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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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sieben Schüsse in schneller Folge ab, die die Kaverne mit Donner erfüllten. Aber die auferstehende Masse zeigte sich unbeeindruckt, während sie Lagen über Lagen uralter Gebeine abstreifte. Nachdem die Knochen abgefallen waren, blieb eine drei Meter hohe Steinfigur übrig, ungeschlacht und roh, bis auf den Kopf, der von einer Neandertalerstatue stammte. Das Ding stürzte sich auf Rook. Er hatte keine Zeit nachzuladen und tat das Einzige, was ihm übrigblieb.
    Laufen.
    Die Desert Eagle besaß genügend Durchschlagskraft, um jeden Menschen und jedes Tier mit einem einzigen Schuss umzulegen, gegen einen solchen Steingiganten war sie jedoch nutzlos. Vielleicht hätte er mit dem 40 -mm-Granatwerfer seines Sturmgewehrs etwas ausrichten können – doch das hatte er ja leider verloren.
    Gebeine zerbarsten, als ein Schlag Rook knapp verfehlte, und Knochensplitter surrten durch die Kammer. Das Schrapnell traf Rook in den Rücken, grub sich in seine Flakweste und warf ihn nach vorne. Er stolperte durch ein Meer uralter Gliedmaßen und kämpfte sich auf den Punkt zu, wo, wie er glaubte, seine Waffe liegen musste. Endlich sah er den Lauf des Gewehrs aus den Trümmern ragen. Er wechselte die Richtung und rannte darauf zu, glitt aber auf einem wegrollenden Oberschenkelknochen aus und fiel.
    Die unvermittelte Bewegung rettete ihm das Leben, denn einer der riesigen Arme des Giganten fegte über ihn hinweg, als er flach auf dem Bauch landete. Durch den fehlgegangenen Schlag geriet die Kreatur aus dem Gleichgewicht und taumelte, was Rook Gelegenheit verschaffte, auf Händen und Knien weiterzukrabbeln. Er griff nach dem M 4 , legte den Finger an den Abzug – und überlegte es sich anders.
    Der Steinriese war nur drei Meter weit entfernt, und wenn Rook jetzt feuerte, ging er ebenso drauf wie das Monster. Er kroch hastig weiter, versuchte genügend Abstand zwischen sich und den Angreifer zu bringen, bis er merkte, dass der Koloss ihm folgte. Kurzerhand warf er sich hinter die Überreste einer Knochenmauer und legte an.
    Dem Husten des Granatwerfers folgte eine gewaltige Explosion. Sekundenlang regnete es Knochen und Steinsplitter, und die Luft füllte sich mit Pulverdampf und dem Staub der Toten.
    Rook stemmte sich hoch und spähte über die Mauer. An der Stelle, wo eben noch das Monster gestanden hatte, klaffte jetzt ein mit Knochen gefüllter Krater. Noch bevor er seinen Erfolg auskosten konnte, merkte Rook, dass er am ganzen Körper zitterte. Waren seine Nerven nach einem Jahr ohne Einsatz so zerrüttet? Doch nicht er war es, der zitterte. Die ganze Kaverne bebte.
    Während er den Granatwerfer nachlud, erinnerte er sich an das pulsierende Vibrieren, das er vorher schon gespürt hatte. Was immer das Beben verursachte, es schien …
    Bum!
    Die Wand der Kaverne explodierte nach innen, als ein drei Meter fünfzig hoher Gigant hindurchdonnerte. Rook zog den Kopf ein, als Gesteinsbrocken durch die Kammer schossen und einige der noch stehenden Bauwerke zerschmetterten. Dann rappelte er sich hoch und versuchte, durch die Staubwolken etwas zu erkennen. Mit einem Schwall stinkender Luft wogten die Umrisse einer großen Gestalt auf ihn zu. Er konnte keine Details ausmachen, aber im Unterschied zum ersten war dieses Ding nicht aus Stein. Es bestand aus Kristall. Aus den gleichen riesigen Kristallen, die oberhalb der alten Stadt Meru an der Decke hingen. Die Sorte, die Bishop um den Hals trug. Die heilenden Steine hatten sich in eine Mordmaschine verwandelt.
    Rook zielte und feuerte. Die Granate durchmaß die dreißig Meter bis zu dem kristallinen Goliath in Sekundenbruchteilen und detonierte. Die Wucht der Explosion warf das Monster aus der Bahn, beschädigte es aber nicht. Die Kristalle waren stabil.
    Sehr stabil.
    Als er sich zur Flucht wandte, rutschte Rook abermals auf dem Knochenteppich aus und landete auf allen vieren. Der Fels erzitterte unter den schweren Schritten, mit denen die kristalline Kreatur auf ihn zustampfte und die Knochen unter ihren baumstammdicken Gliedmaßen wie trockene Zweige zermalmte. Sie walzte alles nieder auf ihrem Weg durch die Knochenstadt.
    Rook rollte sich auf den Rücken und leerte sein ganzes Magazin auf das Biest. Aber die Kugeln prallten einfach davon ab. Eine Staubwolke breitete sich vor der Kreatur aus, während sie durch das Meer von Knochen stapfte. Es konnte nur noch Sekunden dauern, bis sie ihn zertrampelte, und Rook betete, dass Queen rechtzeitig zurück sein würde. Doch es war nicht seine

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