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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Verschwörer aus.«
    »Verschwörer? Oh … jetzt sagen Sie bloß …«
    »Was?«
    »Sie gehören doch nicht zu den Leuten, die diesen Randolph Mays ernst nehmen?«
    »Das tun immerhin mehrere Millionen Menschen.« Ihre Augen weiteten sich. »Darunter auch einige sehr intelligente.«
    »›Die höchste und letzte spirituelle Erscheinung, die der Bewohner des Allerinnersten neben seiner Rolle als Schöpfer und Erhalter des Universums darstellt‹ – zitiere ich ihn korrekt?«
    »Na ja …« Marianne zögerte. »Aber warum reist Forster nach Amalthea, wenn er nicht irgend etwas weiß, das er nicht verraten will?« wollte sie wissen.
    »Vielleicht vermutet er nur, daß er etwas weiß, jedenfalls ist es eine reine Forschungsreise. Was sollte es sonst sein?« Wenn es um Forster ging, wurde Hawkins, ein angehender Doktor der Xenoarchäologie an der Universität London, von blinder Gefolgschaft ergriffen. »Vergessen Sie nicht, Forster hat sich um alle Zuschüsse und Zusagen bemüht, bevor Amalthea in die Schlagzeilen kam; diese anormale typische Strahlung ist seit über einem Jahrhundert bekannt – wirklich, das gehört eigentlich noch ins 20. Jahrhundert«, erklärte Hawkins ein wenig verärgert.
    Marianne wußte nicht recht, ob sie verstimmt reagieren sollte; da sie nur selten eine eigene Meinung hatte, war sie immer wieder Leuten ausgeliefert, die eine gewisse Autorität für sich in Anspruch nahmen. Sie kämpfte tapfer weiter. »Sie glauben also, so etwas wie den Freien Geist gibt es gar nicht? Daß niemals fremde Wesen unser Sonnensystem besucht haben?«
    »Ich wäre ziemlich dumm, wenn ich das behaupten würde. Schließlich gehöre ich zu dem halben Dutzend Leute, die in der Lage sind, die Schrift der Kultur X zu lesen. Forster gehört auch dazu, daher kenne ich ihn. Aber das hat nichts mit Mays und seinen Theorien zu tun.«
    Marianne gab auf und trank den Rest ihres Champagners. Sie betrachtete das leere Glas und sagte: »Ich weiß wirklich nicht viel über Sie.« Das war als Tatsache gemeint, nicht als Annäherungsversuch.
    Vor Panik legte er die Stirn in Falten. »Jetzt habe ich schon wieder angefangen, Vorträge zu halten. Ich fange immer …«
    »Ich lerne gerne etwas dazu«, sagte sie. »Außerdem sollten Sie nicht versuchen, sich anders zu geben, als Sie sind.«
    »Hören Sie, Marianne … wenn Sie nichts dagegen haben, daß ich mich an Sie und Redfield anhänge, hätten wir vielleicht noch Gelegenheit, uns weiter zu unterhalten. Nicht über mich«, fügte er rasch hinzu. »Ich meine, über Amalthea und Kultur X … oder was immer Sie wollen.«
    »Sicher. Danke«, sagte sie mit einem offenen und durchaus charmanten Lächeln. »Die Idee gefällt mir. Haben Sie noch einen Schluck?« Sie hielt ihm ihr Glas hin.
    Randolph Mays hatte von oben über ihren Köpfen zugesehen und bemerkt, daß Hawkins die weitere Unterhaltung auf später verschoben hatte, weil ihm schnell der Gesprächsstoff ausging; als die Flasche leer war, zog er sich linkisch zurück. Marianne beobachtete ihn nachdenklich, dachte aber nicht daran, ihn aufzuhalten.
    Mays lachte leise in sich hinein, als hätte er einen Scherz unter Eingeweihten belauscht.

6
    Unter dem Eis von Shoreless Ocean verging die Nacht nur durch Abzählen von Stunden, und der Morgen kam mit der Regelmäßigkeit eines Uhrwerks. Aus dem Morgen wurde ohne erkennbaren Unterschied Nachmittag.
    Luke Lim hatte sein Frühstück und sein Mittagessen ausgelassen, um seinem Auftrag bis in die Handelskorridore und kleinen Gassen nachzugehen. Jetzt zupfte er gedankenversunken an den struppigen Haaren an seinem Kinn und betrachtete die nackte Asiatin auf dem holographischen Wandkalender. Sie kniete und beugte sich mit einem Unschuldslächeln auf ihren rotbemalten Lippen vor, und in ihrem Schoß hielt sie eine reine, weiße Lotusblüte, in dessen goldenem Zentrum Datum und Uhrzeit aufblühten. Lukes Magen meldete sich.
    Sobald Luke seinen Blick ein paar Zentimeter unter den Kalender senkte, konnte er in das schwitzende Gesicht und die ausweichenden Augen eines übergewichtigen blonden Mannes blicken, der in seinem Drehsessel saß und gelbe Papierstreifen sortierte. Eine halbe Minute lang saßen sich die beiden Männer schweigend gegenüber, fast wie Musikliebhaber, die versuchten, sich auf das Geschepper und Gewimmer einer chinesischen Oper zu konzentrieren, das durch die dünne Wand zwischen ihnen und dem Friseurladen nebenan zu ihnen drang. Dann piepste das Faxlink auf dem Regal und

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