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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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zurück. Sie bezahlen alles, inklusive Treibstoff.« Treibstoff war im System des Jupiter Gold wert; wegen der Tiefe des Schwerkraftfeldes des gewaltigen Planeten waren die Delta-Vs zwischen Ganymede und Amalthea praktisch die gleichen wie zwischen Erde und Venus.
    Lims nervöser Gesichtsausdruck verschwand. Er starrte auf den Mann neben sich. »Sie sind nicht verrückt, Sie müssen vollkommen wahnsinnig sein.«
    Blake lächelte. In fließendem Kantonesisch sagte er: »Mal abgesehen von dem Gleichrichter mit dem Wackelkontakt, was haben Ihre Mechaniker noch für Fehler an diesem Kasten gefunden?«
    Lim sah verdutzt auf.
    »Beantworten Sie meine Frage, Mr. Lim, oder Sie können sich jemanden anders suchen, dem Sie dieses antike Stück andrehen können.«
    Lim war ertappt und machte ein Gesicht, als wollte er jeden Augenblick vor Wut explodieren und das Geschäft platzen lassen. Dann lösten sich plötzlich seine überspannten Züge, und er begann, strahlend zu lächeln. »Sie sind ein gerissener Bursche, Redfield. Ich verliere viel Gesicht.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, und sparen Sie sich den Akzent. Ich möchte nicht den Eindruck gewinnen, Sie machen sich über mich lustig.«
    »Schon gut, meine Leute werden Ihren Leuten alles sagen, was sie wissen wollen. Wenn irgend etwas in Ordnung gebracht werden muß, bringen wir es in Ordnung.« Lim lehnte sich auf seinem Sitz zurück, er war offenbar erleichtert. »Aber dann ist Schluß. Und wir vergessen den ganzen Unsinn über Garantien. Und Treibstoff.«
    »Einverstanden«, sagte Blake.
    »Bringen Sie mich zurück zum Büro. Stellen Sie mir einen Scheck aus, dann können Sie fahren.«
    »Legen Sie die Energieversorgung noch drauf?«
    Lim lächelte breit. »Der weiße Teufel kennt keine Gnade.« Aber eigentlich schien ihm Blakes abgebrühte Art eher zu gefallen. »Okay, Sie haben gewonnen. Wenn Sie uns in einem Stück wieder zurückbringen, lade ich Sie sogar noch zum Essen ein.«
     
    Später am selben Abend kehrte Blake zu Forsters Geheimlager unter dem Eis zurück.
    Über ihnen ragten unter der gefrorenen Kuppel die Raketendüsen, die sie nach Amalthea bringen sollten. Forster hatte den schweren Schlepper für die Dauer der Expedition geleast; offiziell konnte er das Kennzeichen nicht ändern, aber er konnte es nennen, wie er wollte. Er hatte ihn nach seinem Helden Michael Ventris benannt, dem Engländer, der an der Dechiffrierung des minoischen Linear B mitgearbeitet hatte und der im Alter von 34 Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen war.
    Der unebene Eisboden der Schubumlenkkammer war weniger vollgestellt als noch vor wenigen Wochen, als Professor Nagy Professor Forster einen Besuch abgestattet hatte. Die für die monatelange Expedition benötigte Fracht war mittlerweile verladen, und der Frachtcontainer war am Chassis des schweren Schleppers befestigt worden.
    Der Frachtraum für das schwere Gerät stand jedoch noch offen und war leer. Dort war Platz für den Eismaulwurf und noch einiges mehr.
    Blake klopfte an die Tür von Professor Forsters Schaumstoffhütte. »Ich bin’s, Blake.«
    »Kommen Sie bitte herein.« Forster sah von seinem Schirm auf, über den er gebeugt gewesen war, als Blake mit gesenktem Kopf die Hütte betrat. Er warf ihm einen scharfen Blick zu und wußte, daß alles geklappt hatte. »Sie hatten Erfolg, vermute ich.«
    Blakes strahlendes Grinsen wurde um eine Spur weniger strahlend; wenn Forster doch nur nicht so schnell etwas vermuten würde. Einen funktionierenden Eismaulwurf zu finden und zu leasen war keinesfalls so einfach, daß man von vornherein von einem Erfolg ausgehen konnte.
    Aber Blake hatte tatsächlich Erfolg gehabt, und Forster war es gewohnt, Kompromisse zu machen und zu improvisieren, und hatte wahrscheinlich eine Art sechsten Sinn entwickelt, wenn es darum ging, zu unterscheiden zwischen wirklich schwierigen Problemen und solchen, die nur so aussahen. »Lims Maschine wird es schaffen«, bestätigte Blake.
    »Gab es irgendwelche Schwierigkeiten?«
    »Lim hat versucht, mich übers Ohr zu hauen …«
    Forster runzelte gekränkt die Stirn.
    »Also habe ich ihn gefragt, ob er nicht unser Agent werden möchte.«
    »Sie haben was?« Eine vor Forsters buschigen Brauen schoß nach oben.
    Gut, endlich kam etwas Leben in ihn. Blake lächelte – eine milde Rache für Forsters vorschnelle Vermutungen. »Wir haben ein wenig gefeilscht. Er hat sich an die Regeln gehalten, also habe ich ihm vertraut. Vielleicht kann er uns dabei

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