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Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
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nicht begreifen und griff daher automatisch zum einzigen Mittel, das ihm bei einem schweren Schock oder einem Trauma zur Verfügung stand: Er stellte vorübergehend den Betrieb ein.

    Der Schütze musste den Treffer und Victors Sturz gesehen haben, nicht jedoch, wie er sich auf dem Fußboden wand, handlungsunfähig, aber nicht tot. Ohne Austrittswunde fehlte auch die übliche Blutfontäne, aber das war dem Attentäter vielleicht entgangen. Vermutlich genügte ihm ein Blick auf die Risse in der dicken Fensterscheibe, um zu erkennen, dass Victor noch am Leben war. Und dann würde er herkommen und seinen Auftrag zu Ende bringen.
    Victors Augen klappten zu.

Kapitel 20
14:18 MEZ
    Der Attentäter blickte durch sein Zielfernrohr, ein Schmidt & Bender 3-12X. Die Fensterscheibe bestand aus mehreren Schichten Glas und Plastik. Er wusste sofort Bescheid. Panzerglas. Scheiße .
    McClury schimpfte stumm mit sich selbst, weil er das nicht vorher bemerkt hatte. Er hätte sich gründlicher mit den Sicherheitsvorkehrungen des Hauses befassen müssen. Doch dann tröstete er sich damit, dass es von Anfang an eine ziemlich überstürzte Geschichte gewesen war. Vor vierundzwanzig Stunden hatte er telefonisch den Auftrag erhalten, nach Genf zu fliegen. Auf dem Rücksitz eines Autos hatte man ihm einen Ortsnamen, eine Positionsangabe und ein Foto ausgehändigt.
    Das stank bis zum Himmel nach Säuberung.
    McClury klappte das Zweibein seines Gewehrs ein und erhob sich. Das Gewehr war ein britisches Accuracy International L96 mit Kammerverschluss. Nach McClurys Überzeugung eines der besten Gewehre weltweit für diese Art von Arbeit. Präzise und durchschlagsstark, aber gleichzeitig nicht zu groß oder schwer. Er hatte schon genügend Modelle ausprobiert, um sich eine qualifizierte Meinung erlauben zu können.

    Er trug eine weiße Gore-Tex-Hose, eine Kapuzenjacke und eine weiße Skimaske. Den Schaft der Waffe hatte er mit weißem Kabeldraht umwickelt. McClury zog die Jacke aus und warf sie beiseite. Als Tarnung und zum Schutz gegen die Kälte war sie absolut nützlich gewesen, aber sie schränkte seine Bewegungsfreiheit ein. Darunter trug er ein schwarzes Thermohemd. Die Kälte drang sofort bis auf seine Haut, aber für den Augenblick konnte er damit leben. Die weiße Skimaske behielt er auf.
    Sein Versteck lag ungefähr vierhundertfünfzig Meter vom Chalet der Zielperson entfernt. Er hatte sich direkt unter einem schneebedeckten Felsüberhang hinter einem Baum postiert und war dadurch praktisch unsichtbar gewesen.
    Zwölf Stunden lang hatte er sich jetzt im Freien aufgehalten und dabei ununterbrochen das Haus beobachtet, hatte auf die perfekte Gelegenheit gewartet, im Liegen gegessen und getrunken, in eine Flasche uriniert und in einen Plastikbeutel gekotet. Da er ganz alleine war, konnte er nicht gleichzeitig beide Ausgänge des Chalets im Blick behalten, und so hatte er sich für den Vordereingang entschieden. Irgendwann würde die Zielperson bestimmt durch die Haustür kommen. Um nur eine Sekunde später tot zu sein. Aber das Glück war nicht auf seiner Seite.
    Kurz nach Beginn der Dämmerung hatte sein potenzielles Opfer den Hinterausgang benutzt, und McClury hatte seine Position gewechselt, um ihn bei der Rückkehr zu erschießen. Stunden später hatte er gemerkt, dass die Zielperson wieder im Chalet war, also musste er durch die Vordertür zurückgekommen sein. Hinten raus, vorn rein. Verdammt schlüpfriger Kandidat.
    Also hatte er nicht mehr endlos darauf gewartet, dass der Typ noch mal das Haus verließ. Als der nackte Drecksack sich ans Fenster gestellt und rausgeschaut hatte, da hatte McClury auf ihn geschossen. Leider war die hölzerne Querstrebe im Fenster einem Kopfschuss im Weg gewesen, und er hatte sich gezwungen gesehen, auf das Herz zu zielen, mit dem Erfolg,
dass eine Panzerglasscheibe ihm den Erfolg verwehrt hatte. Es war wirklich zum Verrücktwerden.
    McClury schwang das Gewehr über eine Schulter, den Rucksack über die andere, schnallte die kleine Hüfttasche um und packte seine Mossberg – eine Pumpgun, die Kaliber-Zwölf-Schrotpatronen verschoss – am Pistolengriff. Er musste die Angelegenheit also persönlich und aus nächster Nähe zu Ende bringen. Es war schon eine ganze Weile her, dass er das gemacht hatte, und er freute sich auf die Abwechslung.
    Er ging den Abhang hinunter und hielt sich dabei an den Bäumen fest, um nicht zu schnell zu werden. Der Hang war steil und konnte leicht gefährlich werden, wenn

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