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Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth

Titel: Codename Sparta 03 - Das Mars-Labyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zurück.
    Bevor der Mann, der den Kopf des Penetrators ausgegraben hatte, wieder aus der Rille kommen konnte, hatte Sparta bereits auf den nächststehenden Wächter geschossen. Über den Anzugfunk hörte sie die Frau aufschreien.
    Spartas Laserstrahl hatte die Frau für einen winzigen Sekundenbruchteil grell erleuchtet. Nicht ihren ganzen Körper, sondern nur das Glas ihrer Sichtscheibe. Bevor das Visier auf das Licht reagieren konnte, waren Dutzende von Sonnen vor den Augen der unglücklichen Frau explodiert.
    Die anderen Wachen versuchten instinktiv herumzuwirbeln, ein Fehler, der sie völlig unkontrolliert umherkreisen ließ. Sparta erwischte einen von ihnen, noch bevor er sich einmal um sich selbst gedreht hatte. Über den Anzugfunk hörte sie eine weitere Frau aufschreien.
    Die dritte Wache, ein Mann, feuerte seine Pistole ab. Paradoxerweise hätte dieser zweite Fehler den ersten beinahe wieder wettgemacht und ihn gerettet, denn der Rückstoß schleuderte ihn sternwärts. Während er davonwirbelte, zielte Sparta zwei quälend lange Sekunden auf ihn, bis sie seine Sichtscheibe wieder sehen konnte. Er hatte offenbar nichts aus den Fehlern seiner Begleiterinnen gelernt und seinen Sichtschirm noch nicht manuell dunkler gestellt.
    Auch er schrie auf, als das Licht in seinem Kopf explodierte.
    Suchtrupp, kehren Sie zurück …
    Wir werden angegriffen. Schicken sie die Selbstlenkgeschosse.
    Sparta grinste erbarmungslos. Die Raketen würden ihr genausowenig Schwierigkeiten bereiten wie die Wachen. Im Umkreis befanden sich schätzungsweise ein halbes Dutzend davon. Sie überprüfte ihren Energievorrat. Wenn sie kein einziges Mal danebenschoß …
    Ein Mann sprang senkrecht aus der Rille nach oben. Er hielt die marsianische Tafel fest an sich gedrückt. Entweder war er klug genug, Sparta den Rücken zu zeigen, oder er hatte einfach Glück. Sie konnte ihn nicht blenden. Trotzdem legte sie an und feuerte einen längeren Strahl ab.
    Fünf Sekunden verstrichen. Ihr Ziel schoß höher und höher hinauf. Zehn Sekunden … die Energie ihres Lasers ging zu Ende, im selben Augenblick wurde der Treibstofftank des Raumanzugs zu heiß und explodierte.
    Dadurch wurde der Mann zurück auf Phobos geschleudert. Sparta hatte die mittlerweile nutzlose Laserkanone hinter sich geworfen und war ihm entgegengesprungen.
    Sie kamen sich langsam und zielsicher näher. Der Mann lebte noch. Er hatte eine Chance, wenn die Doradus ihn rettete, solange noch Atemluft in seinem Anzug war. Sparta war froh, daß sie niemanden umgebracht hatte, ansonsten interessierte sie sein Schicksal wenig. Im Gegensatz zu dem wertvollen Gegenstand, den er mit seinem rechten Handschuh umklammert hielt.
    Er sah sie auf sich zukommen, konnte aber nichts tun, als sich hilflos und unkontrolliert zu winden.
    Selbstlenkgeschosse hierher richten! Gegenstand ist in Gefahr, erbeutet zu werden.
    In letzter Sekunde schleuderte er den glänzenden Spiegel mit aller Kraft von sich. Fast hätte er sie getroffen. Sparta griff nach der Tafel und verfehlte sie knapp. Sie schwang ihre Stiefel vor und trat nach dem Helm des Mannes, um sich von ihm abzustoßen und der davonrasenden Tafel zu folgen. Dabei entkam sie nur knapp seinem Griff. Mit einem Energiestoß aus ihren Steuerdüsen schoß sie los.
    Die Sekunden dehnten sich endlos. Sparta holte die Tafel ein, kurz nachdem sie auf der Oberfläche eingeschlagen war und eine Staubfontäne aufgewirbelt hatte. Wie ein Taucher auf dem Meeresgrund stieß sie sich mit einem Arm vom Boden ab und bekam den sich überschlagenden Spiegel zu fassen, bevor er weitersegeln konnte. Ein weiterer Stoß aus den Steuerdüsen beförderte sie zum nächsten Krater.
    Der hilflos um sich schlagende Mann von der Doradus schlug Sekunden später in den Staub und wurde ins All zurückgeworfen.
    Das Interesse der Leute an Bord des Schiffes, den Landungstrupp zu retten, war eindeutig geringer als der Wunsch, Sparta zu vernichten – und, falls nötig, auch die Tafel. Sparta hatte sich gerade hundert Meter von dem Mann entfernt, als die erste Rakete eintraf. Doch ihr Ziel war nicht Sparta, sondern der Mann, den sie in Stücke riß.
    Mittlerweile befand sie sich in einem schützenlochgroßen Krater. Ringsum regnete es Splitter. Sie hörte über den Anzugfunk die langgezogenen Schreie der anderen Mitglieder des Landetrupps, die von den Trümmern des Sprengkopfes getroffen wurden. Sie zerfetzten ihnen die Raumanzüge, bis ihr Blut und ihr Atem sich im Nichts verteilte.
    In

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