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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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deswegen wollten Sie, daß ich Mr. Redfield kennenlerne.«
    »Richtig, deswegen wollte ich, daß Mr. Redfield Sie kennenlernt.« Das war nicht unbedingt ein Widerspruch, und da im selben Augenblick der Tee kam, zusammen mit einer Flasche Laphroaig, Forsters Lieblingswhisky, blieb es dem Commander erspart, sich näher zu erklären.
     
    »Erinnern Sie sich noch an die Sternenkarte, die ich mir in der Athanasischen Gesellschaft angesehen habe?« Es dämmerte. Blake und der Commander gingen über den Rasen auf den weißen Helikopter der Raumkontrollbehörde zu, der sie zur Granite Lodge gebracht hatte.
    »Sie meinen, die sie aus dem Louvre gestohlen haben?«
    »Sie hatten auch schon andere. Es gab etwas, das sie alle gemeinsam hatten, nämlich eine bestimmte Planetenkonstellation.«
    Der Commander machte ein überraschtes Gesicht.
    »Diese Planetenkonstellation korrespondiert mit einem Datum«, sagte Blake.
    »Ja?«
    »Das wiederum mit dem geplanten Eintreffen der Kon-Tiki am Jupiter übereinzustimmen scheint.«
    »Welche Schlüsse ziehen Sie daraus?«
    »Sie wissen bereits, daß auf dem Jupiter etwas geschehen wird?« fragte Blake voller Neugier.
    »So hat man es uns gesagt. Den Prophetae.«
    »In welcher Beziehung stehen Sie zu Forster?«
    »Er arbeitet an einem Forschungsprojekt. Ich habe ihm angeboten, alle meine Beziehungen spielen zu lassen. Keine weiteren Fragen, Redfield. Ich möchte Ihnen jetzt zum letzten Mal die Hand schütteln … es sei denn, Sie haben es sich anders überlegt.«
    »Wo ist Ellen jetzt?« fragte Blake.
    »Das würde ich auch gerne wissen, glauben Sie mir«, sagte der Commander.
    »Also gut«, sagte Blake ruhig. »Ich bin auf Ihrer Seite.«

13
    Als sie sich den Hügeln näherten, übernahm Holly Singh das Steuer vom Autopiloten des kleinen, flinken Dragonfly-Helikopters und lenkte ihn rasch und leise die Felsterrassen hoch. Eine Schotterstraße mit zwei glänzenden Fahrspuren schlängelte sich unter dem offenen Fluggerät dahin. Ein uralter Zug mühte sich dieselbe Steigung hoch und stieß weißen Dampf in die Bergluft.
    Singh deutete mit einer Kopfbewegung auf die hellgrünen Terrassen, die sich unter ihnen wie die Stufen einer Treppe erhoben. »Teeplantagen. Hier in Darjeeling wächst die beste Sorte der Welt. Zumindest glauben wir das.«
    In einer Höhe von 2 500 Metern überquerte der Helikopter den Kamm. Der Himalaja, der bislang hinter dem Felsrücken verborgen gewesen war, wurde plötzlich in der kristallklaren Luft sichtbar. Beim Anblick der gletscherbedeckten Gipfel stockte Sparta der Atem. Wie Glassplitter ragten sie in den dunkelblauen Himmel. Katchenjunga, der zweithöchste Berg der Erde, überragte sie alle. Obwohl er noch über 70 Kilometer entfernt war, war er deutlich höher als der Helikopter.
    Dann flogen sie über einer Stadt, die am Bergrücken zu kleben schien und sich über die Flanken verteilte. Unter ihnen zogen grüne Wiesen, alte Bäume und Kirchentürme aus Stein vorbei.
    »Die Engländer – darunter auch einige meiner Vorfahren – haben Darjeeling als Zuflucht vor der Hitze in den Ebenen angelegt«, sagte Singh. »Deswegen wirkt die Hälfte der Gebäude auch so, als hätte man sie von den Britischen Inseln importiert. Das da drüben, das so aussieht wie eine Kirche aus Edinburgh, war jahrzehntelang ein Kino. Ein großer Teil der Stadt könnte aus Tibet stammen. Nachdem Mitte des 20. Jahrhunderts viele Menschen aus China fliehen mußten, hat sich hier eine tibetanische Kolonie gebildet. Der Rest, darunter auch der Markt, ist reinstes Indien. Wir haben versucht, es weitgehend so zu erhalten, wie es vor einem Jahrhundert ausgesehen hat.«
    Der Helikopter glitt am Bergrücken entlang und ließ die Stadt hinter sich.
    Singh bemerkte Spartas Blick und lächelte. »Die Bergvölker beten viel, auf die unterschiedlichsten Arten.« Die kahlen Höhen waren mit Pfählen gespickt, an denen Gebetstücher in blassen Farben befestigt waren, die schlaff in der Windstille herunterhingen.
    Der Helikopter flog weiter, bis sich eine weite, grüne Rasenfläche vor ihnen öffnete, die von mächtigen Eichen und Kastanien eingerahmt war. Für den Bruchteil einer Sekunde fragte Sparta sich, ob sie dieses Bild schon einmal gesehen hatte. Der weite Rasen und der schneebedeckte Himalaja über den nebligen Tälern dahinter kamen ihr bekannt vor.
    »Howard Falcon ist hier mit seinem Ballon gelandet«, sagte sie.
    »Er ist hier schon oft gelandet«, sagte Holly Singh. »Howard ist beinahe

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