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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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Aushöhlen der Halle war noch nicht abgeschlossen; in einer tiefergelegenen Ecke des Fußbodens befand sich ein Loch, so groß wie eine Drainage, durch welches das anfallende Eis abfließen sollte.
    Mitten in der Halle und von Natriumlampen kaum beleuchtet stand ein Anhänger mit einer schweren Last, die man festgezurrt und in blaues Segeltuch gehüllt hatte. »Dort steht er«, sagte Lim zu Blake, ohne sich auch nur einen Schritt vom Aufzug wegzubewegen.
    Zwei in dicke Schutzoveralls gehüllte Frauen sahen vom Motor eines Raupenfahrzeugs auf; der Motor war größtenteils auseinandergenommen und lag verstreut auf dem Eis. »Einer der Gleichrichter in dem Ding hier hat immer noch diese Aussetzer, Luke«, sagte eine der Frauen auf Kantonesisch. »Angeblich soll heute nachmittag Ersatz aus dem Lager geschickt werden.«
    »Wie lange läuft dieser hier?« fragte Lim sie.
    »Ein oder zwei Stunden. Dann wird er zu heiß.«
    »Sagen Sie im Lager Bescheid, es hat keinen Zweck«, sagte Lim.
    »Falls Ihr Kunde auf sofortige Lieferung besteht …«
    »Achten Sie nicht auf den Fremden, und machen Sie sich wieder an Ihre Arbeit«, sagte Lim. Sein Atem dampfte in dem orangefarbenen Licht.
    Blake trat an den Tieflader und löste die Halterungen für die Plane. Dann umkreiste er das Fahrzeug und zerrte dabei an der Plane, bis das ganze Tuch auf dem Boden lag. Darunter kam eine röhrenförmige Maschine zum Vorschein, deren Hauptzylinder aus den Ringen einer Metallegierung bestand. Sie wurden von einer Universalfassung gehalten und von Kettenrädern getragen. Das Bohrerende bestand aus zwei gegeneinander versetzten und mit breiten, flachen Titanzähnen besetzten Rädern, deren Schnittkanten wegen der dünnen Diamantbeschichtung blinkten.
    Ein Eismaulwurf – aber trotz seiner eindrucksvollen Größe war er nur eine Miniaturausgabe des Exemplars, das Blake auf einem der Holos im Büro abgebildet gesehen hatte.
    Leichtfüßig sprang Blake auf den Tieflader. Aus seiner Hüfttasche holte er eine winzige schwarze Taschenlampe hervor und knipste ihr strahlend helles Licht an. Aus seiner Hemdentasche zog er eine Vergrößerungsbrille und stülpte sie über. Mehrere Minuten lang kletterte er über die Maschine, öffnete jede Luke, untersuchte Schaltkreisläufe und Kontrollpanele. Er überprüfte die Fluchtabweichung der Lager und sah nach, ob sie übermäßig abgenutzt waren. Er riß Verkleidungsteile herunter und besah sich die Wicklungen und Anschlüsse der großen Motoren.
    Endlich sprang er herunter und ging zurück zu Lim. »Soweit ich erkennen kann, ist nichts kaputt. Aber das Ding ist so alt wie ich, es hat schon eine Menge hinter sich. Vielleicht dreißig Jahre.«
    »Für den Preis, den Sie zu zahlen bereit sind, bekommen Sie nur Ausschuß.«
    »Wo ist das Energiemodul?«
    »Dafür zahlen Sie extra.«
    »Wenn mir jemand sagt, etwas sei ›wie neu‹, Mr. Lim, erwarte ich keine dreißig Jahre alte Maschine. Alles, was man im letzten Jahrzehnt in dieser Richtung entwickelt hat, besitzt ein eingebautes Energiemodul.«
    »Wollen Sie sie, oder nicht?«
    »Mit dem Energiemodul.«
    »Kein Problem. Das kostet Sie 500 IA Kredite extra.«
    »Und das ist dann neu? Oder ›wie neu‹?«
    »Garantiert wie neu.«
    Blake rechnete den Betrag in Dollar um. »Dafür kann ich mir im Mainbelt eine neue gleich aus dem Laden kaufen.«
    »Wollen Sie drei Monate warten? Und die Frachtkosten bezahlen?«
    Blake ließ die rhetorische Frage unbeantwortet. »Und woher weiß ich, daß dieses Ding nicht sofort nach der Ankunft auf Amalthea zusammenbricht?«
    »Wie gesagt, Sie bekommen Garantie.«
    »Was heißt das?«
    »Wir schicken Ihnen jemand, der sie repariert. Arbeitszeit kostet Sie nichts.«
    Blake schien sich das einen Augenblick durch den Kopf gehen zu lassen. Dann sagte er: »Machen wir eine Probefahrt.«
    Lim machte ein gequältes Gesicht. »Diese Woche haben wir vielleicht etwas zu viel zu tun.«
    »Jetzt sofort. Wir werden Ihre Arbeitszone hier etwas vergrößern.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Ach, was. Ich borge mir die Energieversorgung und den Kommfunk von dem Raupenschlepper dort« – er deutete auf die Maschinenteile, die verstreut auf dem Boden lagen – »im Augenblick wird sie wohl niemand vermissen.« Blake tastete suchend zwischen den in der Ecke verstreuten Teilen umher; er hob einen der massigen aber leichten Einsätze auf, sprang auf den Tieflader, hob eine Verschlußkappe an und schob ihn mit Mühe an seinen Platz.
    Die Frauen, die schon zuvor

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