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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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helfen, die andere Maschine aufzutreiben. Er hat hier ausgezeichnete Verbindungen. Mein Problem ist, ich komme zwar überall durch, aber niemand weiß, wer ich bin. Deswegen hat es auch so lange gedauert, bis ich soweit war.«
    »Tut mir leid, wenn ich etwas überheblich war.« Forster hatte endlich etwas von der bislang unausgesprochenen Frustration seines jungen Kollegen mitbekommen. »Sie haben sich eine schwere Bürde aufgehalst. Sobald wir anderen uns problemlos in der Öffentlichkeit zeigen können, werden wir Sie auch unterstützen.«
    »Das heißt also, ich kann vor dem Start auf keine Hilfe rechnen«, sagte Blake mit einem schiefen Lächeln. »Raten Sie mal, wer nach Aussage meiner Informanten uns mit der Helios auf den Kopf steigen möchte.«
    Forsters freundliches Lächeln wich einer düsteren Stimmung. »O je.«
    »Ja, mir geht es ähnlich. Sir Randolph Mays.«

5
    Nach Wochen im All der Fall auf den Planeten. Das riesige fusionsgetriebene Passagierschiff, an dem sämtliche Luken und Glaspromenaden strahlend hell erleuchtet waren, schob sich mittels denkbar vorsichtiger Schubkorrekturen in eine Parkumlaufbahn um Ganymede.
    Und in der Zentrifugal Lounge eine Feier: Passagiere unterhielten sich, tranken Champagner, und einige von ihnen tanzten angeheitert zur Musik des Schiffsorchesters. Auch Randolph Mays war anwesend. Er war fest davon überzeugt, daß niemand ihn hier kannte oder auch nur wußte, daß er an Bord war, denn er beliebte inkognito zu reisen, um so beobachten zu können, ohne gesehen zu werden. Er gehörte zu den Männern, die gerne andere beobachteten.
    Und belauschten. Die Krümmung der Fußbodenwände der Zentrifugal Lounge, die man so konstruiert hatte, daß sie zur größeren Bequemlichkeit der Passagiere ständig eine künstliche Schwerkraft von einem halben g erzeugte, gab darüber hinaus einen guten, quasi-parabolischen Schallwellenreflektor ab. Die Menschen, die sich in dem zylindrischen Raum gegenüberstanden – im Verhältnis zueinander also auf dem Kopf –, konnten mit perfekter Klarheit die Gespräche der anderen hören.
    Randolph Mays reckte seinen Kopf nach hinten und blickte nach oben auf eine auffällige junge Frau, Marianne Mitchell, die im Augenblick allein direkt über ihm stand. Ein paar Meter weiter versuchte ein junger Mann, Bill Hawkins, gerade seinen ganzen Mut zusammenzunehmen und sie anzusprechen.
    Sie war sicher die hübscheste Frau an Bord. Sie war schlank, hatte dunkle Haare, grüne Augen, und ihre vollen Lippen glänzten unter knallrotem Lippenstift. Hawkins selbst war groß, breitschultrig und trug sein dichtes, blondes Haar glatt nach hinten gekämmt – aber es mangelte ihm an Selbstvertrauen. Seit Wochen hatte sich ihm die Gelegenheit geboten, aber er hatte es nur zu ein paar belanglosen Plaudereien mit Marianne gebracht. Jetzt wurde seine Zeit knapp – er wollte die Helios auf Ganymede verlassen und schien sich ein letztes Mal aufraffen zu wollen, einen Versuch zu starten.
    Durch eines der dicken, geschwungenen Fenster verfolgte Marianne, wie weit unten der Ganymede Raumhafen auf den Eisebenen um Shoreless Ocean sich ins Blickfeld schob. Unter ihren Füßen schienen winzig kleine Kontrolltürme vorbeizumarschieren, Lagerhallen, Funkantennen und Satellitenschüsseln, kugelförmige Gastanks, Startgerüste für die Shuttles, die zwischen den auf einer Umlaufbahn geparkten interplanetarischen Schiffen und der Oberfläche verkehrten.
    Sie seufzte enttäuscht. »Das sieht aus wie New Jersey.«
    »Wie bitte?«
    Bill Hawkins hatte einen vorbeikommenden Kellner um eine Flasche Champagner und zwei Gläser erleichtert und ging endlich auf sie zu.
    »Ich habe mit mir selbst geredet«, sagte Marianne.
    »Ich kann mein Glück gar nicht fassen, daß ich Sie alleine erwische.«
    »Na ja, jetzt bin ich nicht mehr alleine.« Ihre Vergnügtheit wirkte gezwungen. Worüber sollte sie mit ihm reden?
    »Soll ich wieder gehen?«
    »Nein. Und bevor Sie mich fragen«, sagte sie mit einem Blick auf den Champagner, »mit größtem Vergnügen.«
    Hawkins schenkte ein und reichte ihr ein Glas.
    »A votre santé«, sagte sie und leerte ihr Glas zur Hälfte.
    Hawkins nippte an seinem Glas und hob fragend eine Braue.
    »Ach, sehen Sie mich nicht so an«, sagte sie. »Es soll mich trösten. Sechs Wochen auf diesem Kasten, und es sieht so aus, als wären wir wieder am Shuttleport in Newark.«
    »Da muß ich Ihnen widersprechen. Ich für meinen Teil finde die Aussicht überwältigend. Der

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