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Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff

Titel: Codename: Sparta - 6 - Das Weltenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Preuss
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der Raumbehörde nach und stieg rasch auf. Ein Schnellbootkapitän sitzt entweder mit sechsundzwanzig im linken Sitz oder nie. Josepha Walsh schaffte es mit vierundzwanzig. Gleichzeitig verfolgte sie weiter ihre ›geheime‹ Mitgliedschaft in der Bruderschaft des Freien Geistes.
    Sie war bei den Prophetae nie mehr als einfaches Fußvolk. Man ließ sie im Dunkeln und erteilte ihr Befehle, die nicht erläutert wurden – Befehle, die sie, das erwartete man, ausführte, ohne Fragen zu stellen. Manchmal tat sie es. Bei anderen Gelegenheiten riskierte sie ihr Leben und tat nur so als ob. Auf diese Weise ›tötete‹ sie ihr erstes rituelles ›Opfer‹, ein Mitglied von Salamander, das auf ihre Warnung hin seine Identität änderte und verschwand und nur einen überzeugenden Todesbericht hinterließ.
    Obwohl Walsh nicht in die Ritter- und Ältestenrunde der Prophetae eingeweiht war, erkannte sie deren übergeordnete Ziele und verfolgte ihre Manöver. Sie schaffte es, dem Commander zu übermitteln, was sie wußte. Manchmal gelang es dem Commander, ihre Aufträge so zu arrangieren, daß sie dadurch Kontakt mit Inspektor Ellen Troy bekam, sogar noch bevor Troy selbst ihre Stellung im geplanten Ablauf der Ereignisse kannte. Josepha Walsh war es, die Blake Redfield mit der Neuigkeit auf den Mond brachte, der Heimatstern der Fremden befände sich im Sternbild Crux. Es war Josepha Walsh, die den Vorschlag in Umlauf brachte, das Geheimnis der marsianischen Platte könne auf Phobos gelöst werden.
    Da war es nur natürlich, daß Josepha Walsh sich freiwillig für das Kommandounternehmen bei Forsters Expedition auf Amalthea meldete, einem Unterfangen, das sowohl Salamander als auch dem Freien Geist in den Kram paßte. Aber noch bevor es losgehen konnte, war der Freie Geist gewissermaßen enthauptet worden – er hatte die Hälfte seines Führungsgremiums verloren. Und zwar durch Ellen Troy, die als freie Agentin tätig und außer Kontrolle geraten war und den Verstand verloren hatte.
    Walsh erkannte Sir Randolph Mays nicht, als er sich der Amaltheaexpedition aufdrängte und Marianne Mitchell mitbrachte. Was Mays anbelangte – er mußte sie erkannt haben; dennoch hielt er es offenbar für wirkungsvoller, Walsh zusammen mit den anderen umzubringen, als sich ihrer zu bedienen. Niemand außer dem Commander wußte, daß Walsh zu Salamander gehörte, nicht einmal Redfield, der selbst Mitglied dieser Organisation war.
    Und überhaupt niemand wußte – als Mays endlich unter Zwang zugab, wer er war, und als Walsh erkannte, was Mays getan und vorgehabt hatte – daß Walsh einen ganz privaten Entschluß gefaßt hatte. Denn in diesem Augenblick hatte das Oberhaupt und der Führer der Prophetae des Freien Geistes, der Älteste der Alten, der ehrenvollste Ritter, derjenige, der das Wissen korrumpiert hatte, Walshs ureigenstes Streben verdreht, hatte sie entehrt und versucht, sie und die gesamte Mannschaft umzubringen – und ausgerechnet den hatte sie in die Finger bekommen. Selbst jetzt noch trieb er unter ihr in den warmen Wassern des Weltenschiffs, ohne Bewußtsein und verletzbar. Das bewegliche Europa-Unterseeboot würde schon genügen, ihn zu finden und ihm ein Ende zu machen.
    Aus eben diesem Grund befand sich Josepha Walsh auch mitten in dem größten Abenteuer ihres Lebens, einem Abenteuer, von dem sie geträumt hatte, seit sie ein junges Mädchen war. Trotz allem war sie beinahe verrückt vor Ungeduld, Langeweile und der erzwungenen Untätigkeit – und deswegen tat sie, was sie tat. Keine Rache ist süßer als die, die aus verdorbenen Träumen erwächst.
    Das U-Boot, dem wir den Spitznamen Manta gegeben hatten, war ursprünglich als Forschungsfahrzeug für den Jupitermond Europa konstruiert worden. Unter der dicken Eisrinde dieses Mondes befand sich ein Ozean, in dem es zwar kein Leben gab, der aber reich an gelösten Mineralien war. Der Manta sollte vollkommen unabhängig von der Oberfläche sein: seine ›Kiemen‹ waren mit künstlichen Enzymen überzogen, mit denen er den Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen konnte. Andere künstliche Proteine transportierten den Sauerstoff zu sämtlichen inneren Systemen des U-Bootes, die ihn benötigten; dazu gehörten auch die menschlichen Passagiere. Unter Wasser bewegte sich das U-Boot durch das rhythmische Schlagen seiner rochenähnlichen Flügel, die durch Komplexifikation und Dekomplexifikation spezieller Molekularstrukturen angetrieben wurden. Da die peristaltischen Pumpen im Innern

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