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Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel

Titel: Codename Sparta 02 - Das Venusraetsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Ästen der Ulme und dachte über das Rätsel nach.
    AN HELEN VON PARIS. Wieso Helen und nicht Ellen? Weil die antike Helena aus Sparta stammte und ihrem Liebhaber Paris nach Troja gefolgt war – auf Englisch Troy!
    Und wo stand dieses FORT, in dem sie nach ihm suchen sollte. Sicher nicht in Troja selbst, wo der Hissarlik auf asiatischer Seite in die Dardanellen floß, wo zwei Jahrhunderte zuvor Heinrich Schliemann die Ruinen des alten Troja zerstört hatte, indem er all seine Funde den Witterungseinflüssen überließ, wo die Türme Iliums zu einem formlosen Haufen Geröll zusammengefallen waren. In dieser Hinsicht teilten sie das Schicksal der meisten antiken Fundstätten, die übereifrige Archäologen im 19. und 20. Jahrhundert ausgegraben hatten.
    Das alte Troja hatte nichts damit zu tun. Blake war nicht Paris, er war in Paris.
    Da die Bastille, das alte Pariser Fort aus dem späten 12. Jahrhundert, längst niedergerissen worden war, blieb nur noch der Louvre. Blake war also im Louvre, AUF DER SUCHE NACH DER ERSTEN VON FUENF OFFENBARUNGEN. Sparta hatte bereits davon gehört, daß Menschen nach Offenbarungen, Erleuchtung oder was auch immer suchten, aber warum gleich fünf, noch dazu in bestimmter Reihenfolge?
    Ihr Blick fiel auf die antiken Bibelausgaben, die in dem untersten von Blakes Bücherregalen standen. Im Nu war sie aus dem Sessel, hatte eines dieser gewichtigen Bücher geöffnet und blätterte darin, bis sie das Buch der Offenbarungen, 5. Kapitel, Vers 1, gefunden hatte. In der von ihr gewählten Übersetzung lautete der Text wie folgt: ›Und ich sah auf der rechten Hand dessen, der auf dem Thron saß, eine Buchrolle, sie war innen und außen beschrieben und mit sieben Siegeln versiegelt‹. In einer Fußnote wurde erklärt, daß es sich bei der Schriftrolle ›um eine Papyrusrolle handelte, auf der Gottes bis dahin geheimen Ratschlüsse geschrieben standen‹. Es schien zweifelhaft, daß Blake hinter Gottes geheime Ratschlüsse gekommen war, aber durchaus denkbar war, daß er nach einer Papyrusrolle aus der gewaltigen Sammlung ägyptischer Antiquitäten des Louvre suchte.
    Aber wenn Blake in Paris war und in der ägyptischen Sammlung des Louvre arbeitete, warum sollte sie sich dann einen Führer nehmen (PRENEZ UN GUYDE), um ihn zu finden? Und warum war GUYDE falsch geschrieben?
    Vielleicht war Blake bei der Chiffrierung, der etwas mühseligen Buchstabenabzählerei in dem dicken Buch, bei der Niederschrift all dieser Zahlen ein Fehler unterlaufen. Allerdings war das bei dem Playfair-System unwahrscheinlich, denn in dem auf dem Schlüsselwort SPARTA basierenden alphabetischen Quadrat standen die Buchstaben I und Y weder in derselben Zeile noch in derselben Spalte; hinzu kam, daß der eine ober-, der andere unterhalb des zweiten Buchstabens aus dem Zweierpaar des Originaltextes lag, nämlich dem Buchstaben U. Ganz gleich, wie man bei der Umschreibung vorgegangen sein mochte, man konnte unmöglich diese beiden Buchstaben miteinander vertauschen, denn aus UY wurde immer qz wie Sparta es vorgefunden hatte, aus UI jedoch hätte immer 10 werden müssen.
    Blake wollte also entweder besonders schlau sein und hatte eine mittelalterliche Schreibweise gewählt, oder er wollte ihr etwas mitteilen. Sparta wußte, nur im Ledersessel sitzend würde sie nie die letzten Teile des Puzzles an die richtige Stelle setzen können. Sie sprang auf und vergewisserte sich, daß alles in Blakes Apartment genauso war, wie sie es vorgefunden hatte, dann holte sie ihre Reisetasche, stellte die Alarmanlage wieder ein und lief aus der Tür. Sie mußte sich beeilen, wenn sie die nächste Maschine nach Paris kriegen wollte.
    Sie konnte unmöglich wissen, daß sie bereits jetzt eine Woche zu spät kam.
     
    Eine Woche bevor Sparta London verließ, übernachtete Blake in einer Pariser Besenkammer …
    Fahlgrau kroch das erste Licht der Dämmerung unter der Tür herein. Durch die dünne Holzwand hörte Blake, wie jemand näherkam und brummend vor sich hin fluchte. Blake gähnte und schüttelte heftig den Kopf. Er war schon seit zwei Stunden wach, und selbst davor hatte er zwischen den Schrubbern und Besen immer nur wenige Minuten geschlafen. Er war übermüdet, hungrig und konnte sich kaum bewegen. Er sehnte sich nach einer Tasse Espresso, bitter und schwarz.
    Außerdem war er nervös. Halb hatte er gehofft, Ellen würde kommen und ihn aus seiner Patsche befreien, aber alles deutete darauf hin, daß er allein damit fertig werden mußte.
    Er

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