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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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wie wir ihn und seine junge Begleiterin beschäftigen können.«

TEIL
3
IN DAS HERZ DER TIEFE

19
    Amalthea schrumpfte jetzt noch schneller, während sich seine Oberfläche zusammenzog. Je kleiner er wurde, desto schneller wurde er noch kleiner.
    Wäre Forster gewillt gewesen, zu warten, die Ozeane des kleinen Mondes wären unter der Michael Ventris schlicht verkocht. Aber es gab zu viele Fragen, die niemals beantwortet werden würden, gestattete man dieser außergewöhnlichen Biosphäre, unbeobachtet in den Weltraum zu verdampfen. Abgesehen davon war der Professor ein ungeduldiger Mensch.
    Sparta saß an der Steuerung des Manta, als sie erneut in das brodelnde Meer eintauchten.
    »Da sind sie schon«, sagte Forster überrascht. »Die Lebewesen, denen wir zuvor begegnet sind.«
    Ein Schwarm phosphoreszierender ›Tintenfische‹ breitete sich in glitzernder Herrlichkeit unter ihnen aus, eine gewaltige Fläche aus Geschöpfen, die sich alle wie ein einziges Wesen bewegten – fast, als fänden sie Vergnügen daran.
    Forster hob eine buschige Braue, um ihr ein Zeichen zu geben.
    »Sie scheinen sich Ihrer Sache ziemlich sicher zu sein.«
    »Sie hat recht, Sir«, sagte Blake, der sich in den engen Raum hinter den beiden geduckt hatte. »Achten Sie auf das Hydrophon.«
    Sparta tat, wie ihr geheißen und stellte die Lautstärke der Außenmikrofone ein, bis sie die gespenstischen Schreie der Geschöpfe von allen Seiten umgaben.
    »Ich höre zu. Ich bin aber kein Biologe. Für mich könnte das ein beliebiger Schwarm von Fischen sein …« Forsters angespanntes Gesicht zuckte. »Das Muster ist allerdings merkwürdig. Nicht eigentlich regelmäßig, aber die wichtigen Teile scheinen wiederholt zu werden. Was meinen Sie, ein Signal?«
    »Kodiert in Kreischen und Pfeifen«, sagte Sparta.
    »Und die Bedeutung ist möglicherweise die gleiche«, sagte Blake. »Ich meine, die gleiche, wie bei den Medusen des Jupiter.«
    »Genau«, sagte Sparta. »Sie sagen genau dasselbe.«
    »›Sie sind angekommen.‹« Forster ließ sich das einen Augenblick durch den Kopf gehen. »Ich will nicht wissen, wie Sie darauf kommen, Troy …«
    »Ihre Analyse wird es Ihnen bestätigen. Vorausgesetzt, Sie haben genug Zeit, unsere Aufzeichnungen einzusehen.«
    »Das geht erst, wenn wir wieder von hier fort sind – dafür passiert im Augenblick alles zu schnell.« Er sah sie an. »Sie haben mir nicht alles erzählt. Sie haben die ganze Zeit gewußt, was wir hier finden würden, habe ich recht?«
    Sie nickte.
    »Und heute werden wir es tatsächlich finden«, sagte er triumphierend.
    Sie erwiderte nichts, sondern konzentrierte sich ausschließlich auf das Steuern. Mit kräftigen Flügelschlägen folgte der Manta den glimmenden Heerscharen zum strahlenden Herzen von Amalthea. Wie schon zuvor, mußte das U-Boot anhalten, um sich der Tiefe anzupassen, aber da Amalthea jetzt kleiner war, lag die Entfernung zwischen der Oberfläche und dem Kern jetzt deutlich innerhalb seiner absoluten Druckgrenze.
    Kurz darauf näherten sie sich dem Kern.
    Der Kern strahlte zwar überall hell, war aber nicht an jeder Stelle heiß. Als sie näher heranschwammen, erkannten sie, daß komplexe Strukturen die zahllosen Blasenströme erzeugten, die in alle Richtungen ausgesandt wurden. Es waren leuchtende, weiße Türme von einem Kilometer oder mehr an Höhe, die einen perfekt verspiegelten Ellipsoiden übersäten. Das Licht von den fast geschmolzenen Türmen – selbst durch Dutzende von Kilometer von Wasser hindurch glühten sie heller als der Faden einer Glühbirne – wurde von der gebogenen Spiegeloberfläche reflektiert; es waren diese Spiegelungen, die zusammen mit ihren Quellen aus großer Entfernung den Eindruck eines einzigen, glühenden Objektes erweckt hatten.
    »Sie wissen, was wir gefunden haben, habe ich recht, Troy?«
    »Allerdings.«
    »Ein Raumschiff«, sagte Forster. »Ein Milliarden Jahre altes Raumschiff. Es hat die Kultur X von ihrem Stern zu unserem gebracht. Hier haben sie es geparkt, im Strahlengürtel des Jupiter, dem gefährlichsten Ort im ganzen Sonnensystem, abgesehen von der Außenhülle der Sonne selbst. Und sie haben es unter einer Eisschale versiegelt, die dick genug war, um es für die vorgesehene Zeit zu schützen. Sie haben Leben in den Jupiterwolken ausgesetzt; viele Generationen lang wartete es geduldig – es gab keine Evolution, das Ökosystem in den Wolken war dafür zu primitiv, gleichzeitig aber war es auch keinen katastrophalen

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