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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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waren noch nicht ganz ausgelaufen, als sich die vordere Tür öffnete und ihr Vater herauskam. Er sah sie auf der Terrasse und winkte, sprach durch die offene Tür mit dem Piloten und ging dann ins Terminal.
    »Und jetzt erzähl mir doch bitte noch einmal alles von Anfang an«, bat er sie, nachdem sie ihm gesagt hatte, was an diesem Tag vorgefallen war. Mercedes berichtete von Hadleys Reise – angeblich nach Kuba – und seinem Anruf aus Afrika, bei dem er von der Planänderung gesprochen hatte, sowie von Rosas Warnung.
    »Hast du versucht, Jack heute Abend anzurufen?«
    »Ja. Sein Handy scheint keinen Empfang zu haben. Und im Hotel sagen sie, dass er ausgegangen ist.«
    »Wann hast du das letzte Mal angerufen?«
    »Vor einer Stunde – ich habe eine Nachricht hinterlassen.«
    »Gib mir die Nummer.«
    Vilanova rief im Sofitel an und sprach mit dem Empfangschef, der ihm sagte, Hadley wäre fast den ganzen Tag im Hotel gewesen – er hatte ihn am frühen Abend am Pool gesehen und wie er gegen zehn Uhr das Restaurant verlassen hatte. Aber er beharrte darauf, dass Mr Hadley nach dem Essen ausgegangen sei und bisher noch nicht zurückgekehrt wäre. Das sollte er ausrichten.
    »Du machst dir Sorgen, nicht wahr?«, fragte Vilanova Mercedes, als er aufgelegt hatte. Vilanova vermutete, dass Jack Hadley an einem anderen Ort vielleicht ausgegangen war, um irgendwo einen Drink zu nehmen, sich eine Show anzusehen, einen Nachtclub zu besuchen oder irgendetwas
anderes zu tun, was ein gelangweilter Mann eben tat, wenn er allein unterwegs war. Aber in Malabo? Der einzige Ort – und auch der sicherste –, wo man in Malabo nachts sein konnte, war das Hotel. Was hatte Jack vor?
    »Ich habe große Angst, Papa. Es war die Art, wie Rosa das gesagt hat.«
    »Okay.« Vilanova lächelte seine Tochter an. »Dann holen wir ihn.«
    Darauf war Mercedes nicht gefasst gewesen. »Jetzt?«
    »Es ist nach Mitternacht. Um diese Uhrzeit brauchen wir in Konsulaten gar nicht erst anzurufen. Ich habe morgen nichts Dringendes vor – also fliegen wir nach Äquatorialguinea.«
    Vilanova rief seinen Flugkapitän und erklärte ihm, was er vorhatte. Sie würden unterwegs auftanken müssen, daher bot sich Teneriffa an, denn dafür mussten sie nur einen einfachen Flugplan einreichen, und es gab keine Zoll- oder Passformalitäten zu erledigen, da die Kanaren spanisches Gebiet waren und es sich somit um einen Inlandsflug handelte.
    Es war drei Uhr morgens, und wieder riefen sie Hadleys Hotel an, mit dem gleichen Ergebnis wie zuvor. Jetzt machte sich auch Vilanova Sorgen.
    Sie warteten, bis die Citation fertig war, und stiegen wieder ein. Um sieben Uhr morgens würden sie in Malabo sein.

29
    Gegen drei Uhr morgens entschied Pinto, dass er nicht länger warten konnte. Die Schwester protestierte zwar, aber Max dachte an den flehenden Blick seiner Frau und unterstützte Pintos Bitte.
    Rosa brachte ein schmerzliches Lächeln zustande und bat um etwas zu trinken. Die Männer sahen zu, wie sie langsam durch einen Strohhalm trank. Dann forderte sie sie auf, sie etwas aufzusetzen, und verzog das Gesicht, als die Krankenschwester die Fernbedienung benutzte. Einen Moment lang schloss sie die Augen, dann sagte sie: »Roberto, der Coup in Malabo wird fehlschlagen.«
    Pinto blickte unbeteiligt drein.
    »Bitte sorgen Sie dafür, dass Jack Hadley nicht grundlos getötet wird.«
    »Was hat Hadley damit zu tun, Rosa?«
    »Florin hat ihn an meiner Stelle geschickt. Ich hätte in Malabo sein sollen.«
    Pinto zeigte keine Regung, obwohl ihm Rosa indirekt erzählte, dass sie noch einem anderen Herrn neben ihm diente. »Arbeiten Sie für die Kubaner?«
    »Nein.« Sie schüttelte fast unmerklich den Kopf und lächelte.
    »Und was sollten Sie in Malabo tun?«

    »Abad erzählen, dass das Spiel aus ist und dass Spanien ihn in Sicherheit bringen würde.«
    »Auf wessen Befehl hin?« Beinahe hätte Pinto die Stimme erhoben.
    »Bist du sicher, dass du weitersprechen willst?«, fragte Max besorgt, nahm die Hand seiner Frau und sah Pinto finster an.
    »Ja, mein Lieber, es muss sein.« Mit der ihr noch verbliebenen Kraft drückte sie seine Hand. »Auf niemandes Befehl hin. Es geht um etwas Persönliches. Florin will Abad. Er will ihn außer Landes bringen.«
    »Und Sie haben Ihr Land für Florin betrogen?«
    »Im Gegenteil.« Trotz des Morphiums sprach Rosa überraschend klar, wenn auch langsam. »Dieser Coup war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Die Söldner werden nie aus Simbabwe

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