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Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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sagten, Ted habe in einem Computerladen gearbeitet?«
    »Ja, irgend so ein Laden im Zentrum von Rocky Beach, ich war nie da«, bestätigte der Mann. »Ted wollte auch nicht, dass ich vorbeikomme. Ich hatte immer den Eindruck, dass er sich ein bisschen schämt für das, was er machte.«
    »Und er wohnte auch nicht mehr zu Hause, nehme ich an, da er sich ja regelmäßig E-Mails mit Julia geschickt hat?«
    »Er hatte eine kleine Wohnung in der Brewburry Road. Dorthin ist er vor ungefähr vier Jahren gezogen, als –«
    »Entschuldigen Sie, Mr Applegate, dass ich Sie unterbreche«, fiel Justus dem Mann plötzlich ins Wort, »aber können Sie sich noch an die genaue Uhrzeit erinnern, als Julia Ihnen sagte, dass sie eine Nachricht von ihrem Bruder erhalten habe?«
    Applegate blickte wie Peter und Bob auf den Monitor, wo Justus inzwischen das E-Mail-Programm aufgerufen hatte. In einer langen Reihe waren dort in einem Kasten die eingegangenen Nachrichten der letzten Zeit zu sehen.
    »Ähm, das muss«, überlegte Applegate, »das muss so gegen halb vier nachmittags gewesen sein, wieso?«
    Justus deutete auf den Bildschirm. »Weil Julia gestern nur eine einzige E-Mail erhalten hat, und zwar genau um 15.24 Uhr!«
    Gespannt lasen Applegate und die beiden anderen Fragezeichen, was in der Zeile, die Justus’ Finger auf dem Monitor gerade nachfuhr, geschrieben stand. Aber außer einem ihnen unbekannten Absender und dem genauen Datum der Mail fanden sie dort nichts.
    »Kein Betreff?«, runzelte Peter die Stirn. »Merkwürdig!«
    »Los, Erster, mach schon auf!«, drängte Bob.
    Justus nickte konzentriert und öffnete dann die Botschaft. Aber der Kasten, der sich daraufhin auftat, war vollkommen leer. Nur in einer Zeile fand sich ein kurzer, unverständlicher Text.
    »Da ist ein Anhang dabei, Just, sieh doch!«, rief Peter aufgeregt und deutete auf jenen Vermerk.
    Justus schob den Pfeil der Maus auf den Eintrag und drückte wieder zweimal kurz hintereinander die linke Maustaste. Der Rechner knatterte, startete ein neues Programm, knatterte wieder, öffnete ein neues, leeres Fenster, legte scheinbar eine kurze Pause ein, und dann – stockte den drei ??? der Atem.
    Das Programm hatte im Bruchteil einer Sekunde ein Bild auf den Monitor geworfen, und dieses Bild war so furchterregend und grauenhaft realistisch, dass die drei Jungs das Gefühl hatten, der Bestie Auge in Auge gegenüberzustehen.

Nachricht aus dem Paradies
    »Oh Gott!«, keuchte Peter und wich instinktiv ein Stück zurück. »Was ist denn das?«
    »Eine Kobra, eine Königskobra«, erwiderte Justus und starrte irritiert auf die riesige Schlange, die ihm aus dem Monitor förmlich entgegensprang.
    Hoch zum Angriff aufgerichtet, mit bronzefarben funkelnden Augen, rasiermesserscharfen Giftzähnen und einem vor Geifer triefenden Schlund prangte sie dort auf dem Bildschirm und wirkte so aggressiv und gefährlich, dass einem das Blut allein vom Anblick in den Adern gefror. Bis ins kleinste Detail hatte der Künstler die Bestie gestaltet, so dass man fast das Gefühl hatte, den heißen Atem spüren zu können, der dem Rachen der Schlange entströmte.
    »Heiliger Strohsack, so einem Biest kommt man aber besser nicht zu nahe!« Bob spitzte die Lippen und stieß ein leises Pfeifen aus.
    »Das ist die typische Drohhaltung der Königskobra, lateinisch Ophiophagus hannah .« Justus fasste sich ans Kinn und lehnte sich etwas zurück. »Wenn sie beunruhigt ist, breitet sie ihren Halsschild aus, der durch die verlängerten Halsrippen gebildet wird, und richtet sich dann auf. Ihr Gift ist ein so genanntes Neurotoxin, das –«
    » ... sehr giftig ist«, unterbrach Bob seinen Freund und warf ihm einen vorwurfsvollen Blick zu. Justus fehlte einfach manchmal das nötige Taktgefühl dafür, wann er wen mit seinem ungeheuren Wissen beglücken durfte.
    »Mr Applegate«, fuhr Bob daher gleich fort, weil Julias Vater schon etwas verwundert von einem Fragezeichen zum anderen schaute, »was mich an dieser grässlichen Schlange im Moment am meisten wundert, ist die Tatsache, dass jemand überhaupt Julia so ein Bild per E-Mail schickt. Oder war Julia –«, Bob sah Applegate fragend an, »ein ausgemachter Schlangenfan oder ein Fan von besonders, na ja, furchterregenden und schockierenden Abbildungen, so dass vielleicht irgendein anderer Liebhaber solcher Monsterbilder ihr diese Nachricht zugeschickt haben könnte?«
    Applegate schüttelte verneinend den Kopf. »Nicht, dass ich wüsste.«
    »Das dachte

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