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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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großen Sorgen. Es lag in der Natur solcher Geschäfte, dass auch einmal etwas schiefgehen konnte, auch so, dass die Öffentlichkeit etwas mitbekam. Der Kunde hatte dafür ganz offensichtlich Verständnis. Vielleicht war Stevenson ja auch erst nach Abschluss seines Auftrags umgebracht worden, und es war dem Kunden sowieso egal. Hoyt jedenfalls war beides recht. Er wusste nicht, worin der Auftrag bestanden hatte, und darüber war er froh. Er konnte nachts einfach besser schlafen, wenn er sich nicht mit den ekligen Konsequenzen seiner illegalen Aktivitäten befassen musste. Schade zwar, dass er eine Einnahmequelle verloren hatte, aber immer noch besser, als den Ruf zu verlieren.
    Dieses letzte Geschäft hatte ihm einen geradezu obszönen Gewinn beschert. Der Kunde hatte ihm 200.000 US-Dollar geboten, von denen er lediglich 128.000 an den amerikanischen Söldner weitergeleitet hatte. Das heißt also, Hoyt hatte für ein paar E-Mails und einen ausgesprochen angenehmen Nachmittag in Brüssel 72.000 Dollar eingesackt. Wenn er die anrechenbaren Stunden auf sieben veranschlagte, was schon sehr großzügig bemessen war, dann kam er auf einen Stundenlohn von über 10.000 Dollar. Das war selbst für Hoyts Verhältnisse außergewöhnlich gut. Wenn nur all seine Geschäfte so zufriedenstellend verlaufen würden.
    Er zog die unterste Schreibtischschublade auf, holte eine kleine, schwarze Holzkiste hervor und stellte sie auf den Schreibtisch. Dann entnahm er der Kiste einen gefalteten
Briefumschlag. Er klopfte mit dem Finger ein Häufchen Kokain auf die Schreibtischplatte und formte es mit einer Rasierklinge zu einer Linie. Koks aus Nicaragua, allererste Wahl, das beste auf dem Markt und so fein geschnitten, dass man es nicht noch einmal zerkleinern musste. Mit einem Silberröhrchen, das extra für solche Anlässe gemacht war, sog Hoyt die Droge durch die Nase.
    Er ließ sich an die Sessellehne sinken, schloss die Augen, drückte die Nasenlöcher zu. O Gott, was für ein fantastisches Gefühl. Er widerstand der Versuchung, noch eine Linie zu ziehen, und packte das Kistchen wieder weg. Hoyt war stolz auf seine Selbstbeherrschung. Es war Zeit, nach Hause zu gehen. Außer ihm war niemand im Büro, und er machte sich im Halbdunkel auf den Weg zum Fahrstuhl. Seine Firma war zwar außerordentlich profitabel, aber nur ein Kleinbetrieb. Er beschäftigte lediglich eine persönliche Assistentin, fünf Analysten und eine Empfangsdame, die alle in Hoyts stinkvornehmen Büroräumen im Zentrum von Mailand saßen.
    Er lebte jetzt schon so lange in Italien, dass er ohne Probleme als Einheimischer durchgehen konnte. Die Jahrzehnte unter der mediterranen Sonne hatten ihm eine leichte Bräune beschert, und er sprach fließend italienisch. Seine ohnehin dunklen Haare und Augen verstärkten diesen Eindruck noch. Wenn er gefragt wurde, woher er kam, dann sagte er immer Mailand. Hoyt liebte Italien – das Land, die Kultur, die Sprache, die Menschen. Das alles entsprach in jeder Hinsicht seinem Geschmack. Vielleicht nicht ganz optimal für seine Geschäfte, aber er hatte im Lauf der Jahre festgestellt, dass der Standort eine Menge Vorteile bot. Seine Kunden saßen in Ost- und Westeuropa, in Afrika und im Nahen Osten, und da war Italien eine sehr gute, zentrale Operationsbasis.
    Die Fahrt in sein Stadthaus dauerte nicht lang. Hoyt lebte alleine, war nie verheiratet gewesen. Er mochte die Frauen, aber die Vorstellung, eines Tages die Hälfte seines Besitzes zu verlieren,
kam ihm ausgesprochen unattraktiv vor. Zu Hause angekommen, schenkte er sich einen großen Martini ein und ließ Wasser in die Wanne laufen. Er überlegte, ob er eine bestimmte Prostituierte anrufen sollte, die mit ihrer Zunge etwas anstellen konnte, was ihm jedes Mal besonderes Vergnügen bereitete, aber wahrscheinlich war er viel zu müde für so etwas. Ein paar Drinks, ein Bad und ein Bett, das war alles, was er brauchte. Morgen war wieder jede Menge los.
    Als er sich den zweiten Martini eingeschenkt hatte und in die Wanne stieg, musste er heftig gähnen. Den seltsamen Geschmack im Mund führte er auf das viele Kokain zurück, das er im Lauf des Abends konsumiert hatte. Er legte den Kopf auf ein zusammengefaltetes Handtuch und schloss die Augen. Warum zum Teufel war er bloß so müde? Sicher, es war die ganze Woche immer ziemlich spät geworden, aber trotzdem hatte er eigentlich genügend Schlaf bekommen. Ich werde alt, sagte er sich.
    Das Beruhigungsmittel, das, ohne dass er es wusste,

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