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Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant

Titel: Codename: Sparta - 5 - Der Jupiter-Diamant Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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gegenübertreten werden.«
    »Das ist doch Aberglaube«, sagte Blake leise; er fühlte sich zunehmend unwohl.
    »Wir alle glauben, Überreste der Kultur X zu finden – das ist mittlerweile ein offenes Geheimnis. Der Pankreator ist eine Legende.«
    »Ich habe mit dem Freien Geist nichts zu schaffen. Mach dir keine Sorgen. Aber ich bin noch immer die Herrscherin.« Ihr Lächeln wirkte gespannt, und ihre Augen glänzten wie Saphire. »Und du bist mein Zwillingsbruder.«
     
    Forster rief die anderen in den Einsatzraum.
    »Angus, würden Sie uns bitte mitteilen, was Sie in der Kapsel gefunden haben?«
    Das Gesicht des Ingenieurs wirkte so ungerührt wie das eines Polizisten bei einem Verhör. »Man hat sowohl das Kommunikations- als auch das Reichweitensteuersystem absichtlich außer Betrieb gesetzt. Jemand, der sich gut mit Raumnavigation auskennt, hat den Lenkcomputer der Kapsel umprogrammiert, so daß sie während der Annäherung an Io den geplanten Kurs verlassen mußte …«
    »Was wollen Sie damit sagen, McNeil?« unterbrach ihn Hawkins. »Daß sie versucht haben, sich selbst umzubringen?«
    »… und zwar so, daß sie mit Amalthea zusammentrifft«, fuhr McNeil fort. Er hatte Hawkins durch ein kurzes Kopfschütteln zu erkennen gegeben, daß er seinen Einwurf gehört hatte. »Sicher war eine weiche Landung beabsichtigt. Bei diesem Teil der Umprogrammierung hat sich der Betreffende wohl etwas verrechnet. Nach dem Doppler-Input zu urteilen, hat der Hauptmotor zum Bremsvorgang gezündet – unglücklicherweise ein paar Sekunden zu spät, als daß es ihnen noch etwas hätte nützen können. Sie waren bereits auf dem Eis aufgeschlagen.«
    »Ohne es wirklich zu wollen«, brummte Jo Walsh zufrieden. »Sie hatten recht, Tony.«
    »Ein schöner Trost. Leider nützt er mir überhaupt nichts«, sagte Groves. »Es war eine verdammt harte Landung.«
    »Wenn sie jetzt tot wären, könnten Sie sich nicht mit einer solch lapidaren Bemerkung herausreden«, sagte Hawkins voller Ärger.
    »Keine weiteren Unterbrechungen mehr«, erklärte Forster streng und warf Hawkins einen scharfen Blick zu. »Jeder bekommt Gelegenheit, etwas zu sagen. Ich für meinen Teil halte Tonys erste Analyse für korrekt. Mays hat die Sache sorgfältig geplant. Und auch ohne die Bremswirkung des Hauptmotors haben er und seine zweifellos unschuldige Freundin überlebt.« Forster warf einen raschen Blick auf Hawkins.
    Es war interessant zu beobachten, welche Zerrissenheit sich in dessen Gesicht widerspiegelte.
    Forster fuhr hastig fort. »Josepha, sorgen Sie dafür, daß wir von allen Geschehnissen vollständige und gesicherte Aufzeichnungen haben. Insbesondere von allem, was Angus herausgefunden hat. Und überprüfen Sie regelmäßig die Monitorfunktionen.«
    »Sir.« Walsh war zu beherrscht, um sich die Überraschung anmerken zu lassen. Sämtliche Geschehnisse waren bereits aufgezeichnet; das verlangten schon die Dienstanweisungen der Raumkontrollbehörde; und die automatischen Systeme des Schiffes sorgten dafür, daß sich jeder daran hielt. Offenbar fürchtete Forster einen Sabotageakt.
    »Wenn Mays’ Plan gelungen wäre, hätte er meiner Ansicht nach seinen Computer ein zweites Mal umprogrammiert oder ihn zerstört und behauptet, der Absturz wäre durch eine Fehlfunktion verursacht worden. Er ist aus einem ganz bestimmten Grund hier, und zwar weil er uns ausspionieren will.« Einen Augenblick versenkte sich der Professor in seine Überlegungen. Dann sagte er: »Also gut. Dann erklären Sie mir jetzt, was Sie darüber denken.«
    »Sie werden innerhalb der nächsten Stunde aufwachen, Professor«, sagte Groves. »Sie werden Hunger haben, wissen wollen, wo sie sind, und sie werden all die Schläuche, Infusionen und Gurte loswerden wollen. Wie sollen wir uns Ihrer Meinung nach verhalten, wenn es soweit ist?«
    »Vor uns liegt eine unmögliche Aufgabe, und wir haben nur wenige Tage, sie zu bewältigen«, sagte Forster. »Mir fällt beim besten Willen keine Möglichkeit ein, wie wir Sir Randolph Mays, wenn er erst einmal wieder aufgewacht ist, daran hindern können, genau dasselbe zu erfahren, was wir erfahren.«
    »Wir könnten Sie doch angeschnallt lassen«, sagte McNeil hoffnungsvoll.
    »Kommt nicht in Frage. Ich möchte, daß Ihnen eins völlig klar ist: niemand von uns wird sich anders verhalten, als es das höchste Diktat menschlicher Ethik und der Gesetze des Alls verlangen.« Er räusperte sich. »Wir werden uns einfach etwas einfallen lassen müssen,

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