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Code Vision (Vereint) (German Edition)

Code Vision (Vereint) (German Edition)

Titel: Code Vision (Vereint) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruby Shadow
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verschönert hatte, war schon längst verpufft und mein Körper lechzte nach mehr.
    Gerade als ich die Tür zusperren wollte, vernahm ich die Stimme von Mr. Duff: „Miss McGallup, ich gehe mit unserem erfolgreichen Autor zu Mittag essen. Bitte schließen sie alles ab und seien sie vor allem wieder pünktlich um zwei Uhr hier, um den Laden aufzumachen. Nur falls wir länger brauchen.“ In einer freundschaftlichen Kumpelgeste klopfte er Chris auf die Schulter und dieser zuckte sichtbar zusammen. Wieder war es mir kaum möglich mich zu bewegen, denn er stand direkt vor mir. Ich hätte nur die Hand ausstrecken müssen und schon hätte ich sein Gesicht berühren können, doch dann zog ihn Mr. Duff an mir vorbei und sie waren auf der Straße verschwunden.
    Was war nur los mit ihm? Hatte er seine Stimme verloren? Wieso sprach er mich nicht an? Hatte er schon solche Starallüren, dass er sich mit einer kleinen Buchverkäuferin nicht auf ein Gespräch einlassen konnte?
    Als mir dann auch noch der Schlüssel aus den Fingern glitt, machte sich die gewohnte Wut wieder in mir breit. Mit Wut konnte ich umgehen. Alle anderen Gefühle vermittelten mir eine Schwäche, die ich nicht zulassen konnte – und auch nicht wollte.
    Mit schnellen Schritten marschierte ich nach Hause und wurde dort von einem freundlichen Gesicht begrüßt – Ceci. Immerhin eine, die sich freute mich zu sehen.
    „So mein Mädchen. Wir machen jetzt erst mal einen schönen Spaziergang. Dein Frauchen braucht frische Luft und einen Kaffee!“, sagte ich, während ich mich hinkniete und sie in die Arme schloss. Begeistert wedelte sie mit dem Schwanz und brachte mir gleich darauf ihre Leine. Immer wieder fragte ich mich, wie dieser Hund so gut verstand, was ich von ihm wollte. Wenn ich wütend war, schaffte sie es innerhalb von Sekunden mich zu beruhigen und wenn ich traurig war – was nur sehr selten vorkam, seit ich den Männern entsagt hatte – legte sie sich einfach stumm zu mir und sah mich wissend an.

    Nachdem ich sowohl Ceci als auch mich glücklich gemacht hatte, sie mit einem Spaziergang und mich mit einem Café Latte inklusive Extrashot, stellte ich fest, dass ich tatsächlich noch eine halbe Stunde Pause hatte. Weil ich sonst nichts Besseres zu tun hatte, beschloss ich wieder zurück in den Laden zu gehen. Vielleicht sollte ich das Ereignis fotografisch festhalten? Mit einer Uhr im Bild für meinen Chef. Wenn er dann das nächste Mal wieder meckern würde, könnte ich ihm vorhalten, dass ich ja quasi noch eine halbe Stunde Guthaben hatte.
    Bis ich den Gedanken wieder verwerfen konnte, war ich schon im Laden angekommen. Ich beseitigte die Spuren des Vormittags und schlichtete die Bücher, die die Kunden herausgezogen und nicht wieder zurückgelegt hatten, in die Regale.
    Da auch diese Arbeit schnell erledigt war, setzte ich mich hinter den Tresen und wartete. Mein Blick wanderte zu den Restbeständen von Christophers Büchern. Wie lange war es nun schon her, seit er einfach verschwunden war? Neun Jahre? Zehn Jahre? Wir waren beide fünfzehn Jahre alt gewesen. Es war an dem Tag vor Valentinstag …

    „Wir sehen uns dann morgen, Em“, verkündete Chris mit einem strahlenden Lächeln auf den Lippen.
    Ich schaute ihn traurig an, denn ich hätte so gerne den Nachmittag mit ihm verbracht. Sensibel wie er war, nahm er meine Hand und schaute mir tief in die Augen. „Nicht traurig sein. Ich muss heute auf meine kleine Schwester aufpassen. Meine Eltern haben einen Geschäftstermin.“
    „Kann ich nicht mit auf sie aufpassen?“, bettelte ich fast.
    „Em … du weißt, was meine Eltern von dir halten … Ich verstehe es ja selber nicht, aber ich will meinen Vater nicht provozieren …“
    „Ja klar, ich weiß nur zu gut, was dein Vater von mir denkt“, gab ich trotzig zurück. In Wahrheit kannte ich den Grund für seinen Hass allerdings nicht. Seit er mich das erste Mal gesehen hatte, betrachte er mich immer mit dem gleichen Blick: Wie eine lästige Fliege, die er dringend kaputtschlagen musste.
    Chris trat auf mich zu und nahm mich sanft in seine Arme. Es fühlte sich gut an und wie immer in seiner Nähe, begann mein Herz heftig zu schlagen. Ich konnte nichts dagegen tun. Es war, als wäre Christopher Redfield meine Droge. Ohne ihn fühlte ich mich schlecht und in seiner Gegenwart beschleunigte sich mein Puls von alleine.
    „Na gut“, flüsterte ich beschwichtigend in sein Ohr. Er ließ mich los und schenkte mir wieder sein umwerfendes

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