Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
ihr Gefährte seine Rolle nicht gerade überzeugend spielte. Es war ihm deutlich anzumerken, dass er normalerweise alleine arbeitete und daher nur begrenzte persönliche Erfahrungen einbringen konnte. Sie war besser, unterstützte ihn auch immer wieder, aber sie spürte, dass er den erforderlichen Körperkontakt eher unangenehm fand. Wahrscheinlich war er es nicht gewöhnt, dass Menschen ihn anfassten, höchstens die, die er dafür bezahlen musste. Er hatte sich sehr bemüht, sein Unwohlsein zu verbergen, und Rebecca strengte sich ebenfalls an, damit er nicht merkte, dass sie es gemerkt hatte.
    Außerdem vertraute er ihr nicht, das war auch klar, und das, obwohl sie sich als loyale Verbündete erwiesen hatte. Es war nicht leicht, ein überzeugendes Paar darzustellen, wenn der eine Partner ununterbrochen nach Anzeichen für einen Betrug suchte. Na ja, vielleicht war es sogar fester Bestandteil einer festen Beziehung, nach Anzeichen von Betrug zu suchen, aber Rebecca nahm an, dass die meisten Männer sich eher darüber Gedanken machten, dass ihre Frau sie hintergehen könnte, als ihre Ermordung zu organisieren. Glücklicherweise war das Ganze nur eine vorübergehende Sache. Rebecca war auch nicht gerade erpicht auf seine Begleitung.
    Es war klar, dass ihm das alles nicht passte, auch wenn er es nicht offen aussprach. Jede seiner Handlungen war kontrolliert, und sie wusste, dass er normalerweise jede Hektik bei der Arbeit vermeiden wollte. Er plante sein Vorgehen lieber sehr penibel, weil er schon vor langer Zeit gelernt hatte, dass jede Minute, die er mit der Planung zubrachte, ihm unliebsame Überraschungen ersparen konnte. Aber jetzt musste er mit der Hälfte der Fakten und einem Viertel der Zeit auskommen.
    Da hörte sie seine Stimme im Ohrhörer. »Okay, jetzt kommt er durch die Lobby.«
    »Alles klar.«
    Es war 14.20 Uhr, und die Fahrstuhltüren glitten auf. Ein
großer, breitschultriger Mann trat heraus. Sein massiger Körper steckte in einem eng anliegenden, marineblauen Anzug. Er besaß ein kantiges Gesicht und eine platte, schiefe Nase, stumme Zeugin eines Lebens voller Schlägereien. Er hatte eine humorlose Miene aufgesetzt, passend zu seinem überaus humorlosen Körperbau. Rebecca sah, dass er unter der linken Achsel eine Waffe trug. Leibwächter hin oder her, aber das war in Großbritannien gar nicht erlaubt.
    Den Mann hinter ihm erkannte sie sofort. Elliot Seif. Er war klein und schmächtig und sah genauso aus wie auf dem Foto auf der Website. Seine Haut war von tiefen Falten übersät und schien nicht allzu viel Sonne abzubekommen. Das, was er an Haaren noch hatte, war zu einer Seite gekämmt. Er trug eine schwarze, lederne Laptoptasche in der Hand.
    Hinter Seif kam noch ein zweiter Leibwächter aus dem Fahrstuhl, von ähnlicher Statur und ähnlich gekleidet wie der erste. Seif tat so, als seien die beiden gar nicht vorhanden, und plauderte ungerührt in sein Handy. Die Leibwächter gingen genau in seinem Tempo, blieben ebenfalls stehen, während er ein paar Worte mit der Empfangsdame wechselte und sie mit bewundernden Blicken bedachte, wobei er das Telefon an die Brust drückte, um seine Worte abzudämpfen. Melanie flirtete ihn schamlos an.
    Rebecca merkte, dass die Bodyguards sie kurz musterten, war aber weiterhin vollkommen vertieft in die neueste Ausgabe der National Geographic und tat so, als hätte sie die Männer nicht einmal bemerkt. Der Artikel über die Wanderbewegungen der Seeelefanten war faszinierend, wenn auch ein wenig arrogant geschrieben.
    Während Melanie ein falsches Lachen lachte, setzte Seif seinen Weg fort, begleitet von den beiden Leibwächtern. Dass er nicht nur einen, sondern gleich zwei Leibwächter hatte, war ein deutliches Signal. Offensichtlich fühlte er sich stark bedroht, oder aber die Leibwächter sollten hauptsächlich Eindruck machen.
Rebecca dachte, dass sich weniger angenehme Klienten davon wahrscheinlich beeindrucken ließen, Klienten, die mit Sicherheit selbst auch Leibwächter hatten.
    Sobald die drei verschwunden waren, stand Rebecca auf und wandte sich an die Rezeptionistin.
    »Zur Toilette?«
    Melanie deutete in die Richtung, in die Seif gegangen war. »Da entlang, dritte Tür links. Es steht dran.«
    Rebecca lächelte. »Danke.«
    Rasch ging sie den Flur entlang und war gerade noch rechtzeitig an der Ecke, um zu sehen, wie Seif und seine Leibwächter das letzte Büro im Flur betraten. Der zweite Mann baute sich vor der Tür auf, in bequemer Haltung, die Beine

Weitere Kostenlose Bücher