Codename Tesseract - Wood, T: Codename Tesseract - The Killer
Ich …«
»Aber du hast immer noch Kontakte in die Organisation, oder nicht?«
Norimow nickte geistesabwesend, fast unbewusst.
»Gut«, sagte Victor.
»Was brauchst du?«
Victor griff in seine Jackentasche, so langsam, dass die beiden Leibwächter seine Bewegung nicht missverstehen konnten. Als er die Hand wieder hervorzog, hielt er den USB-Stick in den Fingern.
»Darauf befindet sich eine verschlüsselte Datei. Ich brauche eine entschlüsselte Version.«
Victor legte den Stick auf den Tisch, und Norimow nahm ihn gründlich unter die Lupe.
»Woher hast du das?«, wollte er wissen.
»Von einem ehemaligen Geschäftsfreund.«
Norimow hob eine Augenbraue. »Was ist passiert?«
»Am Montag hatte ich einen Auftrag in Paris. Teil dieses Auftrags war es, diesen USB-Stick an mich zu nehmen und meinem Auftraggeber zu überbringen. Bei meiner Rückkehr ins Hotel hat ein Killerteam auf mich gewartet. Ich möchte wissen, wer die geschickt hat.«
Victor hielt es für klug, nicht auf die Tatsache einzugehen, dass dieser Jemand allem Anschein nach auch der Auftraggeber gewesen war und außerdem vermutlich für die CIA arbeitete.
»Paris? Ich habe davon gelesen, aber ich hätte nie gedacht,
dass du das warst. Du bist doch eigentlich nicht der Mann für die Schlagzeilen.«
»Dieses Mal ließ es sich nicht vermeiden.«
Norimow beugte sich vor. »Acht Leute sollen in diesem Hotel erschossen worden sein. Alle von dir?«
»Nur sieben«, korrigierte Victor. »Dazu noch einer vorher und ein anderer danach.«
»Ich dachte, du zählst nicht mit.«
Victor warf ihm einen kurzen Blick zu. »Manche Gewohnheiten sind schwerer abzulegen als andere.«
Norimow schüttelte den Kopf. »Na ja, jedenfalls bist du immer noch gut in Schuss.«
Victor ging nicht weiter darauf ein. »Derjenige, der mich umbringen will, ist hinter diesem Stick her. Im Augenblick ist das meine einzige Spur. Wenn das, was darauf gespeichert ist, einen Mord wert ist, dann muss ich wissen, worum es sich handelt.«
»Und was willst du damit erreichen?«
»Vielleicht hilft es mir, meinen Feinden auf die Spur zu kommen. Vielleicht auch nicht.«
»Aber warum willst du das? Rache hat dich doch sonst nie interessiert.«
»Es geht mir nicht um Rache«, entgegnete Victor. »Und das wird es auch nie.«
»Warum dann?«
»Weil sie mich gefunden haben.«
Norimow hielt seinem Blick stand und nickte. »Ich kenne immer noch ein paar Leute in der Organisation, Computerspezialisten, die dir vielleicht behilflich sein können.«
»Danke.«
»Aber das Ganze ist sehr ungewöhnlich. Die Leute werden misstrauisch werden, man wird Fragen stellen.«
»Dann bestich sie. Ich komme für alle Auslagen auf.«
Norimow musterte ihn scharf. »Sie wollen deinen Kopf, immer noch. Bist du dir im Klaren darüber?«
»Das werde ich wohl kaum vergessen haben.«
»Aber du bist bereit, das Risiko einzugehen?«
»Ich bin hier, oder etwa nicht?«
Der Russe ließ die Antwort kurz wirken. »Du bist ein Mann, der sehr sorgfältig darauf achtet, am Leben zu bleiben, aber manchmal, das habe ich früher schon gedacht, benimmst du dich, als hättest du Todessehnsucht.«
Victor ließ nicht die geringste Regung erkennen.
Norimow strich sich mit der Hand über den Bart. »Sie haben sich schon einmal nach dir erkundigt, weißt du das? Nach dem Tod eines Exgenerals des SVR, eines gewissen Banarow, glaube ich. Selbstmord. Hat sich mit seiner eigenen Pistole in den Kopf geschossen. Sie dachten, dass du dahintersteckst, weil du angeblich genau in der betreffenden Woche im Land gewesen sein sollst.«
»Was hast du ihnen gesagt?«
»Dass ich dich seit Jahren nicht gesehen habe.«
»Haben sie dir geglaubt?«
»Wer weiß? Der Offizier, der die Ermittlungen geführt hat, konnte mich nicht leiden, das steht jedenfalls fest. Aniskowatsch, so hieß er. Den Namen habe ich mir gemerkt. Ein aufsteigender Stern, wie ich glaube. Er hatte dieses gewisse Auftreten, arrogant, aber schlau. Hat mich übrigens an dich erinnert.« Norimow lächelte kurz. »Er hat mir eine Liste mit Toten gezeigt, so lang wie mein Schwanz, und wollte wissen, wen du alles getötet haben könntest.«
»Und du hast was gesagt?«
»Dass du, soweit ich es beurteilen kann, sie alle umgebracht haben könntest, aber ich habe ihm auch gesagt, dass du angeblich tot sein sollst und dass das selbst für dich eine ziemlich hohe Hürde wäre. Dann hat er mir ein Foto von dir gezeigt, angeblich erst kürzlich aufgenommen.«
»Wo?«
»Das habe
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