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Code Freebird (German Edition)

Code Freebird (German Edition)

Titel: Code Freebird (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roman Rausch
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Arsch einer Hyäne. Hernandez war der Scharfschütze in unserem Trupp. Zu etwas anderes taugte der kleine Scheißer nicht.»
    «Sie mochten ihn wohl nicht?»
    «Wieso?»
    «Weil Sie so über ihn sprechen.»
    Nun endlich nahm Cromley Augenkontakt auf. Er versuchte, in Levys Gesicht zu lesen, was er damit meinte. «Sie sprechen mit einem Marine», zischte er. «Wie ich ihn nenne, ist doch meine Sache, oder?»
    Levy nickte. «Sicher. Sprechen Sie weiter.»
    «Wir waren im Trupp eines Aufklärungsbataillons. Vor uns gab es nur die Wüste und die Fedajin. Unsere Aufgabe war es, sie aus ihren Verstecken zu locken und in Feuergefechte zu verwickeln.»
    «Sie waren so etwas wie ein Köder.»
    «Hernandez hatte immer die größte Klappe von allen. Er sei ein gottverdammter Killer, schrie er unentwegt, wenn er vom Humvee aus in die Wüste ballerte. Worauf er schoss, keine Ahnung. Er wollte Krieg spielen. Als hätte er nicht genug davon zu Hause. Er war der Bastard einer mexikanischen Hure aus Tijuana und eines Handelsvertreters aus Connecticut. Wieso die ihn gerade Angel nannten, blieb uns allen ein Rätsel. Auf jeden Fall hatte er ein Problem. Vielleicht weil er so klein war oder weil keiner von uns ihn wirklich ernst nahm. Er wollte es allen beweisen, am meisten wahrscheinlich sich selbst oder seiner Mutter, die mächtig stolz war, dass es ihr kleiner Bastard zu den Marines geschafft hatte.»
    «Und wieso nannten Sie ihn den Blade Runner?»
    «Diesen bescheuerten Namen hat er sich selbst gegeben. Er hat den Film mal gesehen und fand den Typen klasse, wie er die Replikanten ausschaltet. Darauf war er ganz vernarrt, hat die Posen immer nachgestellt. Bäng-bäng. Zeit zu sterben. Den Spruch hatte er immer drauf, wenn es ernst wurde.»
    «Was meinen Sie damit?»
    «Na, wenn wir unter Feuer gerieten. Was glauben Sie, was wir in diesem Scheißland gemacht haben? Wir waren Killer und haben jeden verdammten Hadji aufs Korn genommen. Egal, wie alt, ob Mann oder Frau. Das war unser Job. Und glauben Sie mir, viele Hadjis sind uns auf dem Weg nach Bagdad begegnet.»
    Levy wagte nicht zu fragen, wen Cromley mit Hadji meinte. Er wollte sich keine Blöße geben und ihn weiter reizen. Er mutmaßte, dass es sich bei Hadji um den Slangausdruck für einen Iraker handelte.
    Allerdings fragte er sich langsam, welche Bewandtnis es mit Hernandez, dem Blade Runner, auf sich hatte, dass Nimrod und O’Brien ihn darauf angesetzt hatten.
    Cromley fuhr fort. «Wir hatten schon einige Scheiße hinter uns gebracht, unser Trupp war völlig übermüdet und ausgehungert, als der Befehl kam, ein kleines Scheißkaff am Rande der Wüste einzunehmen. Es hieß, dort hätten sich Fedajin versteckt. Keine Ahnung, wer den Verdacht aufgebracht hatte. Es begann schon zu dämmern, die Sicht war alles andere als optimal. Zwei Züge wurden abgestellt, um das Nest auszuräuchern. Wenn Sie nicht wissen, was ein Zug ist … er besteht aus drei Trupps zu je fünf Mann. Also rund dreißig Mann gingen in Position. Wir kreisten die Kameltreiber von zwei Seiten ein und fuhren los. Eine richtige Attacke war das, wie früher, wenn die Kavallerie losgeritten ist. Die Befehlslage war klar. Erst schauen, was da los ist, und dann schießen.
    Wie gesagt, die meisten von uns waren schon über zwei Tage wach, hatten keinen Schlaf bekommen. Wir stanken wie die Büffel und hatten nichts Anständiges zu essen bekommen. Die Laune war alles andere als gut.
    Irgendwie hatte es Hernandez geschafft, ans MG zu kommen. Ich habe geflucht und geschrien, dass er die Finger von dem Ding lassen soll. Aber er war nicht zu bremsen. Es war oben am Dachbügel des Humvees angebracht, und man konnte es während der Fahrt benutzen. Hernandez stand also am MG und brüllte sein ‹Zeit zu sterben›. Doch keiner von den Fedajin wollte sich zeigen. Wir waren drauf und dran, die Aktion ruhig anzugehen, als aus einer der Hütten jemand herausrannte. Er hatte etwas in der Hand, es schaute länglich aus und konnte durchaus ein Gewehr sein. Dann kam noch einer und noch einer. Wir mit voller Geschwindigkeit auf sie zu. Über Funk kam die Frage auf, was der Hadji von uns wollte und ob er eine Waffe bei sich trug. Keiner konnte die Frage schnell und sicher beantworten. Dann fiel der erste Schuss. Von irgendwoher. Es war nicht Hernandez, Gott sei Dank. Aber dann drehte er durch. Er feuerte aus allen Rohren. Brachte die M-60 zum Glühen. Und plötzlich stimmten die anderen mit ein. Aus allen Humvees wurde das Feuer auf

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