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Code Delta

Code Delta

Titel: Code Delta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeremy Robinson
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Echtzeit. Ein ganzer Flottenverband konnte umgeleitet oder Luftunterstützung angeordnet werden. Ein Telefonanruf reichte, um politischen Druck zu erzeugen.
    »Sie sind die Besten. Sie werden den Job auch ohne Sie erledigen.«
    »Und wenn nicht? Wenn Marrs in den Medien die Oberhand behält?«
    »Das wird er nicht.«
    »Wollen Sie ihn etwa verschwinden lassen?«, fragte Duncan mit schiefem Grinsen.
    »Gar nicht nötig«, sagte Boucher und schaltete das Fernsehgerät ein. Es war nicht Marrs, der den Bildschirm füllte, sondern Duncan. »Senator Marrs ist ein scheinheiliger Aasgeier.«
    »Sie haben zurückgeschlagen. Sie haben dem amerikanischen Volk gezeigt, dass Sie ein Kämpfer sind. Und auch Marrs weiß das jetzt. Er wird das Handtuch werfen.«
    »Ich hoffe, Sie behalten recht, Dom.«
    »Ich bin ein Schlapphut. Ich habe immer recht.«
    23 Rom, Italien
    »Der Tempel des Saturn«, sagte Pierce, während sie um die Ecke eines antiken Gebäudes bogen, das nur noch aus den Grundmauern und acht Säulen bestand, welche ein verwittertes, aber immer noch imposantes Giebeldreieck trugen. »Der Senat und das Volk von Rom bauten wieder auf, was das Feuer verschlang.«
    »Hä?«, fragte King und sah zu den eindrucksvollen Säulen hoch.
    »So lautet die Inschrift«, sagte Pierce und ließ den Kegel seiner Taschenlampe über den in das Giebeldreieck gemeißelten Text wandern. »Der ursprüngliche Tempel stammte aus dem Jahr 498 v. Chr. und war das älteste Bauwerk Roms, sehr wichtig für die Stadt. Als er niederbrannte, baute man ihn rasch wieder auf. Tatsächlich in solcher Eile, dass eine der Säulen kopfstehend eingesetzt wurde.«
    »Pech.«
    »Weniger für den Tempel als für die Baumeister. Angeblich wurden sie im Kolosseum getötet.«
    »Der Zorn des Saturn«, sagte King.
    Pierce schüttelte den Kopf. »Der Zorn Roms. Saturn war der Gott des Ackerbaus.«
    Mit gedämpfter Stimme erzählte Pierce die Geschichte Roms, während sie einen Weg einschlugen, der sich an den kläglichen Überresten des Milliarium Aureum vorüberschlängelte. Hier hatte einmal eine Statue von Augustus Cäsar gestanden, an der Stelle, an der der Legende nach alle Straßen des Römischen Reichs zusammenliefen. Aber schon seit langem war nur noch der Marmorsockel übrig.
    Als Nächstes passierten sie die Ruine des Tiberiusbogens, dessen Bedeutung im Dunkel der Geschichte verborgen lag. An der Basilica Julia entlang gingen sie weiter. Eine lange Reihe von Marmorstufen führte hier zu einem großen, rechteckigen Gelände mit Reihen von Säulenbasen und einem Gewirr verstreuter Steinblöcke und Geröll empor. Das Gebäude mit seinen Läden, Höfen und Banken war einst ein beliebter Treffpunkt der alten Römer gewesen. So populär, dass man an einigen Stellen in die Stufen geritzte Schachbretter entdeckt hatte. Doch es war nicht Pierce’ Ziel, und er lief daran vorbei.
    An der Ecke der Basilica Julia hielt er an und deutete mit dramatischer Geste auf drei hohe, kannelierte Säulen, die in der nächtlichen Beleuchtung orangefarben schimmerten. Sie sahen aus, als könnte eine steife Brise sie zum Einsturz bringen, trugen aber immer noch ein Stück Gebälk. »Darf ich vorstellen: der Tempel von Castor und Pollux.«
    »Castor und Pollux«, wiederholte King, während er sich die griechische Mythologie ins Gedächtnis rief. »Das waren die Zwillinge, die halfen, die Tarquinier zu besiegen.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Außerdem die Söhne des Jupiter alias Zeus alias legendärer Vater des Herkules. Das wäre möglich.« Ohne Zeit zu verlieren, schwang er sich über den Zaun, stieg die zertrümmerten Stufen hinauf und betrat die Ruinen. Pierce zögerte – das war ein entschiedener Bruch jeglichen archäologischen Protokolls –, doch dann kletterte er hinterher.
    King suchte die freie Fläche im Zentrum der Ruine gründlich ab. Steinfundamente, Treppenfragmente, Überreste von Wänden – nichts entging seinem scharfen Blick. »Irgendwelche interessanten geschichtlichen Details, von denen ich wissen sollte?«, fragte er.
    »Nichts Spezielles. Der Tempel soll sich an dem Ort befinden, wo Castor und Pollux nach der siegreichen Schlacht ihre Pferde tränkten. Eine Weile kam der Senat hier zusammen, und später waren verschiedene römische Ämter hier untergebracht, aber nichts Ungewöhnliches.«
    »Nichts, was mit Herkules in Verbindung steht?«
    »Nur die gemeinsame Abstammung.«
    »Wonach soll ich denn Ausschau halten?«
    »Ehrlich gesagt, ich hoffte, wir

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