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Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer

Titel: Codename Sparta 04 - Das Medusa-Abenteuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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der Kultur X abgefaßt.«
    »Bitte, Professor, wenn Sie einfach nur …«
    »Und sie bedeuten« – Forster dehnte seine Worte fast zu einer Art Singsang – »Sie sind angekommen.«
    »Sie sind angekommen!«
    »Ja. So lautet die Botschaft: Sie sind angekommen.«
    Machte Forster sich über ihn lustig? »Das glaube ich nicht«, sagte der Commander. »Diese Dinger hatten ihre Sendung genau auf die Einsatzzentrale Kon-Tiki gerichtet. Wieso sollten Sie …«
    »… denen, die gerade angekommen waren, sagen, daß sie gerade angekommen sind?« amüsierte sich Forster. »Gute Frage. Besonders, weil die Medusen im üblichen Sinn eigentlich kaum als intelligente Lebewesen bezeichnet werden können. Sie sind kaum intelligenter als ein abgerichteter Papagei. Vermutlich haben sie auf irgendeinen Stimulus reagiert, den man ihnen vor Äonen eingepflanzt hat. Vielleicht sogar in ihren Genen.«
    »Aber wieso war die Botschaft auf die Einsatzzentrale gerichtet?«
    »Ich halte es für unwahrscheinlich, daß sie für die Einsatzzentrale bestimmt war. Ich glaube, sie war auf ein anderes Ziel gerichtet.«
    »Forster …«
    »Vielen Dank für die guten Dienste, die Sie mir erwiesen haben, Commander. Ich habe bereits einen festen Starttermin für meine Untersuchungen auf Amalthea.« Forster warf einen Blick in sein geleertes Glas.
    »Lassen Sie mich nachschenken«, sagte der Commander und beugte sich vor. Er nahm die schwere Silberzange, fischte ein paar Eiswürfel aus dem Eimer und ließ sie klingelnd in Forsters Glas fallen. Dann griff er nach der Whiskyflasche. »Amalthea, haben Sie gesagt …«
     
    Die Sonne war hinter den Felsen im Westen untergegangen und die schwachgelben Lichter, die in den Nischen der niedrigen Steinmauer am Flußufer versteckt waren, gingen an. Blake und Sparta spazierten an der Mauer entlang, ihre Stiefel raschelten im trockenen Laub. Ein kalter Wind blies ihnen in den Rücken, ein erster Vorbote des Winters, der aus den höhergelegenen Regionen in das Tal hinabzog. Beide hatten den Kopf zwischen die Schultern und die Hände in die Taschen gesteckt. Jeder ging für sich.
    Blake sah zum Landhaus hoch. Hinter dem bunten Glasfenster des Vorratsraumes war gerade ein Licht angegangen. Das Personal bereitete das Abendessen vor. »Das ist das Fenster, das ich in jener Nacht eingeschlagen habe.«
    »Wann hörst du endlich damit auf?« sagte sie gereizt.
    »Ich kann mich noch genau an alles erinnern, als wäre es gestern gewesen. Wochenlang habe ich geglaubt, du hättest mich verraten, dabei warst du nicht einmal dabei.«
    Es war Blakes genialer Einfall gewesen, Sparta davon zu überzeugen, daß sie weder Singh noch die anderen umgebracht hatte, sondern daß alles eine falsche Erinnerung war, die der Commander ihr eingepflanzt hatte. Vielleicht war er nicht bereit, sich einzugestehen, daß der Freie Geist sich erneut seinem Zugriff entzogen hatte. Blake hatte sie angefleht: »Ich weiß nicht, warum er will, daß du das denkst. Vielleicht hat er sie umgebracht. Aber eins mußt du zugeben, du warst nicht bei klarem Verstand. Himmel, wenn ich an die Mengen Bliss denke, die du geschluckt hast …«
    Aber sie hatte seine Argumentation bereits untergraben, bevor er richtig angefangen hatte. »Selbst wenn sie die Möglichkeit haben, die Erinnerung umzuschreiben, hätten sie dazu bei mir keine Gelegenheit gehabt. Sie wußten nicht einmal, wo ich war.« Schließlich glaubte Blake am Ende selbst nicht mehr an seine unwahrscheinliche Geschichte.
    Jetzt schwieg sie. Weder seine Sorge um sie noch seine Wärme erreichten sie.
    Abgesehen vom Rascheln des Laubs herrschte vollkommene Stille.
    Langsam tauchte ein menschlicher Schatten aus dem Dunkel ein paar Meter vor ihnen auf.
    Sie waren wachsam, aber keiner von ihnen besonders alarmiert. Sie wußten beide, wie unwahrscheinlich es war, jemandem zu begegnen, der hier nichts zu suchen hatte. Sie wollten schon schweigend an dem Schatten vorbeigehen, als er plötzlich flüsterte: »Linda.«
    Sie bekam eine Gänsehaut. Die Kälte war ihr unter den Parka gekrochen, als sie ihren Namen gehört hatte. Sie stockte »Du …?« Sie hatte Angst, die Frage auszusprechen. Der Gestalt und dem Klang der Stimme nach konnte er es sein, aber der kalte Wind trug seinen Geruch davon, und im Dunkeln sehen konnte sie auch nicht mehr.
    »Ja, Liebes«, sagte der Schatten. »Bitte vergib mir.«
    »Oh …« Sie lief ihm in die Arme, drückte sich fest an ihn und umklammerte ihn, als drohte sie zu stürzen. Blake

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