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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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halben Stunde darauf angesetzt, ein paar Antworten zu finden. Aleman hatte kaum Zeit gehabt, doch er dachte schneller als die meisten Menschen. Und er enttäuschte sie auch diesmal nicht.
    »Folgendes wissen wir: Vor ungefähr einem Jahr wurde die Siletz Reservation vollständig vernichtet. Mittlerweile haben wir eine ganz gute Vorstellung von dem Wie. Was der Grund war und wer den Angriff durchführte, entzieht sich jedoch leider nach wie vor unserer Kenntnis.«
    »Ein verdammter Haufen Steine, das war es«, sagte Kafer.
    Aleman blickte einen Augenblick zur Decke und kniff die Augen nachdenklich zusammen.
    »Lew«, mahnte King.
    Aleman blickte wieder auf den Bildschirm. »Kürzlich erhielten wir einen Hinweis darauf, dass sich bestimmte Zielpersonen in Australien und Vietnam in Gefahr befänden. Bedauerlicherweise wurden sie noch vor Ankunft unserer Teams getötet. Oder, in Rooks Fall, unmittelbar darauf. Das letzte Opfer konnte aber noch etwas sagen, das mich auf einen Gedanken brachte. Sie sagte – korrigiere mich, wenn ich mich irre, Rook –, dass unser Feind hinter ›schlimmen Worten‹ her sei, die man nicht aussprechen dürfe. ›Kann sie nicht sagen. Darf sie nicht sagen.‹«
    »Richtig«, bestätigte Rook.
    »Angesichts der Abstammung dieses Opfers muss man davon ausgehen, dass seine Muttersprache sehr alt ist; eine der ältesten, wenn nicht sogar die älteste Sprache der Welt. Meine Nachforschungen bezüglich der anderen Opfer ergaben, dass sie allesamt ebenfalls die letzten überlebenden Sprecher von fast ausgestorbenen, uralten Sprachen waren. Den Dialekt der Kurdanji in Australien beherrschten nur noch fünf Menschen. Jetzt sind sie alle tot. Bei den Siletz gab es noch zwei. Fionas Großmutter …«
    »Und Fiona selbst«, ergänzte Queen. »Mist.«
    »Ich habe eine Liste aller aussterbenden Sprachen der Welt zusammengestellt und einen beunruhigenden Trend festgestellt. Viele ihrer letzten Sprecher sind entweder verschollen, oder sie wurden kürzlich tot aufgefunden. Jemand ist dabei, sie auszulöschen. Da es sich um eine relativ kleine und über die ganze Welt verstreute Personengruppe handelt, zum Teil in abgelegenen Gegenden, ist bisher niemandem ein Muster aufgefallen. Ich habe die noch lebenden Sprecher der gefährdetsten Sprachen identifiziert. Beim Tinigua gibt es noch zwei. Beim Taushiro einen. Uru einen. Vilela zwei. Alle vier Sprachen sind in Südamerika beheimatet. Dann gibt es noch das Chulym in Sibirien, das von seinen drei verbliebenen Sprechern Ös genannt wird. Bevor sie vor drei Jahren einer schweren Grippeepidemie zum Opfer fielen, waren es noch fünfzehn. Dann gibt es noch das Pazeh mit einem Sprecher, der von den Philippinen stammt, aber in Taiwan lebt.«
    »Haben wir den Auftrag, diese Leute zu entführen?«, fragte Kafer.
    »Das ist Ihre Mission«, erwiderte King. »Ja.«
    »Und Sie haben so etwas schon einmal gemacht?«
    »Einsacken und abschleppen«, meinte Bishop, was ihm seltsame Blicke von den anderen vier Teamführern eintrug, aber Rook ein Lächeln entlockte.
    »Passt Ihnen etwas nicht an Ihren Befehlen?«, fragte King mit stählerner Stimme. Sein Blick blieb starr auf Kafer gerichtet.
    Einen Augenblick lang schien es, als wollte Kafer Einwände erheben, dann lehnte er sich bequemer zurück. »Reine Neugierde.«
    Aleman räusperte sich. »Queen und Bishop gehen mit zwei Teams nach Südamerika. Knight mit einem nach Taiwan. Rook übernimmt Sibirien.«
    »Ich muss Ihnen ja nicht erst sagen, dass wir weder wissen, mit wem wir es hier zu tun haben, noch womit «, sagte King. »Sie und Ihre Männer sind mit konventioneller Kriegführung vertraut, aber die zählt hier nicht. Werfen Sie alle taktischen Konzepte über Bord und verlassen Sie sich niemals, niemals darauf, dass der Gegner durch eine Kugel zu töten ist.«
    »Was wissen wir denn?«, fragte einer der Teamführer. »Ich habe gesehen, wie diese verdammte Statue am Haupteingang von Bragg zum Leben erwachte und einen Mann tötete.«
    »Damit haben Sie unser Wissen so ziemlich zusammengefasst«, antwortete Aleman. »Und wenn die Dinger ihre Mission, falls man es so nennen darf, erfüllt haben, kehren sie in den unbelebten Zustand zurück. Was der Grund dafür ist, dass besagte Statue sich jetzt in der Lobby einer Baracke befindet.«
    »Sie müssen schnell und unauffällig vorgehen. Ich will, dass Sie die Zielpersonen aus diesen Ländern herausbringen, ohne dass jemandem ein Haar gekrümmt wird. Bleiben Sie unter dem

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