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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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in seinem Rücken gestanden hatte.
    Seif stand einfach nur da, mit offenem Mund, bewegungsunfähig, und starrte auf seinen verletzten Leibwächter. Der
lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Betonfußboden. Sein rechter Arm und sein rechtes Bein zuckten wie wild, doch seine linken Gliedmaßen lagen seltsam regungslos da. Seif erkannte, dass der Mann Schüsse in den linken Arm und das linke Bein bekommen hatte. Er war zu groß, zu schwer und hatte zu viele Schmerzen, um aufstehen zu können. Er versuchte zwar, die unverletzte Hand unter das Jackett zu schieben, dorthin, wo er seine Waffe hatte, aber er schaffte es nicht, den muskelbepackten Arm unter den Brustkorb zu bekommen. Er wollte etwas sagen, war aber nicht in der Lage, zwischen den Schreien hindurch Worte zu formen. Blut floss über den Boden.
    Der zweite Bodyguard hielt seine Pistole fest in der Hand. Er blickte sich fieberhaft um, suchte die Umgebung ab, prüfte sämtliche Stellen, von denen die Schüsse gekommen sein konnten. Bis auf die Autos war jedoch nichts zu sehen. Keine Spur von irgendwelchen Angreifern. Wo zumTeufel konnten die sein?
    Er deutete auf Seif. »Gehen Sie zurück zum Fahrstuhl. Ich …«
    Er schrie auf. Pistolenkugeln schlugen in seine Knie, Oberschenkel und Knöchel ein, ließen Knochen splittern und Blutspritzer auf den Beton regnen. Er stürzte auf den Rücken. Kein Gedanke mehr an die Fünfundvierziger, während er mit beiden Händen die blutige Masse umfasste, die einmal seine Beine gewesen waren.
    Seif hatte sich nicht von der Stelle gerührt. Zu Tode erschrocken starrte er die beiden Männer an, die sich am Boden wälzten. Er hörte ein Geräusch, sah einen Mann im Anzug unter dem Mercedes hervorgleiten und aufstehen. Er trug eine schwarze Maske und hatte eine Pistole. Mit Schalldämpfer.
    Seif hielt das Handy immer noch ans Ohr gedrückt. Das ununterbrochene sexgeladene Geleiere hatte keine Sekunde lang aufgehört. Sein Blick war auf den maskierten Mann gerichtet. Er konnte sich nicht rühren, konnte nicht sprechen, konnte nicht denken. Er hatte zwei Leibwächter engagiert, die ihn vor
Tagen wie diesem bewahren sollten, aber er hatte doch niemals wirklich ernsthaft geglaubt, dass so etwas tatsächlich passieren könnte.
    Der Mann mit der Pistole ging an dem auf dem Bauch liegenden Leibwächter vorbei, der mittlerweile jeden Versuch, an seine Waffe zu kommen, aufgegeben hatte und jetzt still und ruhig dalag. Er hob den Kopf, so gut er konnte, um zu sehen, was passierte. Der andere Leibwächter blieb, wo er war, auf dem Rücken und mit schmerzverzerrtem Gesicht. Seine Hose war vom Blut getränkt. Er versuchte mit der Linken, sein zersplittertes Knie zusammenzuhalten, während er mit seiner Rechten versuchte, seine Pistole zu erreichen.
    Victor trat langsam auf Seif zu und richtete seine Waffe nur kurz auf den Kerl, der nach der Fünfundvierziger angelte.
    »Sei doch nicht so dämlich«, sagte Victor.
    Der Leibwächter zog die Hand zurück, und Victor versetzte der Waffe im Vorbeigehen einen Tritt. Direkt vor Seif blieb er stehen, mit ausgestrecktem Arm, sodass der Schalldämpfer seiner Pistole keine drei Zentimeter vor dem Gesicht des Buchhalters schwebte.
    Victors Forderung war unmissverständlich. »Computer.«
    Augenblicklich hob Seif den linken Arm und streckte ihn Victor entgegen. Mit der rechten Hand hielt er immer noch das Handy ans Ohr gedrückt. Victor nahm ihm den Computer ab.
    »Passwort?«
    »Isabella.«
    Seif schwitzte. Irgendwie presste er hervor: »Ist das alles?«
    Am anderen Ende der Leitung dachte seine Geliebte, dass sie gemeint war. Sie stöhnte noch lauter. Victor ließ Seif keinen Augenblick aus den Augen und nahm ihm mit der linken Hand den Laptop ab. Er sah keinen Grund, nicht zu antworten.
    »Was glauben Sie?«
    Seif keuchte, zitterte und verstand ihn falsch. Das Handy fiel ihm aus den Fingern. »Tun Sie meiner Familie nichts.«

    Victor zögerte keinen Augenblick. »Würde ich nie machen.«
    Er ließ Seif einen Moment Zeit, um die Bemerkung zu verarbeiten, trat zurück, ließ die Waffe sinken und drehte sich um. Dabei hatte er ständig die Karosserie des Mercedes mit den Spiegelbildern von Seif und seinen Männern im Blick. Keiner rührte sich. Aus Seifs Handy drangen weiter Stöhnlaute. Victor machte noch einen Schritt, blieb stehen, drehte sich um und schoss auf das Telefon. Es zerbarst in tausend Teile.
    Endlich hielt Isabella den Mund.

Kapitel 56
Amsterdam, Niederlande Mittwoch 21:37 MEZ
    Das Hotel

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