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Codename - Cobra

Codename - Cobra

Titel: Codename - Cobra Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marco Sonnleitner
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ich mir«, erwiderte Bob, »und deswegen finde ich es auch seltsam, dass sie dieses schauerliche Bild zugesandt bekam.«
    »Und noch seltsamer ist«, meinte Peter, »dass dieses Bild sie auf den Gedanken bringen konnte, ihr Bruder habe ihr gemailt.«
    Alle sahen sich ratlos an und betrachteten dann wieder nachdenklich die beängstigende Bedrohlichkeit der Kobra. Justus ließ langsam seine Finger zur Unterlippe wandern und begann dann, diese ausgiebig zu kneten. Das war eine Marotte von ihm und gleichzeitig ein untrügliches Anzeichen dafür, dass er seine grauen Zellen anwarf.
    »Vielleicht steht ja doch noch irgendwas auf dem Bild, was wir bisher nicht entdeckt haben«, hoffte er und ging ein bisschen näher an die Mattscheibe heran.
    Aber da war nichts. Es verbargen sich keine wie auch immer gearteten Zeichen oder Buchstaben in der Darstellung. Selbst als Justus ein anderes Programm zur Bildbearbeitung geöffnet, die Kobra dort hineinkopiert und die Zoom-Funktion aktiviert hatte, fanden sie nichts, obwohl man jetzt sogar die einzelnen Pixel des Bilddokuments erkennen konnte.
    »Zeig noch mal das Eingangsprotokoll des E-Mail-Programms und dort die genaue Adresse des Absenders«, bat Bob. »Vielleicht sagt uns die ja doch irgendetwas.«
    Justus ging mit ein paar Mausklicks zu seinem ersten Fenster zurück und öffnete dann ein Menü, in dem die exakte E-Mail-Adresse des Absenders zu sehen war.
    » [email protected] «, las Peter laut vor. »Das sagt mir gar nichts, euch?«
    »Das ist doch die Empfängeradresse. Julias Adresse hier«, informierte ihn Bob und deutete auf die Mattscheibe. » Das hier ist der Absender: [email protected] .« Bob überlegte kurz und meinte dann: »Sagt euch das irgendetwas? Snakehunter? Schlangenjäger?«
    Peter zog die Mundwinkel nach unten und schüttelte den Kopf. »Hab keinen Schimmer. Ich kenne jedenfalls niemanden mit solch einem merkwürdigen Hobby.«
    »Vielleicht soll uns diese Adresse auch irgendetwas mitteilen?«, riet Bob.
    »Oder uns in die Irre führen«, warf Justus ein und sagte dann zu Applegate gewandt, der den Bemühungen der Jungs bisher stumm gefolgt war: »Oder kommt Ihnen die Adresse irgendwie bekannt vor?«
    Aber auch hier musste der Mann passen. »Ich habe mich nie in Julias E-Mail-Freundschaften eingemischt und kenne mich, wie gesagt, mit diesen Dingen auch kaum aus. Und ich habe euch ja erzählt, dass Julia ihre Mails gerne verschlüsselt hat, und sie bekam auch immer Nachrichten zugeschickt, die irgendwie kodiert waren. Sie hat mir mal eine Mail von Ted gezeigt, die aus lauter kleinen Teddybären bestand. Dann hat sie irgendwas auf der Tastatur geschrieben, und auf einmal stand da ein Text. Julia liebt solche Spielchen.« Ein kurzes Lächeln huschte über Applegates Gesicht. Doch sofort holte ihn die Wirklichkeit wieder ein und er sah umso trauriger zu Boden.
    Die drei ??? sahen den Mann voller Bedauern an und wandten sich dann wieder dem Computer zu. »Solange wir nicht wissen, von wem die Nachricht ist, kommen wir keinen Schritt weiter«, murmelte Justus in sich hinein. »Vielleicht enthält die Kobra eine geheime Botschaft, vielleicht auch nicht. Und vielleicht ist alles auch nur ein schlechter Scherz und hat mit Julias Verschwinden gar nichts zu tun.«
    »Und wenn wir einfach mal dem Absender antworten und fragen, wer er ist?« Bob schürzte die Lippen und zog die Schultern hoch, was so viel bedeuten sollte wie »Warum nicht?«.
    »Das kann funktionieren, wäre aber ein großer Zufall«, sagte Justus. »Ich glaube jedoch, dass ich weiß, wie wir erfahren können, woher die E-Mail stammt.«
    Der Erste Detektiv überlegte noch einen Moment, nickte dann wortlos und ergriff die Tastatur. Mit ein paar Befehlen organisierte er im Computer eine neue E-Mail, kopierte diejenige an Julia als Anlage hinein und schickte das Ganze ab.
    »An seinen neuen Guru«, sagte Peter zu Bob hin und zwinkerte viel sagend mit den Augen.
    »Richtig!«, erwiderte Justus spitz. »Ich habe eine E-Mail an Mikey gesandt. Denn ich bin mir sicher, dass er das Know-how und die nötigen Programme hat, um über den IP-Code der E-Mail herauszufinden, wo unser Schlangenfreund seine Nachricht abgeschickt hat.«
    »Das sehe ich ganz genauso«, bestätigte Peter mit gespielter Überheblichkeit und streckte den Daumen hoch. »Der IPCode, na klar. Wer hätte noch nie etwas davon gehört, nicht wahr?« Manchmal hatte Peter den Eindruck, dass da, wo sich bei anderen die Bescheidenheit befand,

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