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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Forster den Commander und hob eine buschige Braue.
    »Redfields Arbeit steht im Zusammenhang mit Ihrer, Professor. Ich denke, nach unserem Gespräch werden Sie die Verbindung deutlich erkennen.«
    Blake warf dem Commander einen Blick zu. Kurz bevor er ihn und Ellen auf den Mars geschickt hatte, um die gestohlene Tafel wiederzufinden, hatte er erwähnt, der Auftrag habe etwas mit ›archäologischem Zeug‹ zu tun. Es klang, als könnte er sich nicht vorstellen, wieso sich jemand dafür interessierte.
    »Dann sollten wir vielleicht anfangen!« sagte Forster eifrig.
    Der Commander deutete auf die gepolsterten Ledersessel der Bibliothek. Nach einigem Möbelrücken hatten sie ihre Plätze in einem unsichtbaren, gleichseitigen Dreieck angeordnet.
    »Wenn Sie bitte beginnen würden, Professor«, sagte der Commander.
    »Ich brenne darauf.«
    »Ich werde Tee für uns bestellen … und für Sie etwas Härteres«, sagte er, als er Forsters Gesicht sah. Er tippte etwas in sein Armbandgerät. Zur Bestätigung summte es leise.
    Forster hatte einen flachen Holoprojektor aus der Innentasche seines Tweedjacketts geholt, ihn auf den Tisch neben sich gestellt und gab jetzt einen Code ein. Über dem Gerät erschienen mehrere Dutzend abstrakter Figuren, sie so stabil wirkten, als wären sie aus Metall gegossen.
    »Ich nehme an, Sie beide wissen inzwischen von meiner Entdeckung, daß die Venus-Tafeln eine aufsehenerregendere linguistische und philologische Entdeckung darstellen als selbst der berühmte Rosettastein«, sagte Forster strahlend. Sein Mangel an Bescheidenheit war so offensichtlich, daß er für Blake sogar einen gewissen Charme bekam. »Zunächst waren die Tafeln so angelegt, daß man auf den Klang jedes Zeichens schließen konnte. Ich habe sie hier übrigens nach der Häufigkeit ihres Auftretens geordnet. Dann waren die Texte, über ein gutes Dutzend, phonetisch in den Sprachen der irdischen Bronzezeit abgefaßt. Daneben stand ihre Übersetzung in die Sprache der Kultur X.« Forster räusperte sich bedeutungsvoll. »Mit einem Schlag hatten wir also nicht nur umfangreiche Textbeispiele der Sprache der Kultur X, sondern gleichzeitig Textproben mehrerer vergessener Sprachen der Erde. Tragischerweise wurden sämtliche Kopien dieser Tafeln in jener schrecklichen Nacht zerstört.«
    »Aber die Originale der Venus-Tafeln existieren noch?« fragte Blake.
    »Ja. Sie liegen dort vergraben, wo wir sie fanden, und ich habe die eindeutige Absicht, dorthin zurückzukehren und sie auszugraben.« Forster zögerte. »Sobald die nötigen Mittel aufgebracht werden können. In der Zwischenzeit habe ich eine wichtigere Entdeckung gemacht.« In seinen strahlenden Augen konnte man eine seltsame Mischung von Gefühlen sehen. Der kleine Junge in ihm strebte nach Anerkennung, der Professor in ihm forderte sie. »Ich habe die marsianischen Tafeln übersetzt!«
    »Gratulation«, sagte Blake und versuchte ernst zu bleiben. In seiner Branche waren angebliche Übersetzungen unübersetzbarer Texte nichts Ungewöhnliches.
    »Wenn Sie bitte noch einen Augenblick Geduld hätten«, sagte der Professor, während er mit dem Hologerät hantierte.
    Unter den schwebenden Hologrammen erschienen zusätzliche Zeichen, lateinische Buchstaben und phonetische Zeichen.
    »Und so klingen sie.« Er berührte verschiedene Tasten und die Zeichen leuchteten kurz nacheinander zusammen mit ihren phonetischen Entsprechungen auf, während der Lautsprecher des Geräts körperlose Phoneme hervorbrachte: »KH … WH … AH … SCH …«
    Nachdem die Maschine die Liste durchgegangen war, sagte Forster: »Die marsianische Tafel enthält dieselben Zeichen wie die von der Venus, es fehlen nur die drei seltensten Zeichen der Venus-Tafeln.« Er warf Blake einen kurzen Blick zu. »Da ich sie auswendig gelernt hatte, war ich in der Lage, sie zu rekonstruieren. Ich lag in der Klinik auf Port Hesperus und konnte nichts tun außer nachdenken. Ich ging davon aus, daß die marsianische Tafel die Erde nur flüchtig erwähnen konnte. Denn das Leben auf ihr war noch viel zu jung, um Geschöpfe hervorgebracht zu haben, die bewußte Geräusche oder gar eine gesprochene Sprache erzeugen konnten.«
    Er hantierte mit dem Gerät und es erschien ein lebensgroßes Bild der marsianischen Tafel, die wie ein Stück eines zerbrochenen Spiegels über den anderen Zeichen schwebte.
    »Halten Sie das für eine akkurate Wiedergabe, Mr. Redfield? Ich habe sie aus dem Gedächtnis rekonstruiert.«
    »Ich muß sagen,

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