niedergeschlagen, als du den Faden ihrer Schwester herausgerissen hast.«
    »Hör mir gut zu«, sagt Maela. Dabei steht sie auf und blickt auf mich herab. »Ich würde mir gut überlegen, wem ich von meiner eigenen kleinen Schwester erzähle. Pryana ist nachtragend. Glaub mir, ich habe dir einen Gefallen getan.«
    »In Zukunft darfst du deine Gefallen gern behalten«, gebe ich zurück.
    Maela macht ein gespielt gelangweiltes Gesicht und geht hinaus. Nichts in der Welt könnte mich dazu bewegen, ihr das falsche Mitleid und ihre plötzliche Besorgnis um mich abzukaufen. Doch da ich die künftige Stickmeisterin bin, bemüht sie sich, den von ihr angerichteten Schaden zu begrenzen.
    »Fertig?«, fragt Erik, der seinen Kopf ins Zimmer steckt.
    »Bekomme ich für den Rückweg auch eine Eskorte?«
    »Cormac möchte sichergehen, dass du jederzeit beschützt wirst.«
    »Oh, gut«, sage ich seufzend. »Schläfst du dann bei mir auf dem Fußboden?«
    »Vor deiner Tür, um genau zu sein.«
    Ich verziehe das Gesicht. Dann werde ich mich heute Nacht wohl nicht hinausstehlen, um die Klinik zu inspizieren.
    »Schau nicht so entsetzt«, sagt er und ergreift wieder meinen Arm. »So wachst du immer zusammen mit mir auf und schläfst mit mir ein.«
    Obwohl ich es ihm übel nehme, wie er sich nach unserem Kuss verhalten hat, lache ich. Er ist so eingebildet.
    »Der Traum eines jeden Mädchens«, sage ich und neige den Kopf zur Seite.
    »Es tut mir leid«, sagt er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Klar. Macht nichts.«
    »Ich weiß, was sie dir angetan hat.«
    »Vergiss es, Erik.«
    »Du musst wissen, dass es noch schlimmer geworden wäre, wenn ich dich besucht hätte.«
    »Ja, da hast du wahrscheinlich recht«, erwidere ich. »Aber das werden wir wohl nie erfahren.«
    »Dann war es das also?«
    Mit einem Seufzen ziehe ich meinen Arm aus seiner Armbeuge. Er macht es mir nicht leicht. »Erik, wir haben uns geküsst. Ich war ein bisschen betrunken. Ich bin darüber hinweg.«
    »Und was, wenn ich noch nicht darüber hinweg bin?«, sagt er und verlangsamt seinen Schritt.
    Ich dagegen gehe schneller und zerre ihn hinter mir her. »Es spielt keine Rolle, wie mächtig ich bin – oder wie mächtig ich nach dieser Beförderung sein werde. Aus der Sache wird nichts.«
    »Beförderung?«, wiederholt er.
    »Ich werde ausgebildet, um Loricel zu ersetzen«, erkläre ich ihm mit einem Schulterzucken. »Ich dachte, du wüsstest davon.«
    »Nein, aber das erklärt wohl Maelas Sinneswandel.«
    »Oh, meinst du, weil wir jetzt beste Freundinnen sind?«
    Er grinst mich schief an. »So weit würde ich nicht gehen, aber sie will sich eindeutig bei dir einschleimen.«
    »Immerhin versucht sie nicht mehr, mich umzubringen.«
    »Auch da würde ich mir nicht so sicher sein«, sagt er.
    »Wie sich die Dinge ändern«, murmle ich.
    »Kannst du mir vergeben?«, fragt er, und ich stöhne auf, weil er wieder damit anfängt. Er ist wie ein junger Hund, der seinem eigenen Schwanz nachjagt, nur dass er hinter mir her ist.
    »Ich vergebe dir«, sage ich. »Aber das ändert nichts.«
    »Ich kann warten.«
    »Erik«, sage ich und ringe innerlich darum, wie viel ich ihm preisgeben soll. »Es ist nicht nur das. Ich bin nicht mehr dieselbe, die ich vor einigen Wochen war. Die Umstände haben sich geändert, und du würdest nur deine Zeit verschwenden, wenn du auf mich wartest.«
    Er blickt aufmerksam auf mich herab, und vor seinem durchdringenden Blick weiche ich zurück. »Ich hätte es wissen müssen«, sagt er dann, und kurz umspielt der Hauch eines Lächelns seine Lippen.
    Ich beiße mir auf die Innenseite der Wange und halte den Blick gesenkt. In seiner Stimme liegt etwas, das mir eine Gänsehaut verursacht, aber er kann doch

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