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Codewort: Dumpernik (German Edition)

Codewort: Dumpernik (German Edition)

Titel: Codewort: Dumpernik (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susa Hämmerle
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hereinkam.
    Er nickte und stellte den Kuchen ab. „Das hier war 2003. Die Dame neben mir ist Leila, die Schlangenfrau. Wie die sich verbiegen konnte, das glaubt ihr nicht! Und dieses Bild ...“ – Papeloks Stimme wurde rau – „... zeigt mich mit dem Löwen Momo, bei unserer letzten Vorstellung.“ Er verstummte und rührte im Tee.
    Es wurde still im Raum. Selbst die Äffchen, die sich schon über den Kuchen hergemacht hatten, hörten auf zu schmatzen. Schließlich wagte Nora die Frage: „Warum letzte Vorstellung? Haben Sie den Zirkus verlassen?“
    Papelok lächelte müde. „Ich würde eher sagen, das Publikum hat den Zirkus verlassen. Wie es halt so ist ... Wir mussten zusperren, Ende August.“
    Die Kinder blickten betroffen zu Boden. Alle dachten dasselbe: Und im September ist er hier eingezogen! Bestimmt hat er sich traurig und allein gefühlt. Und wir hielten ihn für einen Dumpernik.
    Bella wollte gerade den Mund aufmachen, um ihr Gewissen zu erleichtern. Oder Papelok zu trösten. Oder sonst irgendetwas zu sagen ... Aber ein Schluchzen kam ihr zuvor. Es war Jasmin. Sie saß da, mit zuckenden Schultern, und weinte den Manegenteppich nass.
    „Aber, Kind!“, rief Papelok bestürzt. „Du brauchst dir das nicht so zu Herzen nehmen. Schau mich an, ich lebe – und bin froh, dass ich die Äffchen mitnehmen konnte. Sie hätten sonst in den Zoo müssen. Aber die Polizei hat mir die Haltung in der Wohnung erlaubt, sogar mit Stempel drauf. Und jetzt machen wir uns den Zirkus eben selber, jawoll!“
    Die Affen blickten ihr Herrchen groß an. Wahrscheinlich hatten sie ihn noch nie so viel am Stück reden gehört. Jedenfalls nahmen sie es als Signal, um die noch immer schluchzende Jasmin über und über mit Küssen zu bedecken. „Hört auf, das kitzelt“, lachte und weinte Jasmin in einem. Dann zog sie die Nase hoch und stieß hervor: „Es ist wegen meiner Tante. Sie muss auch zusperren ... die Trafik!“
    Bella, Sami, Nora und Clemens wurden blass. „Nein, das ist nicht wahr!“
    „Warum hast du kein Wort gesagt?“
    „Seit wann weißt du es?“
    „Was wird deine Tante jetzt machen?“
    Die Äffchen schmiegten sich verstört an Papelok. Er streichelte sie und wartete. Und wirklich, Jasmin begann stockend zu erzählen: „Es ist ähnlich wie bei Ihrem Zirkus. Die Kunden sind immer weniger geworden. Und zuletzt musste meine Tante froh sein, wenn sie an einem Tag zwei Hefte und eine Packung Zigaretten verkaufte. Mit Ende des Jahres ist jedenfalls Schluss.“
    „Das ist wirklich traurig“, sagte Papelok. „Aber wer weiß, wofür es gut ist.“
    Jasmin starrte ihn an. Und dann zuckten ihre Schultern erneut – doch diesmal vor Lachen.
    „Jetzt ist sie verrückt geworden“, murmelte Clemens.
    „Nein“, japste Jasmin. „Es ist nur ... meine Tante hat genau das Gleiche gesagt!“
    Papelok nickte versonnen. „Dann muss sie eine kluge Frau sein. Aber was ist: Wollt ihr nicht doch noch von dem Kuchen kosten? Sonst verschwindet er zur Gänze in drei Affenmägen, fürchte ich.“
    Dieser Aufforderung kamen die Kinder nur allzu gern nach. Und während sie den wirklich köstlichen Kuchen aßen und eine weitere Tasse Tee tranken, schneite es draußen immerfort.
    „Wollt ihr hören, wie ich den grantigen Momo besänftigte, als er zum ersten Mal in seinem Leben durch Schnee stapfen musste?“, fragte Papelok, nachdem der letzte Krümel Kuchen verschwunden war.
    Die Antwort war ein fünfstimmiges „Ja!“ und ein dreifaches Schnattern. Papelok räusperte sich: „Also, ich verrate es gleich: Zum Glück hatte ich eine Schinkensemmel in der Tasche ...“
    Das war das Letzte, das Clemens von der Geschichte mitbekam. Er schlief einfach ein, an diesem ersten Abend bei Papelok. Der, wie Bella Clemens am nächsten Morgen erzählte, im Übrigen der schönste Nikolo-Abend aller Zeiten gewesen war!
    In den folgenden Tagen hatte Papelok sehr häufig Besuch. Mal stand die gesamte Fährtenbande vor der Tür, um eine neue Zirkusgeschichte zu hören. Dann wieder klingelte eines der Kinder alleine bei ihm an. Der Erste war Sami. „Was soll ich meinem Großvater zu Weihnachten schenken?“, fragte er.
    „Was tut dein Großvater denn gerne?“, brummte Papelok. Sie fanden gemeinsam heraus, dass Samis Großvater am liebsten Schokobohnen aß. Außerdem mochte er Abenteuer, seltene Steine und Kurdistan. „Perfekt“, sagte Papelok. „Ich habe im Second-Hand-Laden ein Buch gesehen über Kara Ben Nemsi in Kurdistan. Darin dürfte

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