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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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auf die Wagen passten, liefen hinterher und rannten schnell genug, um mit der verringerten Geschwindigkeit der Legionen mitzuhalten. Sie konnten dieses Tempo nur ungefähr zwei Stunden lang durchstehen. Danach machte die ganze Streitmacht Halt, damit die ausgeruhten Canim auf den Karren die Plätze mit denjenigen tauschen konnten, die gelaufen waren, so dass im Laufe des Tages alle abwechselnd an die Reihe kamen. Zu diesem Zeitpunkt wirkten selbst die Canim, die am längsten auf den Wagen gesessen hatten, hungrig, elend und erschöpft, obwohl Tavi annahm, dass der Eindruck größtenteils auf den Regen zurückzuführen war, der ihnen das Fell an der Haut kleben ließ.
    Hinter ihnen ritt die Kavallerie. Als Erstes kamen die berittenen Legionares , achthundert Pferde und ihre Reiter, dann die Canimkavallerie, die fast ausschließlich aus Shuaranern bestand. Sie ritten auf den seltsamen caneischen Wesen, die man als Taurg bezeichnete, und wogen jeweils zwei oder drei Mal so viel wie ein Legionare zu Pferde. Die gehörnten, buckligen Taurga, von denen jeder ein gutes Stück größer als ein gesunder Ochse war, hielten mit der Kolonne mühelos Schritt, wobei die Muskeln an ihren schweren Schenkeln wie Stahlseile hervortraten. Die Taurga schienen nicht müde zu sein: Sie wirkten eher ungeduldig und reizbar, so, als würden sie ernsthaft darüber nachdenken, ihre Reiter oder andere Herdenmitglieder zu verschlingen. Wahrscheinlich beides. Tavi war in Canea wochenlang auf einem Taurg geritten, und soweit er es beurteilen konnte, wäre das nicht ungewöhnlich für die Kriegsbestien gewesen.
    Er seufzte, sah beiseite und hoch zu Maximus, der selbst auf einem besonders hässlichen, gescheckten Taurg ritt. »Bei den Krähen, Max. Ich dachte, du hättest das Vieh getötet und gegessen.«
    »Schnitzel und Neue Stiefel, Hauptmann? Ich hasse dieses Biest wie kein anderes auf ganz Carna, und deshalb habe ich beschlossen, dass ich genauso gut ihn für die ganze Strecke nehmen und er sich erbärmlich fühlen kann. Warum sollte ich das irgendeinem völlig anständigen Pferd zumuten?«
    Tavi rümpfte die Nase. »Er stinkt, Max. Besonders im Regen.«
    »Ich fand den Geruch nasser Aleraner auch schon immer etwas unappetitlich«, sagte Kitai, die rechts von Tavi ritt.
    Tavi und Max warfen ihr beide einen empörten Blick zu. »He«, sagte Max, »wir riechen nicht, wenn wir nass sind.«
    Kitai zog eine Augenbraue hoch. »Nun, natürlich riecht ihr euch nicht selbst .« Sie hob die Hand und wedelte gekünstelt die Luft vor ihrer Nase weg, eine affektierte Gebärde, von der Tavi annahm, dass sie sie irgendeiner kultivierten Civisdame abgeschaut hatte. »Entschuldigt mich bitte, meine Herren.« Sie trieb ihr Pferd mehrere Schritte beiseite und stieß ein erleichtertes Seufzen aus.
    »Sie macht Witze«, sagte Max. Er runzelte die Stirn und sah Tavi an. »Oder? Sie macht doch Witze.«
    »Äh«, sagte Tavi, »bestimmt.«
    Kitai sah sie schief an und sagte nichts.
    Ein gedämpftes Rauschen von Wind ertönte, als Crassus aus dem verregneten Himmel herabgeschwebt kam. Er landete breitbeinig, die Schultern parallel zum Straßenverlauf, auf dem regenglatten Untergrund der Dammstraße. Seine Stiefel ließen einen Wasserschwall aufspritzen, als er zwanzig Schritt weit den Damm entlangschlitterte, bevor er langsam genug wurde, um ein paar hüpfende Schritte zu machen, und dann vor Tavis Pferd zum Stehen kam. Er salutierte zackig vor Tavi und begann neben dem Pferd herzulaufen. »Hauptmann, es sieht so aus, als ob wir uns besser an den Gedanken gewöhnen sollten, im Regen zu kampieren. Etwa eine halbe Meile vor uns kommt ein ziemlich steiniges Stück. Das wird nicht bequem, aber ich glaube nicht, dass irgendjemand dort im Schlamm stecken bleibt.«
    Tavi brummte etwas und starrte in den weinenden Himmel hinauf. Er seufzte. »In Ordnung. Danke, Crassus. Wir werden dort unser Lager aufschlagen. Bitte benachrichtige die Tribune. Maximus, bitte unterrichte den Kriegsführer davon, dass wir in einer halben Meile Halt machen.«
    Die antillanischen Brüder salutierten beide und entfernten sich dann, um ihre Befehle auszuführen.
    Tavi musterte Kitai, die beim Reiten weiterhin starr geradeausblickte und ihn nicht ansah. Ihr Gesichtsausdruck war unergründlich. »Du hast doch Witze gemacht, oder?«
    Sie hob das Kinn, rümpfte die Nase und sagte nichts.
    Zum ersten Mal in der Geschichte schlugen Aleraner und Canim ein gemeinsames Lager auf.
    Tavi und Varg gingen

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