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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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euch Hunderttausende von Goldadlern gekostet haben.«
    Amara musterte Valerius ruhig. »Sonst noch etwas, Senator?«
    »Ich zögere, deinem Wort zu vertrauen, Gräfin, oder dem Wort des Grafen, der diese ungenehmigten und unrechtmäßigen Befestigungen errichtet hat …«
    »Oh, verdammte Krähen, Mann!«, knurrte Antillus Raucus plötzlich. »Was bei den Krähen spielt es denn für eine Rolle, wo sie hergekommen sind, solange wir sie zur Hand haben, wenn wir sie brauchen?«
    »Ich weise nur darauf hin, dass das hier eine Rechtsfrage ist, die nicht unbeachtet bleiben darf, wenn die derzeitige Krise erst abgeflaut ist. Wenn wir die Sicherheit des Reichs der Loyalität dieses … Paars fragwürdiger Individuen anvertrauen sollen …«
    Fürst Placida sprach nicht. Er drehte sich einfach zu Valerius um, packte den Mann an der Tunika und schleuderte ihn aus dem Zelt, so dass er davor ausgestreckt im Schlamm landete. Die Bewegung war so plötzlich, dass Valerius’ Leibwächter wie erstarrt stehen blieben. Placida wandte sich ihnen mit zusammengekniffenen Augen zu und deutete dann auf die Tür.
    Sie gingen.
    »Arschloch«, murmelte Raucus.
    »Danke, Placida«, sagte der Princeps trocken. »Bitte fahr fort, Gräfin.«
    Amara lächelte Fürst Placida an, nickte dem Princeps zu und widmete sich wieder ihrem Vortrag. »Wir machen uns nun schon seit einer Weile über die mögliche Verteidigung des Tals Gedanken«, sagte sie. »Der Plan, von dem wir glauben, dass er die angestrebten Ziele des Princeps’ am besten verwirklicht, sieht folgendermaßen aus …«

31

    Gaius Octavians Heer kam wie ein Gewitter über die vordbesetzte Stadt Riva.
    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob irgendjemand sonst auf der Welt das je so wortwörtlich umgesetzt hat, dachte Fidelias.
    Als die Legionen und ihre Canimverbündeten von den Hügeln über Riva herabgefegt kamen, schienen die tiefhängenden Wolken an den Bannern der aleranischen Truppen und Canimkrieger zu haften, verbunden durch eine Myriade nebelgleicher, unwirklicher scharlachroter Fäden, die sich ringsum durch die Luft erstreckten. Die solchermaßen angeleinten Wolken umfingen die gesamte Streitmacht und verschleierten ihre Zahl und ihre Identität vor außenstehenden Beobachtern – dank der Canimritualisten, die von ihrem neuen Vorsteher, Meister Marok, angeführt wurden.
    In der Wolke schwebten Crassus und die Flieger der Ritter Pisces über den Köpfen der marschierenden Truppen. Die Ritter Aeris hatten die wirbelnde Energie aus einem Dutzend Blitzen gesammelt. Sie stammten aus einem Gewitter, das vor Tagesanbruch durchgezogen war. Die Blitze grollten und knisterten zwischen den Rittern hin und her, blauweiße Bestien, die in einem Kreis aus Windwirken gefangen waren. Ihr dröhnender Donner klang vor der vorrückenden Streitmacht her und übertönte den Lärm der marschierenden Soldaten und der Kavallerie.
    »Das sieht alles auf höchst elegante Weise unheilverkündend aus«, bemerkte Fidelias zum Princeps. »Und der Anschein kann recht wichtig sein. Aber ich kann nicht umhin, mich zu fragen, warum wir das hier tun, Hoheit.«
    Octavian wartete ab, bis ein Donnerschlag verklungen war, bevor er antwortete. »Es gibt einfach nicht viele Möglichkeiten, um die Identität einer Streitmacht auf dem Marsch zu verschleiern«, rief er in zuversichtlichem Ton zurück. »Und ich will die Vord mit unserer vollen Schlagkraft überraschen.«
    »Ich verstehe«, sagte Fidelias. »Einen Moment lang dachte ich, dass du uns alle so gut wie geblendet und betäubt hättest, nur um einen unvergesslichen Einzug zu halten.«
    Der Princeps grinste und zeigte Fidelias die Zähne. »Wir haben Augen außerhalb des Nebels – Vargs Jäger und die Ritter Flora beider Legionen.«
    »Dennoch bewirkst du so eine Nachrichtenverzögerung. Sie müssen erst angerannt kommen, wenn sie dir etwas melden wollen. Wenn eine große Streitmacht unerwartet anrückt, könnte sich das als fatal erweisen.«
    Der Princeps zuckte mit den Schultern. »Es wird keine große Streitmacht kommen«, sagte er mit einem so vollkommen vertrauten Selbstbewusstsein, dass Fidelias sich auf fast schon brutale Weise an Sextus erinnert fühlte.
    Fidelias senkte die Stimme. »Dessen kannst du dir nicht sicher sein.«
    Der Princeps sah ihn eine Weile nachdenklich an und nickte. »Ja.«
    »Warum umgehen wir Riva dann nicht ganz?«
    »Erstens, weil wir uns in einer richtigen Schlacht erproben müssen«, antwortete er. »Wir haben uns noch

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