Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer

Titel: Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Wood
Vom Netzwerk:
man nicht aufpasste, aber er kam mühelos damit zurecht.
    Den Blick hatte er fest auf das Chalet in der Ferne gerichtet. Darin befand sich seine Beute.
     
    Der laute Knall machte Victor wach. Stöhnend setzte er sich auf. Die Schmerzen in seinem Brustkorb waren unerträglich. Als würde ein schweres Gewicht von innen an seinen Rippen ziehen und seinen Brustkorb zusammenpressen. Er musste mehrmals husten. Seine Lungen fühlten sich an wie eingefallen.
    Unter lautem Ächzen verdrängte er den Schmerz aus seinem Bewusstsein. Er musste nachdenken. Zwischen Mündungsfeuer und Einschlag hatte gut eine halbe Sekunde gelegen. Es musste eine großkalibrige Hochdruckwaffe gewesen sein, sonst hätte sie das Glas nicht durchschlagen, Mündungsgeschwindigkeit schätzungsweise an die neunhundert Meter pro Sekunde.
    Das heißt, der Attentäter musste knapp fünfhundert Meter entfernt irgendwo auf einem Hügel gestanden haben. Das Gelände war in dieser Richtung ziemlich unwegsam, und Victor selbst hätte für die Strecke im Laufschritt ungefähr zehn Minuten benötigt. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es viele gab, die schneller waren.
    Sechshundert Sekunden.

    Nicht viel. Er warf einen Blick auf die Uhr, wollte wissen, wie lange er bewusstlos gewesen war, wie lange es dauern würde, bis der Schütze bei ihm war, konnte sich aber nicht daran erinnern, wann genau der Schuss gefallen war. Er war sich ziemlich sicher, dass er es nur mit einem Mann zu tun hatte. Ein ganzes Team hätte ihn zunächst überfallen und sich nicht auf den Scharfschützen verlassen. Dann wäre Victor jetzt bereits tot.
    Wenn er es irgendwie bis ins Dorf schaffen könnte …
    Adrenalin wurde in seine Blutbahnen gepumpt und linderte fürs Erste den Schmerz, aber ihm war klar, dass er sich, sobald die Wirkung nachließ, deutlich schlechter fühlen würde. Er war zwar schwach, aber immer noch handlungsfähig. Er musste raus hier. Aber ohne genau zu wissen, wie lange er ohnmächtig gewesen war, würde er womöglich direkt in die Falle tappen. Das Chalet hatte eine Vorder- und eine Hintertür. Eine zu viel für einen einzelnen Angreifer. Der Attentäter konnte sich nicht einfach irgendwo aufbauen und darauf warten, dass Victor herauskam. Dann hätten die Chancen nur fünfzig zu fünfzig gestanden. Er musste das Haus betreten, um ihn zu töten.
    Victor war immer noch nackt. Wenn er versuchen wollte zu fliehen, musste er etwas anziehen. Das würde aber Zeit kosten, die er vielleicht nicht mehr hatte. Allein das Atmen war schmerzhaft. Er konnte nicht einschätzen, wie lange oder wie schnell er überhaupt laufen konnte. Aber klar war, dass der Attentäter auf jeden Fall schneller war. Wenn Victor ins Freie kam, machte er es dem Gegner nur leichter.
    Also lautete die beste Option, im Haus zu bleiben und sich zu verteidigen. Victor kannte hier jeden Quadratzentimeter und wusste, wie er die einzelnen toten Winkel zu seinem Vorteil ausnutzen konnte. Wenn der Attentäter etwas von ihm wollte, dann musste er herkommen.Victor schlich sich geduckt, eine Hand an die Brust gedrückt, hinüber zum Bett und holte die geladene FN aus dem Halfter an der Unterseite. Da knarrte ein Bodenbrett.
    Die Treppe.

    Im mittelalterlichen Japan hatten die Samurai zum Schutz vor der allgegenwärtigen Bedrohung durch die gefürchteten Ninjas einen simplen, aber effektiven Trick verwendet. Sie versahen ihre Schlösser mit sogenannten Nachtigallenfußböden, deren Dielenbretter anfingen zu »singen«, sobald jemand darauf trat. So wurden die Bewohner vor Angreifern gewarnt.
    Victor hatte dieselbe Methode angewandt. Die Treppe war absichtlich so montiert, dass mehrere Stufen schon beim leisesten Druck anfingen zu quietschen. Dasselbe galt auch für andere Dielenbretter überall im Chalet und zwar in unterschiedlicher Tonhöhe. Ein Moment der Stille.
    Dann noch ein Knarren, gefolgt vom Klang schwerer Stiefel, die die Treppe hinaufsprangen. Keine Geheimniskrämereien mehr.
    Victor stieß die Schlafzimmertür auf, beugte sich hinaus, richtete die FN in Richtung Treppenhaus. Da ertönte ein ohrenbetäubender Knall, und aus dem Türrahmen wurde ein riesiges Stück herausgerissen. Victor zog sich blitzschnell in das Zimmer zurück, da ertönte bereits der nächste Schuss. Die Schrotladung riss noch ein Stück aus dem Nadelholzrahmen. Victor spürte ein Stechen am Handgelenk. Ein Splitter hatte seine Haut gestreift. Er knallte die Tür zu und verriegelte sie.
    Erneut röhrte die Mossberg los und

Weitere Kostenlose Bücher