Codewort: Dumpernik (German Edition)
durcheinander: „So süß!“
„Ich habe noch nie Affen aus der Nähe gesehen!“
„Ist es schwierig, sie zu dressieren?“
„Sieh mal, da hängt ein Foto von einem Löwen!“
„Haben Sie einen Zirkus?“
Papelok schnitt eine Grimasse. „Das wird mir jetzt zu viel! Ich bin ein alter Mann und hatte heute schon genug Aufregung. Also tut mir einen Gefallen, bringt den Köter zurück und besucht mich ein andermal.“
Und damit bugsierte er die verdutzten Kinder wieder hinaus ins Stiegenhaus. Wo die fünf eine geraume Weile wortlos auf den Stufen saßen. Bis Kommissar Zufall namens Lupo zu winseln begann und sein Hinterbein hob.
„Uff!“, sagte Sami zu der Bescherung. Und fasste damit zusammen, was die gesamte Fährtenbande über die unglaubliche Lösung des Falles „Dumpernik“ empfand: riesengroße Erleichterung!
Stille Nacht
Auch Frau Maier war erleichtert und froh, ihren Lupo wiederzuhaben. Sie gab den Kindern einen großzügigen Finderlohn. Er kam sogleich in eine Schachtel, die ab jetzt die Fährtenbanden-Kassa war.
In dieser Nacht hatten alle fünf Freunde ähnliche Träume. Der eine musste entlaufene Krampusse suchen, die andere wurde von kläffenden Affen gejagt, sie trafen auf Löwen, die Clownshüte trugen, und Bella sah im Zirkus, wie Frau Maier durch einen Reifen sprang ...
„Mein Hoop“, murmelte Bella im Halbschlaf, „er liegt noch immer auf dem Balkon!“
Gleich am nächsten Tag, noch vor dem Frühstück, läutete sie bei Papelok an. Diesmal trug er wieder die getupfte Hose. „Aha, du willst den Zauberreifen holen“, begrüßte er Bella. Und fügte hinzu: „Denn ein solcher muss er sein, da er so ganz von alleine so schräg nach unten fallen konnte.“
Bella wurde puterrot. „Wo sind denn die Äffchen?“, lenkte sie ab.
„Schlafen noch, die Bengelchen. Wie die Engelchen!“ Er lächelte – zum ersten Mal, seit Bella ihn kannte.
Sie war verblüfft. Papelok wirkte plötzlich gar nicht mehr grimmig, sondern eigentlich fast nett.
„Hier, dein Hula“, sagte er. „Und wenn ihr wollt, so kommt um 5 Uhr zum Tee. Dann könnt ihr mich löchern von mir aus, jawoll!“
„Danke, gern, ich sag’s den anderen“, stotterte Bella.
Zum Glück war heute Samstag, und sie durfte an den Computer. Und ebenfalls zum Glück waren Sami, Nora und Jasmin online.
Um Punkt 5 Uhr fand sich die Fährtenbande bei Papelok ein. Isi, Dizzy und Fitz hatten offenbar ausgeschlafen. Fröhlich sprangen sie die Gäste an. Papelok seufzte. „Sie begreifen einfach nicht, dass Menschen keine Kletterbäume sind.“ Er klaubte die Affenbande von den Kindern. Dann öffnete er die Tür gegenüber der Küche. „So, und jetzt hereinspaziert!“
„Wow!“, entfuhr es den Freunden. Sie standen in einer Art Zirkus-Museum. Da gab es einen Manegenteppich, Dompteur-Podeste als Hocker, eine Teekanne mit einem Zelt als Deckel und eine Elefantenlampe!
„Jetzt wisst ihr die Antwort auf zumindest eine eurer Fragen“, meinte Papelok. „Ja, ich habe einen Zirkus. Es ist mein Hauszirkus, sozusagen ...“ Wie auf Kommando schlug eines der Äffchen ein Rad. „Nicht jetzt“, murmelte Papelok. „Wir hatten gestern unsere Vorstellung. Heute haben wir Gäste.“ Er deutete den Kindern, es sich gemütlich zu machen. Und dann begann die Fragestunde:
Ja, Papelok war wirklich bei einem Zirkus gewesen. Nein, nicht als Affenbändiger, sondern als Clown. Richtig, deshalb auch das Clownskostüm. Und ja, Affen als Haustiere zu haben war schwieriger als die Dressur von Löwen ...
„Weil sie manchmal Läuse haben?“, rutschte es Clemens heraus.
„Du bist ja bestens informiert“, brummte Papelok. „Ja, auch das. Doch diese Plage haben wir zum Glück im Griff. Ihr braucht euch also nicht gleich vorsorglich zu kratzen.“
Alle kicherten. Tatsächlich waren ihre Hände bei der Erwähnung von Läusen sofort in Richtung Kopf gezuckt.
„Herrje, der Tee“, fiel Papelok ein. Er hob behutsam die Zeltkanne hoch und schenkte den Kindern ein. „Und Kuchen habe ich ja auch gebacken!“ Er verschwand mit den Äffchen in der Küche. Währenddessen sahen sich die Freunde um. An den Wänden hingen viele Fotos. Die Elefantenlampe beleuchtete sie mit rötlichem Schein. Von draußen fiel auch das Licht einer Straßenlaterne herein. Es hatte in dichten Flocken zu schneien begonnen, was Papeloks Wohnzimmermuseum noch gemütlicher und geheimnisvoller machte.
„Sind Sie das auf all den Fotos?“, fragte Sami, als Papelok wieder
Weitere Kostenlose Bücher