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Cocoon, Band 01

Cocoon, Band 01

Titel: Cocoon, Band 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G Albin
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erwidert er kleinlaut. »Die Essensgeneratoren haben das meiste gemacht, aber ich habe die Komponenten ausgewählt und sie angerichtet.«
    »Es ist großartig.«
    Ich esse mit den Händen, denn ich liebe es, das Essen zu spüren – fettig, glitschig, rau, sahnig. Jost lacht und schiebt mir violette Beeren in den Mund. Ich frage mich, ob er Rozenn noch immer liebt – und schäme mich für den Gedanken, sodass ich heiße Wangen bekomme und er aufhört, mich mit Beeren zu füttern.
    »Bist du bereit, wieder an die Arbeit zu gehen?«, fragt er.
    »Vermutlich werde ich das jetzt müssen.«
    »Du könntest auch hierbleiben«, sagt er, während sein Blick über die Blasenwand wandert.
    »Dann würde ich ja den Spaß verpassen, wenn die Sicherheit erfährt, wieso du mich jeden Tag besuchst«, necke ich ihn.
    »Ich würde bei dir bleiben«, sagt er mit leiser Stimme.
    Millionen Dinge würde ich ihm nun am liebsten sagen, aber das Einzige, was mir über die Lippen kommt, ist eine Frage, die mir auf der Seele brennt, seit er das Wort Revolution ausgesprochen hat. »Was hast du vor?«
    »So einfach geht das nicht«, blafft er mich an.
    »Vergiss es. Ich habe kein Recht, dich das zu fragen.«
    »Entschuldige. Es ist nur so, dass … « Jost gerät ins Stocken und sucht nach Worten.
    »Du vertraust mir nicht«, sage ich. »Das ist in Ordnung, du hast auch keinen Grund, mir zu vertrauen.«
    »Ich vertraue dir, Adelice. Bitte, das musst du wissen.« Er beugt sich zu mir und legt mir die Hand auf die ohnehin schon erhitzte Wange. Jetzt glüht sie erst recht. »Ich dachte, ich wäre niemals wieder in der Lage, jemandem zu vertrauen.«
    »Da bist du nicht der Einzige«, murmle ich und bette meinen Kopf in seine Handfläche. Er seufzt.
    »Ich weiß«, sagt er, doch es klingt mehr nach einer Beichte als nach einer Erkenntnis. »Ad, nicht nur du weißt, weshalb ich hier bin.«
    Ich brauche eine Weile, um den Sinn seiner Worte zu erfassen, doch dann ruckt mein Kopf hoch, und ich schaue ihm in die Augen. »Wie viele Leute wissen davon?«
    »Jetzt? Zwei. Du und noch jemand«, gesteht er und legt seine verwaiste Hand auf meinen Schenkel. Meine Nerven vibrieren, wo er mich berührt.
    »Wer?«, frage ich und versuche, das Kribbeln in meinem Bein zu ignorieren.
    Jost schüttelt den Kopf. »Tut mir leid. Dieses Geheimnis darf ich nicht preisgeben.«
    »Aber du hast gesagt, dass ich die Einzige bin, der du vertrauen kannst«, dränge ich ihn.
    »Der anderen Person traue ich nicht«, gibt er zurück.
    »Und doch macht ihr gemeinsame Sache?«
    »Nein, wir machen ganz bestimmt nicht gemeinsame Sache, aber dieser jemand weiß, weshalb ich in den Konvent gekommen bin.« Er zögert, bevor er hinzufügt: »Es wäre keine gute Idee, sich mit dieser Person zu verbünden.«
    »Und doch ist dieser jemand ein Rebell?«
    »Nein«, erwidert er hastig.
    »Und trotzdem weiß er, weshalb du hier bist? Wird er dich nicht verpfeifen?« Dass unser Gespräch so ins Vage abgedriftet ist, verwirrt mich. Alle Antworten, die ich erhalte, werfen nur weitere Fragen auf.
    »Ich mache mir keine Sorgen, dass ich angeschwärzt werde.« Er wendet den Blick ab, um mir deutlich zu machen, dass er nichts weiter dazu sagen wird.
    Ich nicke und überlege, wie ich das Thema wechseln könnte.
    »Was wird dann aus uns?«
    Jost zieht seine Hand weg, und eilig stelle ich klar: »Ich meine, was hast du geplant, und wie kann ich dir helfen?«
    »Entschuldige.« Er wirkt ernsthaft verlegen wegen seiner Reaktion, und seine Hand zuckt, als wolle er sie wieder auf meinen Schenkel legen. Doch er tut es nicht. »Ich weiß nicht.«
    »Und wie geht es dir damit?«, frage ich ihn in dem Versuch, die Stimmung aufzuhellen.
    »Ehrlich gesagt hatte ich nie einen Plan«, gesteht er, und seine Lippen deuten ein ironisches Lächeln an. »Ich bin hierhergekommen, um Rozenn zu rächen, aber ich hatte keine Ahnung, wie ich das anstellen sollte. Ich habe auf eine Gelegenheit gewartet, und dann bist du … «
    »In deine Zelle gestolpert?«, helfe ich nach.
    »Mehr oder weniger. Eigentlich hast du den Mund ziemlich voll genommen, und ich habe dich fallen lassen.«
    Bei der Erinnerung verziehe ich das Gesicht und reibe mir das Steißbein. »Übrigens glaube ich, dass du es ruiniert hast.«
    »Oh ja, ich habe es ruiniert, es lag natürlich nicht daran, dass du tagelang auf dem kalten Steinboden herumgehockt hast.«
    »Was das angeht«, widerspreche ich, »könntest du beim nächsten Mal bitte ein Kissen oder so

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