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Codename Merlin - 3

Codename Merlin - 3

Titel: Codename Merlin - 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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kommen wir zu Ihnen, Lyndahr«, fuhr Hektor fort und wandte sich seinem Schatzmeister zu. »Mir ist sehr wohl bewusst, dass wir nicht einmal ansatzweise über die Gelder verfügen, die für eine vollständig neue Flotte erforderlich wären. Andererseits ist es vermutlich kostengünstiger, eine neue Flotte zu kaufen als ein neues Fürstentum. Also werden Sie sich etwas einfallen lassen müssen.«
    »Ich verstehe, Mein Prinz«, erwiderte Raimynd. »Und ich habe darüber bereits ausgiebig nachgedacht. Das Problem ist: Die Schatzkammer enthält einfach nicht genug Geld, um auch nur ansatzweise ein derartig gewaltiges Rüstungsprogramm zu finanzieren. Oder vielleicht sollte ich lieber sagen, dass unsere Schatzkammer nicht genügend Geld dafür enthält.«
    »Ach?« Fragend hob Hektor eine Augenbraue, und Raimynd zuckte die Achseln.
    »Ich denke, Mein Prinz«, sagte er recht geziert, »die Ritter der Tempel-Lande werden vom Ergebnis des letzten Feldzuges nicht sonderlich … erbaut sein.«
    »Das ist wohl noch milde ausgedrückt«, gab Hektor trocken zurück.
    »Ich habe mir das bereits gedacht, Mein Prinz. Und mir kam der Gedanke, unter den gegebenen Umständen könnten die Ritter der Tempel-Lande wohl erkennen, dass es ein … sagen wir … gewisses, berechtigtes Interesse gibt, das sie mit dem Fürstentum gemein haben. Tatsächlich glaube ich, dass es durchaus vernünftig von uns wäre, ihre Hilfe zu erbitten, um die Kosten tragen zu können, die unsere gemeinsamen Bemühungen verursacht haben.«
    Raimynd hätte Diplomat werden sollen, ging Hektor durch den Kopf, und nicht bloß ein Geldzähler.
    »Ich pflichte Ihnen bei«, sagte er laut. »Bedauerlicherweise sind die Ritter der Tempel-Lande recht weit von uns entfernt. Selbst mithilfe des Semaphorensystems und der Depeschenboote der Kirche dauert es mehrere Fünftage, um auch nur einfache Nachrichten hin und her zu schicken, von Gold oder Silber ganz zu schweigen. Und wenn Haarahld erfährt, dass tatsächlich Barren verschifft werden, weiß ich schon jetzt ganz genau, wo er seine Kreuzer als Nächstes zum Einsatz bringen wird.«
    »Damit habt Ihr recht, Mein Prinz. Bischof-Vollstrecker Thomys hingegen befindet sich hier in Manchyr. Ich glaube, wenn Ihr Euch an ihn wenden und ihm unsere Bedürfnisse genau schildern würdet, könntet Ihr ihn davon überzeugen, uns Unterstützung für unsere Bemühungen zukommen zu lassen.«
    »Und wie genau stellen Sie sich das vor?«, fragte Hektor nach.
    »Ich glaube, wenn der Bischof-Vollstrecker willens ist, könnte er entsprechende Kreditbriefe zulasten der Schatzkammer eben der Ritter der Tempel-Lande ausstellen. Vielleicht werden wir gewisse Abstriche hinsichtlich des Nennwertes hinnehmen müssen, aber tatsächlich halte ich es sogar für wahrscheinlich, dass sie ihren vollen Wert beibehalten werden, schließlich weiß jeder, dass die Zahlungsfähigkeit völlig außer Frage steht. Dann könnten wir unsererseits Kreditbriefe ausstellen, die durch die des Bischof-Vollstreckers gedeckt wären, um das notwendige Rüstungsprogramm zu finanzieren.«
    »Und wenn der Bischof-Vollstrecker nicht willens ist, einer derartigen offiziellen Verbindlichkeit der Ritter der Tempel-Lande zuzustimmen?«, fragte Tartarian sofort. Raimynd blickte ihn an, und der Admiral zuckte mit den Schultern. »Ich stimme jedem einzelnen Punkt Ihrer Argumentation voll und ganz zu, Sir Lyndahr. Bedauerlicherweise könnte der Bischof-Vollstrecker der Ansicht sein, er sei nicht befugt, in dieser Weise die Schatzkammer der Ritter der Tempel-Lande zu belasten. Und, um ganz ehrlich zu sein: Wäre ich ein Gießereibesitzer oder ein Schiffsbauer, würde es mich selbst auch durchaus nervös machen, einen Kreditbrief der Tempel-Lande zu akzeptieren, der nicht im Vorhinein durch die Ritter der Tempel-Lande selbst gebilligt wurde. Ich denke, Sie verstehen, was ich meine.«
    »Ein verständlicher Einwand«, merkte nun Hektor an. »Aber ich denke nicht, dass er völlig unüberwindbar ist. Lyndahr, ich halte das für eine sehr gute Idee, der wir unbedingt nachgehen sollten. Und wenn Bischof-Vollstrecker Thomys sich als zögerlich erweist, wenn wir mit ihm sprechen, sollten wir − so denke ich zumindest − darauf hinweisen, dass er, auch wenn er nicht berechtigt ist, die Schatzkammer der Ritter der Tempel-Lande zu belasten, sehr wohl über die Ressourcen der Erzdiözese zu verfügen befugt ist. Ihm steht genau hier, in Corisande, alles für einen hinreichend umfassenden

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