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Cocoon, Band 01

Cocoon, Band 01

Titel: Cocoon, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Albin
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Sagt mir, wann ich essen soll, wann ich schlafen soll. Aber schließlich brauche ich auch nur seinetwegen einen Ersatzvater.
    »Du weißt, dass du nicht verdienst, wie sie dich behandeln werden.« Seine Stimme klingt besorgt, aber anscheinend wird das Valpron langsam abgebaut, denn ich muss mich zusammenreißen, um ihn nicht anzuspucken.
    »Du hast wirklich keine Ahnung, in was du da hineingerätst«, sagt er. Offenbar merkt er, wie mir zumute ist. Er seufzt und öffnet die Tür des Abteils. »Ich hoffe, du lernst zu gehorchen, bevor es zu spät ist.«
    Ich antworte ihm gar nicht erst. Ich will seine arroganten Ratschläge nicht. Ich blicke ihn starr an, bis sich die Tür seines Abteils hinter ihm schließt. Eine Begleiterin bringt mich zu meinem Abteil und folgt mir hinein.
    »Das ist das erste Mal, dass du transferiert wirst«, sagt sie im Tonfall einer einfachen Feststellung und drückt mich auf einen Stuhl in der Mitte der Kammer. »Dir wird vermutlich übel, und vielleicht musst du dich auch übergeben.«
    Ungelenk setze ich mich und sehe mich um.
    »Hier.« Sie schnallt mich mit einem Gurt um die Taille fest.
    »Wozu ist der?«
    »Während des Transfers darfst du dich nur möglichst wenig bewegen. Normalerweise kann man lesen oder etwas essen und trinken«, sie klappt ein Tablett aus der Armlehne des Stuhls auf, »aber aufstehen ist nicht drin.«
    Ich sehe auf den Gurt und ziehe eine Augenbraue hoch.
    »Tut mir leid.« Ihr Blick verrät, dass sie es ernst meint. »Ich bin nicht autorisiert, dir etwas zu geben.«
    »Schon gut«, sage ich schulterzuckend. »Sieht so aus, als wären Mädchen hier eher selten.«
    Die Frau justiert die Gurte und kontrolliert die Schnalle noch einmal, bevor sie zurücktritt. Nach kurzem Zögern betrachtet sie die Anzeige auf der Wand: In zwei Minuten beginnt der Transfer.
    »Wir sind so weit.« Sie sieht sich noch einmal im Abteil um. »Wahrscheinlich sollte ich lieber den Mund halten.«
    »Was?« Offenbar ist die Wirkung des Beruhigungsmittels endlich abgeklungen, denn ich spüre Panik in mir aufsteigen.
    »Ja, Frauen werden eher selten transferiert, nur Webjungfern und die Frauen der Minister, aber die kriegen alles, was sie wollen«, flüstert sie mir zu.
    »Das verstehe ich nicht«, antworte ich stockend.
    Sie beugt sich vor und tut so, als rücke sie das Tablett zurecht. »Die sind meistens sehr schick, und wir geben ihnen Zeitungen und Modezeitschriften zu lesen. Aber du … «
    Ich starre sie an und versuche, den Sinn ihrer Worte zu verstehen.
    »Ich habe Weisung erhalten, dich anzuschnallen und einzuschließen.«
    »Einzuschließen?«
    »Ja.« Sie seufzt und klopft mir wohlwollend auf die Schulter. »Tut mir leid.«
    Sie greift hinter mich, und eine Sekunde später stülpt sich ein Helm aus dichtem Stahlgewebe über meinen Kopf. Mein Aufschrei dringt nur gedämpft hindurch. Sie drückt meine Hand noch einmal, was mich ein bisschen beruhigt. Dann klappt auch über meinen Handgelenken Metall herunter.
    »Dein Transfer wird nur eine Stunde dauern«, sagt sie aufmunternd, aber ich kann ihre Stimme durch das Metallgewebe nur schwach hören. »Viel Glück, Adelice.«
    Schade, dass ich sie nicht nach ihrem Namen gefragt habe.
    Fast die ganze Sicht auf den Raum ist durch den Helm blockiert, nur durch die Lücken kann ich etwas sehen. Es ist ein unauffälliger Raum mit kahlen weißen Wänden, eine Uhr in der Ecke zeigt die verbleibende Zeit an.
    Zuerst kommt die Übelkeit. Ich verliere den Boden unter den Füßen und mir dreht sich der Magen um, aber ich falle nicht herunter. Der Helm hält meinen Kopf gerade und meinen Nacken gestreckt, sodass ich mich nicht übergeben kann, obwohl mir sehr danach ist. Ich schließe die Augen und atme tief und gleichmäßig, um die Übelkeit unter Kontrolle zu bekommen. Als ich die Augen wieder öffne und durch die Löcher im Gewebe schaue, ist das Abteil um mich herum verschwunden, stattdessen bin ich von schimmernden Lichtern umgeben. Der Anblick beruhigt mich. Ich konzentriere mich auf die gleißenden Stränge, die nun die Wände des Abteils bilden. Glühende Strahlen winden sich durch den Raum und werden kurz darauf von langen grauen Fasern durchwirkt – kreuz und quer ziehen sie sich durch den Raum, bis ein golden und silbern glänzender Stoff entsteht. Irgendwo sitzt ein Mädchen und ersetzt das Gewebe des Transferabteils mit dem eines Abteils in einem Konvent, wodurch ich faktisch den Ort wechsle. Ich reise Hunderte von Kilometern, ohne einen

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