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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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nicht recht bei ihrer Arbeit gewesen waren, beobachteten Blake jetzt ganz offen – dabei versuchten sie geschäftig zu tun und warfen gelegentlich einen vorsichtig abschätzenden Blick auf Lim. Widerwillig sagte Lim: »Sie können nicht einfach machen, was Sie wollen, mit unserer … unseren Maschinen.«
    Blake achtete nicht auf ihn. Er zog ein paar schwere, mit Gummi isolierte Kabel aus ihrer gefederten Rolle an der Wand und schob ihre flachen, mit Kupfer ummantelten Kontakte in eine Eingangsöffnung am hinteren Ende des Maulwurfs und verriegelte sie. Dann schlüpfte er ins Cockpit des Maulwurfs und probierte einen Augenblick lang an den Hebeln. Mit einem Aufheulen der schweren Motoren erwachte die Maschine zum Leben, und das rote Warnlicht begann zu kreisen und blinken. Während sie auf ihren rasselnden Kettenrädern rückwärts vom Tieflader herunterfuhr, ertönte wiederholt die Signalhupe. Blake schob die Hebel nach vorne, und der Maulwurf bewegte sich auf eine freie Stelle in der Eiswand zu.
    Lim beobachtete all dies völlig konsterniert, dann raffte er sich mit einem Schütteln auf: »He! Warten Sie mal!«
    »Steigen Sie auf, wenn Sie mitkommen wollen!« schrie Blake und verlangsamte die Fahrt auf die Wand gerade lange genug, daß Lim an der Seite hinaufklettern und sich in das offene Cockpit schwingen konnte. Die Tür verriegelte sich hinter ihm; Blake überprüfte an den Armaturen, ob das kleine Abteil versiegelt worden war und unter Druck stand. Dann schob er die Potentiometer wieder bis zum Anschlag nach vorn.
    Transformatoren summten, die riesigen Bohrspitzen drehten sich gegenläufig, bis sie vor den Augen verschwammen. Blake steuerte die Maschine geradewegs ins Eis. Plötzlich entstand ein Kreischen und Poltern; draußen vor dem zylindrischen Polyglasfenster des Cockpits explodierten Eissplitter zu einem undurchsichtigen Schneesturm. Im Innern der Maschine roch es stark nach Ozon. Falschfarbendarstellungen auf der Armaturentafel zeigten die Position der Maschine auf einer dreidimensionalen Karte, die anhand gespeicherter Daten und einem Feedback der durch die Bohrspitzen erzeugten seismischen Vibrationen auf den jeweils neuesten Stand gebracht wurde. Die Eishöhle, die sie sich anschickten zu vergrößern, lag am Rand der Siedlung, nur zwanzig Meter unter der eigentlichen Oberfläche und gleich neben dem Raumflughafen. Die Karte auf den Armaturen zeigte die Eiszone unter dem Flughafen in leuchtendem Rot, darunter war in deutlicher Schrift zu lesen: SPERRGEBIET.
    Die Maschine schob sich weiter vor und näherte sich der roten Sperre mit Höchstgeschwindigkeit – was für die alte Maschine beachtliche drei Stundenkilometer bedeutete. Für die Insassen nicht zu sehen war der Strom aus geschmolzenem Eis, der aus dem hinteren Teil der Maschine strömte, durch den Tunnel hinter ihnen ablief und sich dann in einen Abfluß ergoß.
    »Passen Sie auf, wohin Sie fahren.« Lims Akzent zeigte Zeichen der Abnutzung. »Wenn Sie die Sperre durchbrechen, macht uns die Raumbehörde den Laden dicht.«
    »Ich werde hier wenden und auf der Rückfahrt einen kleinen Umweg machen. Mal sehen, wie tapfer sie sich nach einer Stunde noch hält.«
    »Sie müssen sofort umkehren.«
    Blake zog einen der Potentiometer etwas zurück, und die Maschine geriet in Schräglage. Immer wieder weggleitend mühte sie sich ab wie ein Handbohrer mit stumpfer Spitze. »Das Ding bockt wie ein Wildpferd – etwas schwer zu steuern. Sagen Sie, finden Sie auch, daß es leicht angebrannt riecht?«
    »Nicht so abrupt wenden«, sagte Lim in höchster Aufregung. »Sie dürfen eine Maschine nicht so mißbrauchen.«
    Ein Lämpchen zwischen den Armaturen begann zu glühen, erst mattgelb, dann hellorange.
    »Sieht so aus, als würden wir irgend etwas überlasten«, bemerkte Blake gleichmütig.
    »Langsamer, fahren Sie langsamer!« brüllte Lim. »Wir werden steckenbleiben!«
    »Also gut.« Blake richtete die Maschine wieder aus und fuhr den Bohrer etwas runter. Das Überlastungswarnlicht erlosch.
    »Jetzt erklären Sie mir das mit der Garantie noch einmal.«
    »Sie sehen selbst, wenn die Maschine nicht mißbraucht wird, ist sie in sehr gutem Zustand. Sie geht kaputt, Sie bringen sie zu uns, und wir reparieren.«
    »Nein, ich mache Ihnen einen anderen Vorschlag. Wenn sie dort draußen auf Amalthea kaputtgeht, kommen wir und holen uns ihren besten Mechaniker. Diesen Menschen und alles, was wir sonst an Ersatzteilen brauchen, nehmen wir dann umgehend mit

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