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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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bestanden aus solidem Stahl und besaßen einen Hohlkern. In diesem befand sich eine kleine Phosphor-Zündladung, die explodierte, wenn das Geschoss auf sein Ziel prallte – in der Regel der Benzintank eines Fahrzeugs.
    Victor klappte den Koffer zu und griff noch einmal in das Loch, um die große, lederne Sporttasche hervorzuholen, die unter dem Gewehrkoffer gelegen hatte. Er biss die Zähne zusammen und hievte sie mit Schwung ans Tageslicht.

    Im Inneren der Tasche, in einem wasserdichten Sack, befanden sich diverse Gegenstände. Nur für die wenigsten interessierte er sich. Er holte eine Glock-Handfeuerwaffe, einen Schalldämpfer, ein siebeneinhalb Zentimeter dickes Bündel US-Dollarscheine, Ersatzmunition für das Gewehr und die Pistole sowie einen russischen Reisepass heraus. Das alles verstaute er in seinen Jackentaschen.
    Anschließend wurde der wasserdichte Sack wieder zugeknotet, die Sporttasche verschlossen und im Erdreich versenkt. Er füllte das Loch auf und klopfte den Untergrund eben, bevor er alles mit abgestorbenem Farnkraut abdeckte. Zurück auf dem Parkplatz des Countryklubs legte er den Metallkoffer in den Kofferraum seines Wagens und knallte ihn zu.
    Hoffentlich war die ganze Aktion nur Zeitverschwendung gewesen.

Kapitel 42
Mailand, Italien Sonntag 21:33 MEZ
    Sebastian Hoyt gab das Geld mit vollen Händen aus, und so war es ein Glück, dass seine Firma jedes Jahr ein kleines Vermögen abwarf. Er war einziger Inhaber einer nicht besonders großen, aber überaus lukrativen Beratungskanzlei mit vielfältigen Geschäftsfeldern. Seine Tätigkeit war in aller Regel die eines Beraters, Maklers oder Mittelsmanns. Er handelte überwiegend mit Informationen, die er auf einem Feld erwarb und an ein anderes Feld weiterverkaufte. Informationen, das hatte er schon vor langer Zeit festgestellt, gehörten zu den wertvollsten Rohstoffen auf dieser Welt und ließen sich zufälligerweise auch ganz besonders leicht handeln.
    Er verhalf der Mafia bei ihren Investitionen zu einer optimalen Kapitalrendite. Er unterstützte korrupte Richter aus Osteuropa
bei der Einrichtung von Bankkonten für Schmiergeldzahlungen. Er stellte Kontakte zwischen Waffenhändlern und afrikanischen Milizen her. Er verschaffte Geschäftsmännern aus Nahost freien Zugang zu Callgirls, Alkohol und Rauschgiften. Er vermittelte Kontakte zwischen Auftragskillern und ihren Kunden. Solange Hoyt sowohl Verbindung zu Leuten hatte, die Informationen benötigten, als auch zu denen, die diese Informationen beschaffen konnten, so lange blieb auch sein Bankkonto im Plus.
    Gerade beschäftigte er sich mit einer todlangweiligen Anfrage, und so legte er eine Pause ein und wandte sich der italienischen Zeitung auf seinem Schreibtisch zu. Sie war schon etliche Tage alt und enthielt einen kleinen Artikel über eine Schießerei in Paris, der ihn interessierte. Dort wurde geschildert, wie wenig die Polizei bisher herausgefunden hatte, wobei auch die Namen einiger Todesopfer erwähnt wurden. Eines der Opfer war ein Amerikaner, ein gewisser James Stevenson, ein in Brüssel lebender Auftragsmörder, mit dem Hoyt schon mehrfach Geschäfte gemacht hatte.
    Bei einem seiner jüngsten Projekte war er als Makler zwischen einem unbekannten Kunden und dem US-amerikanischen Söldner aufgetreten. Hoyt hatte ihm schon öfter Aufträge vermittelt, und noch nie hatte es Beschwerden gegeben. Als er also gebeten worden war, einen Attentäter zu engagieren, der ein ganzes Team zusammenstellen konnte, hatte Hoyt sich, wie so oft, mit ihm in Verbindung gesetzt. Dabei hatte er jedoch bestimmt nicht damit gerechnet, dass der Auftragskiller einem Massenmord im Zentrum von Paris zum Opfer fallen könnte, der sogar in Italien Schlagzeilen machte.
    Stevensons Tod war sehr bedauerlich, aber nur, weil Hoyt dadurch einer bequemen Einnahmequelle beraubt wurde. Zur Sicherheit hatte er ein paar seiner Handlanger losgeschickt. Sie sollten sich ein bisschen umhören, was eigentlich genau vorgefallen war. Es hätte seinem guten Ruf geschadet, wenn Stevenson
sich grobe Schnitzer geleistet hatte. Aber bis jetzt war von diesen überbezahlten und minderbegabten Einfaltspinseln auch nicht mehr gekommen als das, was in den Zeitungen gestanden hatte. In diesem Fall, so sah es aus, waren keine Neuigkeiten also gute Neuigkeiten.
    Trotzdem rechnete Hoyt seit mehreren Tagen damit, dass sich ein wutschnaubender Kunde bei ihm meldete, doch bislang hatte er nichts gehört. Das bereitete ihm jedoch keine allzu

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