Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
Vom Netzwerk:
Ramiro betrachtete seine Cousine schweigend, und eine Träne lief ihm über die Wange.
    Max flüsterte Rosa etwas ins Ohr, woraufhin sie langsam die Augen öffnete. Sie lächelte ihren Mann an und sah dann zu Mercedes.
    »Geht es dir gut?« Durch die Schmerzmittel betäubt, konnte sie die Worte nur schwach hervorbringen.
    »Natürlich«, antwortete Mercedes und legte ihr sanft die Hand auf den Arm. »Du bist es, der es besser gehen muss.«
    Lächelnd schloss Rosa wieder die Augen. »Ich muss dir so viel erzählen«, flüsterte sie.
    »Nicht jetzt, Liebes. Ruh dich aus.«
    »Wo ist Jack?«, fragte sie, die Augen immer noch geschlossen.
    »Wieder bei Florin«, erklärte Mercedes leichthin. »Er ist ganz besessen von seinen Nachforschungen zu den Memoiren des Azteken. Er hat gestern Abend angerufen.«
    Rosa riss die Augen auf. »Wo? Wo ist er hin?«, stieß sie heiser hervor und sah Mercedes flehend an. Die Angst, die plötzlich in ihrem Blick aufflackerte, hatte nichts mit ihrer Krankheit zu tun.
    »Er ist jetzt in Afrika, an einem Ort namens Malabo.
Seiner Meinung nach ist es dort schrecklich«, versuchte Mercedes zu scherzen.
    »Sag ihm, er soll zurückkommen«, bat Rosa besorgt. »Sag ihm, er soll sofort zurückkommen. Bitte, Mercedes.«
    »Ist er in Gefahr?«, fragte Mercedes und sah sich unsicher nach Max und Ramiro um.
    »Ich weiß es nicht. Aber er sollte nicht dortbleiben.«
    Die Grafiken auf den Aufzeichnungsgeräten neben Rosas Bett veränderten sich, da sich ihr Puls beschleunigte. Das Piepsen ging in einen Alarmton über, und eine Krankenschwester stürmte herein, dicht gefolgt von der diensthabenden Ärztin.
    »Bitte gehen Sie, alle«, verlangte die Ärztin bestimmt und setzte sich eine Gesichtsmaske auf.
    »Max!«, rief Rosa.
    »Sie müssen jetzt gehen«, wiederholte die Schwester den Befehl der Ärztin. »Wir sagen Ihnen Bescheid, sobald die Ärztin fertig ist, Mr Uribe«, fügte sie hinzu.
    Max ignorierte die anderen und nahm Rosas Hand. »Was ist, Liebes? Sag mir alles, was du willst.«
    »Hol Capitán Pinto. Ich muss mit Pinto sprechen. Bitte!«, flehte Rosa.
    »Pinto?«, fragte Max überrascht nach.
    »Ja. Hol ihn sofort her.«
    »Sie müssen bitte draußen warten. Ich muss Mrs Uribe untersuchen«, sagte die Ärztin und bereitete ein weiteres Beruhigungsmittel vor. Die Schwester schob die Besucher zur Tür.
    Verdutzt schweigend standen sie auf dem Gang.
    »Was ist da los?«, wollte Max wissen, den nur seine gute Erziehung daran hinderte, seinem Groll Luft zu machen.
»Was geht vor zwischen diesem Jack und Roberto Pinto?«
    »Ich weiß es nicht genau«, entgegnete Mercedes und erwiderte seinen Blick. »Alles, was ich weiß, ist, dass Pinto Jack gezwungen hat, Jesús Florin zu bespitzeln. Jack wollte eigentlich nur ein Interview für ein Buch von ihm.«
    »Und warum will meine Frau an der Schwelle des Todes dann diesen grausamen Menschen sehen?«, rief Max.
    »Es tut mir leid, Max«, sagte Mercedes leise. »Wir haben nicht einmal gewusst, was mit Rosa los ist… Wir haben gerade erst erfahren, dass sie hier ist …« Von ihren Gefühlen überwältigt brach sie ab.
    »Sie haben sie heute Morgen versuchsweise operiert«, erklärte Max. »Aber sie haben sie wieder zugemacht. Es hat keinen Sinn. Metastasen… sie sind überall.«
    Auch für Max war es zu viel, und Ramiro holte unwillkürlich tief Luft.
    »Es tut mir so leid, Max«, sagte Mercedes.
    »Warum will sie Pinto sehen? Wissen Sie das?«
    »Rosa …« Mercedes wählte ihre Worte sorgfältig. »Arbeitet sie für Pinto?«
    Max überlegte einen Moment, dann nickte er.
    »Dann sollten Sie tun, was sie will, Max. Bitte. Ich weiß nicht mehr als Sie. Aber wir alle vertrauen Rosa. Sie muss einen Grund haben, und ich glaube, dass Jack in Gefahr ist. Bitte entschuldigt mich jetzt …«
    Mercedes ging rasch zum Ausgang. Draußen schaltete sie ihr Telefon ein und rief ihren Vater an.
    »Papa? Ich brauche deine Hilfe«, sagte sie so ruhig wie möglich. »Ich glaube, dass Jack in Schwierigkeiten steckt. Ich muss zu ihm. Bitte hilf mir.«

    »Wo ist Jack?«
    »In Afrika. Äquatorialguinea, glaube ich«, fügte sie hinzu, da ihr plötzlich einfiel, wo Malabo lag.
    »Und wo bist du?«
    »In Madrid.«
    Luis Vilanova schwieg einen Augenblick.
    »Fahr zum Flughafen Cuatro Vientos«, sagte er. »Ich bin in zwei Stunden da. Ich rufe dich vom Flugzeug aus an.«
     
    Kurz vor vier Uhr morgens rief der Flugkapitän der gecharterten Boeing den Tower von Harare über Funk

Weitere Kostenlose Bücher