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Codename Azteke

Codename Azteke

Titel: Codename Azteke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bill Vidal
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Männer sahen sich weiter um.
    In dieser Höhle war nichts Wertvolles gewesen, dachte Hadley – also was sollte das alles? Und wer sollte sich so dafür interessieren, dass Gewehre und Tricks notwendig waren? Sie waren bis nach Montenegro gereist, nur um ein paar Fotos für Pinto zu machen und ihm einen Beutel von der spanischen Bank zu bringen. Das ergab keinen Sinn. Was hatte Florin vor? Wenn das der Beweis sein sollte, dass das Gold dort gewesen war, dann konnte er ebenso gut gefälscht sein.

    Klejevic kam mit Hadley und Mercedes ins Hotel und nahm einen kleinen Beutel mit.
    »Ich habe etwas für Sie«, sagte er und hielt den Beutel hoch.
    »Von Jesús Florin, nehme ich an?«
    »Ja.«
    »Wir sollten uns ein ruhiges Plätzchen suchen«, meinte Hadley und ging voran.
    »Ich gehe mir unten im Shop ein paar Badekugeln holen, wenn ihr nichts dagegen habt«, verkündete Mercedes und entschuldigte sich. »Und dann gehe ich ins Zimmer und entspanne mich ein wenig im Jacuzzi.«
    Der Fernsehraum war leer, und die beiden Männer setzten sich auf die weichen Sofas. Klejevic machte den Beutel auf und holte den nun schon vertrauten dicken Umschlag hervor. Zusätzlich zu den Notizen befanden sich zwei alte Fotos darin. Sie waren tagsüber bei bedrohlich bedecktem Himmel aufgenommen worden und zeigten ein dunkles Schiff – mit jeder Menge Antennen –, das an einem provisorischen Dock angelegt hatte.
    »Was ist das hier?« Hadley hielt Klejevic das erste Foto hin.
    »Budva«, erwiderte dieser.
    Ein halbes Dutzend Männer standen neben einem offenen Torpedoboot.
    »Das ist mein Vater«, sagte Klejevic und deutete auf eine Gestalt in der Mitte der Gruppe. »Stefan.«
    Hadley nickte, doch er sah eher auf die große schlanke Gestalt auf der jeweils rechten Seite der beiden Fotografien. Der Mann trug einen langen schwarzen Ledermantel und ein Barett mit militärischem Abzeichen. Auch wenn sechzig Jahre vergangen waren, hatte die Zeit den schalkhaften Ausdruck
oder den unsteten Blick nicht ändern können: Hadley sah den jungen Jesús Florin vor sich.
    Er wollte sich gerade die Aufzeichnungen des Azteken anschauen, als Mercedes plötzlich in heller Aufregung die Treppe heruntergerannt kam und nach ihm rief.
    »Da war ein Mann in unserem Zimmer!«, rief sie, als sie unten an der Treppe ankam. »Er ist über den Balkon hinausgesprungen!« Sie winkte zur Vorderseite des Hotels.
    Klejevic fluchte laut und zog eine Handfeuerwaffe aus dem Gürtel. Hadley eilte auf Mercedes zu, während Klejevic zur Tür rannte und nach Goran und Brako rief.
    Der Mann und die Frau an der Rezeption starrten sie erschrocken an, griffen aber nicht ein. Es waren an diesem Nachmittag nicht viele Leute im Hotel.
    »Hat er dich angegriffen?«, fragte Hadley.
    »Nein«, antwortete Mercedes, die langsam ihre Fassung wiedergewann. »Ich glaube, er ist erschrocken, als ich ihn überrascht habe. Er hat einfach alles fallen lassen und ist über die Terrasse geflüchtet.«
    »Was hat er fallen gelassen?«
    »Ich weiß auch nicht. Er hat in den Schubladen gewühlt … was er gerade in der Hand hatte.«
    Sie hörten Reifen quietschen und den Kies aufspritzen, als Klejevics Fiat vom Parkplatz raste.
    »Hast du ihn gut sehen können?«
    »Ja. Etwa so alt wie wir, schlank, dunkle Haare, Ziegenbärtchen.«
    »Kleidung?«
    »Dunkle Jeans und ein grünes T-Shirt.«
    Jack nahm Mercedes an der Hand und ging mit ihr zum
Parkplatz. Er wollte sie nicht allein lassen, aber er wollte auch wissen, was dort vor sich ging.
    Wieder quietschten Reifen, diesmal weiter entfernt, hinter den Umgrenzungsmauern des Hotelgeländes weiter unten am Hügel, und laute Rufe erklangen – wie Befehle oder Warnungen, in zwei Sprachen. Dann ertönte der einzelne Knall eines Pistolenschusses und gleich darauf ein kurzer Feuerstoß aus einer Automatikwaffe. Hadley erkannte das Geräusch einer Uzi.
    Kurz danach kam der Fiat zurück. Klejevic rief dem Personal an der Rezeption etwas zu, und sie liefen sofort los und schlossen die Türen.
    Hadley und Mercedes folgten Klejevic die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Offensichtlich hatte der Eindringling es eilig gehabt, denn jede Schublade und jeder Schrank war geöffnet und der Inhalt achtlos auf den Boden geworfen worden. Kleidung, Papiere, Toilettenartikel und andere persönliche Gegenstände lagen herum.
    Sie bemerkten, dass Klejevic aufgeregt in sein Handy sprach. Auch ihm fielen Mercedes’ offensichtliche Besorgnis und Hadleys wachsender Unmut auf.
    Und

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