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Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susa Hämmerle
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gegeben. Jeder der Polster hatte eine andere Farbe, und in die aufgenähten Reifen waren die Namen der Kinder gestickt. Die Polster gaben der Höhle den letzten Schliff.
    Zufrieden wandten sich die Freundinnen zum Gehen. Jasmin wollte die Eingangstür öffnen und stutzte. „Die Tür klemmt“, stellte sie fest.
    „Das gibt es nicht“, meinte Bella. Sie drückten mit vereinten Kräften. Doch die Tür gab nur ganz wenig nach und stieß dann auf Widerstand. „Das Schloss!“, ächzte Bella. „Wir haben es draußen vergessen!“
    Die Mädchen sahen sich entsetzt an. Keine wagte auszusprechen, was beide gleichzeitig begriffen: Jemand hatte sie eingesperrt!
    Nach einer langen Schrecksekunde kam Bella ein Verdacht. „He, Clemens!“, brüllte sie wütend. „Oder Sami! Oder beide! Das ist nicht witzig, lasst uns wieder raus!“
    Jasmin stimmte hoffnungsvoll in das Rufen ein. Dazwischen lauschten die Mädchen. Tappten Schritte vor der Höhle? Kicherte jemand im Gebüsch?
    Doch so sehr die Eingesperrten auch riefen und lauschten – nichts geschah.
    „Sie sind nicht hier“, murmelte Jasmin. „Ich habe mir doch gleich gedacht, dass Freunde untereinander keine so üblen Scherze machen.“ Sie überlegte angestrengt. „Das Handy! Natürlich! Wir rufen Nora an, damit sie uns befreit.“
    Bella senkte zerknirscht den Kopf. „Ich habe das Handy nicht mit. Es hängt am Ladekabel.“
    Jasmin schwieg. Sie war den Tränen nahe. Bella umarmte sie und sagte aufmunternd: „Komm, ich weiß, was zu tun ist!“ Sie wühlte in der Beleuchtungsschachtel und fischte zwischen den Kerzen eine Taschenlampe heraus. Dann führte sie Jasmin in die hintere Kammer. Durch das Lüftungsloch fiel schwach bläulich das letzte Licht des Tages.
    „Und jetzt mach mir die Räuberleiter“, kommandierte Bella.
    Sie brauchten fünf Versuche. Jasmins rechte Hand war einfach noch zu schwach. Mit der Hilfe zweier Hocker gelang es Bella aber schließlich doch, auf die Schultern der Freundin zu klettern. Und sich von da aus – trotz Wankens und Schwankens der unteren „Räuberin“ Jasmin – durch das Lüftungsloch ins Freie zu zwängen.
    „Ich mache dir gleich auf!“, rief Bella. Sie rutschte den Hügel hinunter und hastete zur Höhlentür. Um dort, wie von einem Keulenschlag getroffen, zu erstarren: Der Schlüssel steckte nicht!
    Bella überlegte fieberhaft. Hatte Nora einen Zweitschlüssel? Oder Sami?
    „Was ist? Warum lässt du mich nicht heraus?“, tönte es kläglich aus der Höhle.
    „Der Schlüssel ... Er ist weg! Man hat ihn mitgenommen“, stotterte Bella.
    Jasmins Antwort war ein Schluchzen.
    „Bitte, halte durch!“, flehte Bella. „Ich hole Hilfe.
    Sofort!“ Und dann rannte und stolperte sie, so schnell sie konnte, durch die hereinbrechende Nacht den Waldpfad entlang.
    Diesmal peitschten wirklich Zweige in ihr Gesicht. Diesmal hätte sie tatsächlich fast den Abhang zum Bach hin übersehen. Diesmal aber war es kein Eichelhäher, der schrie – sondern Bella selber. Bei der Buche mit dem Blitzeinschlag. Denn genau dort stieß Bella buchstäblich mit einem Mann zusammen, der einen weiten Mantel trug und ein Fahrrad schob.
    „Na hoppala“, sagte der Dumpernik. Er packte Bella, die noch immer schrie, an den Schultern: „So. Einatmen – und ausatmen. Was ist los?“
    Bella konnte nicht verhindern, dass Tränen über ihre Wangen liefen. Sie stammelte: „Meine Freundin. Wir waren ... sie ist ... eingesperrt ...“ Im selben Moment wurde ihr bewusst, wem sie sich da anvertraute. Doch ein Zurück gab es jetzt nicht mehr. Weit und breit keine Menschenseele, und Jasmin, die bestimmt schon verzweifelte: Bella hatte keine Wahl.
    Papelok reagierte unerwartet nett. „Das haben wir gleich“, brummte er. „Führ mich zu deiner Freundin. Ich lasse das Rad hier und klipse die Lampe ab.“
    Bellas Gedanken schossen wild durcheinander. Sie war im Begriff, sich von einem mutmaßlichen Kinderhändler helfen zu lassen! Aber andererseits: Jasmin war vor Angst bestimmt schon halb gestorben. Also nahm Bella sich vor, besonders wachsam zu sein und beim geringsten Anzeichen, dass ihr Nachbar etwas im Schilde führte, zu fliehen und die Polizei zu verständigen.
    Papeloks Lampe leuchtete den Weg hell aus. So gelangten sie rasch zur Höhle. „Jasmin, ich bin’s!“, rief Bella. Die Antwort war wieder nur ein Schluchzen.
    Der Dumpernik prüfte das Vorhängeschloss. „Ein Kinderspiel“, murmelte er. „Halt mal die Lampe.“
    Bella tat, wie ihr

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