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Code Vision (Vereint) (German Edition)

Code Vision (Vereint) (German Edition)

Titel: Code Vision (Vereint) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruby Shadow
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gegenüber nicht friedlich gestimmt.
    „Was willst du von uns?“, warf ich ihm entgegen, bekam allerding keine Antwort, nur ein Grollen, was mir einen eiskalten Schauer über den Rücken jagte.
    Chris hatte sich schon wieder aufgerappelt und half nun auch mir auf die Füße. Wir wichen in Richtung Tür zurück, er vor mir und mich hinter sich her schiebend.
    „Sollten wir nicht weglaufen?“, gab ich zu bedenken.
    „Ich weiß nicht, ob das etwas bringt …“
    „Aber …“
    Weiter kam ich nicht, denn dann wurde Chris durch einer unsichtbaren Macht von mir weg in eine Zimmerecke geschleudert, wo ein alter Tisch unter seinem Gewicht krachend nachgab. Eine Staubwolke stieg auf, ein leichtes Stöhnen war zu vernehmen. Ich wollte zu ihm rüber rennen, doch die Gestalt schob sich zwischen uns.
    „Chris? Chris! Geht es dir gut? Bist du verletzt?“
    Wieder ein leises Stöhnen, danach das Geräusch von Holz und: „Mir geht es … gut.“
    Ich funkelte das Wesen an. Es hatte meinen Chris verletzt. Wie konnte es? Ein vertrautes Gefühl kam zurück: Wut. Heiß und angenehm mischte sie sich mit dem Adrenalin, was durch meine Adern pulsierte und ließ mich grinsen. Routiniert griff ich in meine Tasche und holte die Smith&Wesson heraus.
    „Du hast dich mit der Falschen angelegt, Arschgesicht!“
    Innerhalb einer Sekunde hatte ich die Waffe entsichert und zielte auf seinen Kopf. Dabei musste ich den Arm leicht nach oben strecken, denn der Schatten war deutlich größer als Chris oder ich.
    Dann: ein Schuss. Mir klingelten die Ohren und als ich zu Chris hinüber sah, war unser Angreifer verschwunden.
    „Wo ist es hin?“, fragte ich verwirrt.
    Chris‘ Augen hatten sich geweitet und er kauerte noch immer auf dem Boden.
    „Du hast … eine Waffe?“, war das einzige, was er hervorbrachte.
    Ich eilte zu ihm hinüber, zog ihn ungelenk auf die Beine und sah ihm in die Augen.
    „Geht es dir wirklich gut? Komm schon. Wir müssen hier weg!“
    Chris reagierte sofort, griff mich am Arm und zog mich aus der Tür hinaus und die Treppe hinunter. Mein Herz schlug immer noch so heftig gegen meinen Brustkorb, dass ich dachte, es bräche mir die Rippen. Kaum hatten wir die letzte Stufe erreicht, waren erneut Geräusche vom Dachboden zu vernehmen.
    „Es ist immer noch da“, stellte ich fest und war schon wieder halb auf dem Weg nach oben.
    „Bist du verrückt?“, fuhr er mich an. „Wir müssen hier weg! Wir wissen ja nicht einmal was das für ein Ding ist.“
    Ich musste mir eingestehen, dass er recht hatte. Die Kugel aus meiner Pistole hatte scheinbar keinen Schaden anrichten können. Jeder Mensch wäre mit einem sauberen Schuss getötet worden. Dieses Etwas atmete immer noch. Atmete es überhaupt?
    Mit einem lauten Schlag rastete die Haustür ins Schloss ein und wir eilten auf meinen Wagen zu. Während ich um das Cabrio herumlief, suchte ich schon nach den Schlüsseln in meiner Tasche und steckte die Kanone zurück.
    „Nun mach schon!“, rief er mir ungeduldig entgegen.

Christopher
    Meine Knie fühlten sich an, als wären sie aus Gummi. Endlich schaffte Emily es, den Wagen zu entriegeln. Doch als ich mich auf den Beifahrersitz fallen ließ, wurde mir nur noch schwindeliger. Dieses Ding, der Schatten, war nicht in meinem Kopf! Er war keine Halluzination, wie man mir in der Klinik eingeredet hatte. Er existierte tatsächlich und er war in meinem Haus! Er geisterte durch meine Zimmer. Emily hatte ihn gesehen, genau wie ich. Doch wieso griff es uns an? Seit Jahren sah ich diesen Schatten nun schon im Haus und nie hatte er mir etwas getan. Inzwischen war ich zu der Überzeugung gelangt, dass er eine Manifestation meines Hasses auf diesen Ort und meinen Vater war, doch jetzt wusste ich, dass ich all die Jahre keine Hirngespinste gehabt hatte. Es war real! Also waren wahrscheinlich auch all die anderen Gestalten, die ich je gesehen hatte, real. Und sie waren verteufelt noch mal überall!
    Ich sah sie auf den Straßen und in Cafés. Wieso konnten die anderen Passanten sie nicht sehen? Wieso hatte Emily sie noch nie gesehen?
    Ich hatte so viele Fragen, von denen ich sicher war, dass Em die Antworten genauso wenig kannte wie ich. Also hielt ich den Mund, klammerte mich fast panisch an der Tür fest und starrte mit weit geöffneten Augen aus der Windschutzscheibe.
    So sehr ich auch versuchte, zu begreifen, was hier eben geschehen war – es gelang mir nicht. Dabei war es doch eigentlich ganz einfach: Meine Halluzinationen waren keine

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