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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Matrosen reckten einander die Hände entgegen, zogen die beiden Schiffe näher aneinander heran, und Yairley beugte sich zu dem Lieutenant hinüber.
    »Ich glaube, wir sind in Position«, sagte er leise. »Aber ich bin mir nicht ganz sicher. Das …« − mit einer Handbewegung deutete er auf die Pier, in deren Schatten zahlreiche Boote von der Dünung auf und ab getragen wurden − »… sollte die Ostpier sein, wenn wir wirklich da sind, wo wir hinfahren sollten.«
    Symyn nickte, als hätte er das nicht bereits genau gewusst, und Yairley spürte, wie sich seine Mundwinkel zu einem angespannten Grinsen verzogen.
    »Ob das jetzt nun die Ostpier ist oder nicht, es ist auf jeden Fall irgendein Pier − die muss jetzt eben ausreichen. Sie nehmen Ihren Kutter und die Barkassen der Defender und schwenken zur anderen Seite hinüber. Ich führe die anderen Boote auf diesem Kurs weiter.«
    »Aye aye, Sir«, bestätigte Symyn. Im Flüsterton wurden Befehle weitergegeben, und Symyn und die ihm zugewiesenen Boote setzten sich stetig wieder in Bewegung.
    Yairley gab ihnen mehrere Minuten Zeit, sich auf der anderen Seite der Pier in Position zu bringen. Dann lotste seine Barkasse die verbliebenen Boote auf der nähergelegenen Seite des Piers auf das Ufer zu; sie hielten sich in den dichtesten, dunkelsten Schatten, den die zu beiden Seiten der Pier festgemachten Galeonen spendeten. Düster spähten die beiden Wachposten, die auf dem Ostpier standen, in die Finsternis hinaus. Es gab nur wenige Aufgaben, die vergleichbar langweilig waren, wie das völlig leere Ufer eines vollständig abgeriegelten Hafens zu beobachten.
    Normalerweise hätten sie wenigstens darauf hoffen können, von der Stadtwache bei einer Kneipenschlägerei zu Hilfe gerufen zu werden. Doch den Matrosen, deren Schiffe im Rahmen der Blockade festgesetzt worden waren, war längst das Geld ausgegangen. So hatte es ein Ende mit der Zecherei, und die örtliche Verwaltung hatte eine Sperrstunde verhängt − und sei es auch nur, um diese entsetzlichen Männer von der Besatzung der Handelsschiffe des Nachts von den Straßen fernzuhalten. Und das bedeutete, dass die beiden Wachen überhaupt nichts zu tun hatten, außer dort zu stehen und auf das Hafenbecken hinauszustarren, als könne ihre hingebungsvolle Wachsamkeit irgendwie einen Angriff der Charisianer verhindern.
    Und während sie dort draußen in der Dunkelheit standen, wussten sie genau, dass die vom Heer abgestellte Kompanie, die sich angeblich bereithielt, um jederzeit auf einen Alarm zu reagieren, in Wirklichkeit gerade in der Baracke saß und sich dem Würfelspiel hingab. Nicht, dass sie ihren Kameraden diese Entspannung missgönnten; sie bedauerten nur, nicht selbst daran teilhaben zu können. Dennoch …
    Einer der beiden hörte ein Geräusch, das den Wind und das regelmäßige Schwappen der Wellen übertönte. Er wusste nicht, was es war, doch es kam geradewegs auf ihn zu … als sich auch schon von hinten ein kräftiger Arm um seinen Hals legte. Instinktiv riss er die Arme hoch, zerrte verzweifelt an dem stahlharten, muskulösen Arm, doch dann wurde ihm ein nadelspitzer Dolch zwischen die Rippen gestoßen. Die Klinge traf das Herz des Wachmanns, und augenblicklich verlor dieser jegliches Interesse an irgendwelchen Geräuschen.
    Sein Kamerad am anderen Ende des Piers erhielt noch weniger Vorwarnung, und Captain Yairley stieß einen befriedigten Grunzlaut aus, als er die kleine Leiter seiner Barkasse emporstieg. Aplyn-Ahrmahk blieb dicht hinter ihm, als er die beiden Leichen begutachtete.
    »Gute Arbeit«, lobte Yairley den erfahrenen Matrosen mit den zahllosen Tätowierungen, der die Beseitigung der beiden Wachen angeführt hatte. Das Grinsen, das er zur Antwort erhielt, hätte einem Kraken zur Ehre gereicht, und wieder einmal fragte sich der Captain, was dieser Mann wohl getrieben hatte, bevor er zur Navy gekommen war.
    Vielleicht will ich das lieber gar nicht wissen, sagte er sich − erneut −, dann trat er einen Schritt zurück, als nun der ganze Rest der Barkassenbesatzung auf die Pier stürmte.
    So gut es in der Dunkelheit eben ging, zählte er durch, während die Matrosen und Marines sich in den Gruppen zusammenfanden, die man ihnen zuvor angewiesen hatte. Säbel und Bajonette blitzten im matten Schein der Pier-Laternen auf, und Yairley schaute zu, wie die Marines sorgfältig ihre Musketen schussbereit machten. Dass diese neumodischen ›Steinschlösser‹ keine Lunten mehr benötigten, war ein echter

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