Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
und fuhr hinauf in den obersten Stock. Er nickte und knurrte etlichen Kollegen, denen er im Flur begegnete, eine kurze Begrüßung zu. Als er die schwere, schalldichte Tür zum Konferenzraum aufstieß, schauten ihn drei Augenpaare an.
»Tut mir leid. Patricia hat die halbe Nacht über der Toilette gehangen und sieht aus wie eine Statistin aus einem Zombiefilm. Ich habe die Kinder zur Schule gebracht und bin im Stau stecken geblieben.«
Chambers lächelte und signalisierte mit ihrem Blick: Kein Problem . Endlich hatte sie auch einmal ein paar Ränder um die Augen. Ferguson und Sykes saßen am anderen Ende des Konferenztischs nebeneinander wie eine kleine Lausbubenbande. Procter setzte sich auf einen Stuhl zwischen den beiden Lagern.
Nach kurzem Smalltalk begann Alvarez mit seinem Bericht.
»Gestern Abend, Pariser Zeit, haben Agenten der Antiterroreinheit der französischen Polizei vergeblich versucht, einen Mann festzunehmen, der im Verdacht steht, vor einer Woche Andris Ozols und sieben weitere Nicht-Franzosen ermordet zu haben. Im Verlauf der versuchten Festnahme kam es zu einem Schusswechsel, bei dem mehrere Polizeibeamte getötet und etliche weitere schwer verletzt wurden.«
»Wie sicher sind wir, dass es sich bei diesem Verdächtigen um den Mörder von Ozols handelt?«, wollte Chambers wissen.
»Die Franzosen sind jedenfalls davon überzeugt. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat ein Agent des französischen Auslandsgeheimdienstes, der in einer anderen Angelegenheit am Flughafen Charles de Gaulle war, den Verdächtigen beim Verlassen der Passkontrolle identifiziert. Man hat ihn sofort überwachen lassen. Er hat sich am Flughafen ein Taxi genommen und wurde auf dem Weg in die Stadt von einem Polizeihubschrauber beschattet. Ich glaube nicht, dass sie gleich bei der ersten Sichtung am Charles de Gaulle gewusst haben, wen sie da vor sich haben, aber sie hätten sicherlich nicht versucht, ihn festzunehmen, wenn sie sich später nicht wirklich sicher gewesen wären. Und die Tatsache, dass er sich gegen den Zugriff eines RAID-Teams zur Wehr gesetzt hat und fliehen konnte, passt eindeutig zu unserem Mann. Ich glaube, es kann kaum einen Zweifel geben.«
Procter sagte: »Was wollte er denn schon wieder in Paris?«
»Daran arbeiten wir noch«, entgegnete Alvarez. »Aber man hat ihn beobachtet, wie er die Wohnung einer Frau betreten hat. Dort ist auch der Zugriff des RAID-Teams erfolgt, das beide Personen überwältigen wollte. Im Augenblick ist noch nicht klar, wie sie es geschafft haben zu fliehen.«
»Ich glaube kaum, dass das eine große Rolle spielt«, murmelte Ferguson.
»Im Moment sind das Detailfragen«, sagte Chambers. »Was mich interessiert, ist: Wer ist der Mann? Wer ist die Frau?«
»Die Franzosen sagen, es handelt sich um eine nicht identifizierte
Pariser Bürgerin, aber nicht viel mehr«, erwiderte Alvarez. »Aber sie wissen sehr viel mehr, als sie uns verraten wollen. Sie haben nicht vergessen, dass wir in Bezug auf Ozols mit Informationen auch nicht gerade freigiebig waren. Ehe wir nicht ein kleines bisschen Salz in die Suppe streuen, glaube ich kaum, dass wir mehr bekommen als das, was wir bis jetzt haben.
Die Behörden haben es bis jetzt geschafft, die Medien an die Kette zu legen, also gibt es von der Seite auch keine weiterführenden Erkenntnisse, aber in diesem Teil der Welt sind zwei Schießereien von solchem Ausmaß innerhalb einer Woche eine verdammt ernste Angelegenheit. Kann sein, dass schon die nächste Nachrichtensendung ein paar mehr Details bringt. Trotzdem, wir haben auch Glück gehabt. Die NSA hat uns ein paar hilfreiche Telefonprotokolle geschickt. Der französische Geheimdienst behauptet, dass die Frau US-Amerikanerin ist.«
Procter hatte bis jetzt zum Fenster hinausgeschaut. Nun setzte er sich auf. »Eine Amerikanerin?«
»Ihr Name lautet Rachel Swanson, aber der französische Auslandsgeheimdienst geht davon aus, dass das ein Deckname ist.«
»Was wissen wir noch über sie?«, wollte Chambers wissen.
»Das ist bis jetzt alles.«
Sykes fragte: »Gibt es irgendwelche Hinweise darauf, warum er sich mit ihr getroffen hat?«
»Das ist die alles entscheidende Frage«, erwiderte Alvarez. »Vielleicht ist sie seine Geliebte oder einfach nur eine Freundin, aber wahrscheinlich eher eine Geschäftspartnerin.«
»Auftraggeberin?«, sagte Procter.
»Wäre möglich.«
Chambers gab Procter ein Zeichen. »Ich will alles erfahren, was es über Miss Swanson zu erfahren gibt,
Weitere Kostenlose Bücher