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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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den Leuten aus der Neurologie sprechen, für mich ist das zu kompliziert.«
    »Natürlich«, sagte Blake.
    »Ich verstehe die praktische Seite. Zum Beispiel, daß es einfacher ist, etwas zu löschen, was jemand gelesen oder gehört hat, als etwas, bei dem er Augenzeuge war. Und noch schwieriger wird es, wenn der Körper selbst betroffen ist.« Der Commander sah ihn von der Seite an. »Sie scheinen alle Ihre Erfahrungen auch körperlich zu machen, Redfield.« Es klang fast wie ein Kompliment.
    »Aber damit sind Ihre Mittel doch noch nicht erschöpft, Commander.«
    »Ich kann Ihnen diesen Vorwurf nicht verdenken, Redfield. Aber wir halten uns nun mal für die Guten. Deshalb bringen wir auch keine anderen Guten um und nehmen auch nicht ihre Verwandten und Freunde als Geiseln. Bleiben also nur noch zwei Möglichkeiten.«
    »Und die wären?«
    »Sie könnten uns zum Beispiel Ihr Ehrenwort geben, daß Sie uns nicht verraten.«
    Blake war überrascht. Nach einer Weile schüttelte er den Kopf. »Ich könnte es Ihnen nicht geben. Angenommen, sie fassen und foltern mich oder sie setzen mich wieder unter diese Drogen. Oder sie nehmen Ellen oder meine Eltern als Geiseln …«
    »Gut. Sie scheinen sich selbst zu kennen.« Der Commander nickte. »Wir glauben Ihnen trotzdem.«
    Ein Widerstand in Blakes Innerem zerbrach, und er betrachtete den alten Herrn mit neuem Respekt. »Und Ihre zweite Möglichkeit?«
    »Wir könnten Sie rekrutieren.«
    »Das Angebot habe ich doch schon abgelehnt.«
    »Ich spreche nicht von der Raumkontrollbehörde, sondern von Salamander.«
    »Ausgeschlossen.«
    Sie hatten die Überreste der Veranda erreicht. Der Commander blieb auf der ersten Stufe stehen. »Und warum?«
    »Sie haben ursprünglich zu den Prophetae gehört, nicht wahr?«
    Der Commander starrte ihn an. Dann nickte er langsam.
    »Sie alle waren … von dieser Idee besessen«, sagte Blake.
    »Ganz recht.«
    »Ich nie. Ich hab’ diesen ganzen Unsinn, daß irgendeine fremde Macht uns retten wird, nie geglaubt. Ich habe nur so getan.«
    »Wir werden in Ihrem Fall eine Ausnahme machen«, sagte der Commander mit belegter Stimme.
    »Ich glaube, Sie bringen da etwas durcheinander«, sagte Blake.
    Der Commander rührte sich nicht und starrte ihn an, er schien kaum zu atmen. Dann entspannte er sich. »Also gut. Bevor ich Sie zurück in die Stadt fliege, möchte ich, daß Sie jemanden kennenlernen.«
     
    J.Q.R. Forster, Professor für Xenopaläontologie und Xenoarchäologie am King’s College in London, war in einen ledergebundenen Band aus einem Regal mit Klassikern des 19. Jahrhunderts vertieft, als Blake und der Commander die Bibliothek betraten. Forster war ein kleiner Mann mit strahlenden Augen, dessen Gesichtsausdruck Blake sofort an einen aufgeregten Terrier erinnerte. Als der Commander die beiden vorstellte, stand Forster auf und schüttelte Blake einmal kurz die Hand.
    »Mein lieber Mr. Redfield, lassen Sie mich Ihnen und Inspektor Troy zu der erstklassigen Arbeit gratulieren, die Sie bei der Wiederbeschaffung der marsianischen Tafel geleistet haben. Es ist wunderbar, daß sie wieder sicher an dem Ort ist, wo sie hingehört.«
    »Vielen Dank, Sir. Ellen hat oft von Ihnen gesprochen.« Blake zögerte. »Entschuldigen Sie meine Direktheit, aber Sie sind viel jünger, als ich erwartet hatte.«
    Forster sah tatsächlich nicht älter aus als fünfunddreißig, obwohl er über fünfzig sein mußte. »Wenn ich noch öfter so nah am Tod vorbeischramme und anschließend wieder einen plastisch-chirurgischen Eingriff über mich ergehen lassen muß, bin ich bald wieder ein junger Mann wie Sie«, sagte er. »Angeblich hat man siebzig Prozent meiner Haut erneuert.«
    »Das tut mir leid«, sagte Blake peinlich berührt. Er hatte die Bombe des Freien Geistes vergessen, die Explosion und das Feuer, mit dem Forster und sein Lebenswerk zerstört werden sollte.
    Forster hüstelte. »Natürlich war es im Grunde gar nicht nötig.«
    »Sir?«
    »Schließlich habe ich das Ding so viele Jahre studiert, daß ich mich an einen Computer setzen und es aus dem Gedächtnis rekonstruieren könnte.«
    »Sie sprechen von der marsianischen Tafel?«
    Der Commander schloß die Tür der Bibliothek. »Mr. Redfield ist noch nicht instruiert, Professor.«
    Forster betrachtete Blake argwöhnisch. »Sind Sie wissenschaftlich an der Kultur X interessiert, Redfield?«
    »Überhaupt nicht«, antwortete er überrascht.
    »Ist dies nicht der Mann, von dem Sie gesprochen haben?« fragte

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