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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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sich das an!« Forster schob sich vor und drückte sich praktisch die Nase an der Polyglasscheibe des Manta platt. »Ich kann geradewegs hindurchsehen!«
    Die niedrige Kuppel hatte in der Tat angefangen zu glühen wie ein immenses Licht, das an einen sehr langsamen Regelwiderstand angeschlossen ist. Die gesamte Oberfläche der Ausbuchtung im Diamantenmond war ein rosiges Pink, vergleichbar einem warmen Neonlicht. Aber es wurde rasch heller, und was vorher fest gewesen schien – eine undurchsichtige, polierte Oberfläche aus Metall –, war so durchsichtig geworden wie ein Bleikristall.
    Zum erstenmal seit mehreren Minuten erreichte sie Jo Walshs Stimme wieder über den Bordfunk. »Wir haben gerade eine Veränderung des seismischen Profils des Kerns festgestellt, Professor.«
    »Welcher Art?«
    »Der Computer kann sich noch keinen Reim darauf machen. Aber der Kern ist nicht mehr schalldurchlässig. Wir sind nicht sicher, ob wir die richtigen Programme zur Verfügung haben, um das zu interpretieren, was wir sehen …«
    »Zeichnen Sie einfach alles auf. Wir analysieren es später.«
    »Wie Sie meinen, Sir.«
    Forster, Blake und Sparta starrten voller Verwunderung durch die vollkommen klare, kilometerbreite Kuppel in einen glühenden Raum hinab, der weit größer war als die größte Kathedrale auf der Erde.
    »Es handelt sich um eine Luftschleuse«, sagte Forster. »Groß genug für ganze Raumschiffe.«
    »Nein, das glaube ich nicht«, sagte Sparta.
    »Was? Ach, natürlich … im Innern befindet sich natürlich keine Luft.«
    »Was glauben Sie, wie sie die Luke öffnen?« fragte Blake.
    Wie auf ein Stichwort, begann die Kristallkuppel unter ihnen wegzuschmelzen. Zuerst bebte der Schließmechanismus direkt unter ihnen und löste sich dann auf. Wo es gewesen war, schälte sich ein fein gesponnener Kreis ab wie eine Fibonacci-Folge; es war, als wäre das Material des Rumpfes dünner geworden und verlor jetzt eine Schicht nach der anderen, immer schneller, bis hin zur letzten Molekularschicht.
    Ein gewaltiger Wasserstrom ergoß sich in die Öffnung. Der Manta, von der Turbulenz mitgerissen, kippte ins Innere der Wasserarena.
     
    Einen Augenblick später war alles vorüber: Das Gazefenster bildet sich oben erneut. Schichten aus unsichtbar winzigen Molekularfliesen legten sich in umgekehrter Folge wieder übereinander – schneller noch, als sie durchsichtig geworden waren –, und die riesige Kuppel war wieder undurchsichtig. Das letzte Licht, das die drei im Innern des Manta wahrnahmen, während das U-Boot durch die Strömungen schlingerte, war ein großer Schwarm Tintenfische, der nach allen Seiten wie ein Meteoritenregen auseinanderstob.
    Sparta brauchte eine Weile, bis sie das rollende U-Boot stabilisiert hatte. Sie richtete das schwerelose Fahrzeug mit der Unterseite auf die Mitte von Amalthea, und die Oberseite zur Mitte der Kuppel aus.
    Eine unheimliche Stille umgab sie. Das Donnern draußen war verschwunden. Alles, was die Hydrophone des U-Bootes auffingen, war das rhythmische Zischen ihrer eigenen Atmung.
    »Jo, können Sie uns hören?« sagte Sparta in den Bordfunk.
    Sie war weder überrascht noch besorgt, als keine Antwort kam. Sie warf Forster einen Blick zu, in dessen glänzendes Gesicht Aufregung zu erkennen war, aber keine Angst.
    »Was immer die seismische Unterschrift dieses Dings verändert hat, ist wieder an seinem Platz«, sagte Blake.
    »Solange wir hier drin sind, haben wir keinerlei Verbindung zur Oberfläche«, sagte Sparta.
    »Genau das hatte ich erwartet«, sagte Forster. »Walsh und die anderen werden wissen, was passiert ist. Wir werden uns an den geplanten Ablauf halten.«
    Sparta glaubte nicht, daß sich die Mannschaft vorstellen könnte, was geschehen war, aber sie wußte, daß sie diszipliniert genug waren, nicht vom Plan ihres Auftrages abzuweichen. Sie warf einen Blick auf die Steuerkonsole. »Der Außendruck sinkt rasend schnell.«
    »Kein schlechter Trick«, sagte Blake.
    Forster war überrascht. »Da müssen ein paar recht große Pumpen am Werk sein. Trotzdem ist es vollkommen still.«
    »Ich glaube, die Pumpen sind eher klein«, sagte Sparta. »Über die gesamte Oberfläche der Schleusen sind Molekularpumpen verteilt, wie in einer biologischen Zelle.«
    Sie waren ein winziges Stäubchen, das in einer riesigen Schüssel trieb, viel kleiner als ein Guppy in einem Aquarium. Blaßblaues Licht erstrahlte von den schwach schimmernden Wänden und dem Boden der Kammer selbst. Unter der Decke

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