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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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zu kämpfen statt gegen die Vord. Viel Glück, Amara.«
    Amara rief Cirrus, trat von der Mauer und erhob sich in die Luft. Sie glitt schnell eine Meile am Wall entlang, über einen Strom von in Stahl gehüllten Männern hinweg. Das Morgenlicht wurde vom polierten Metall so unweigerlich und glänzend widergespiegelt wie von Wasser. Unten begannen rasselnde Trommelwirbel das Signal zu geben, sich bereitzuhalten, so viele, dass sie für Amara wie das Grollen eines fernen Donners klangen.
    Andere Kuriere und Boten sausten am Wall auf und ab, in der Luft und auf schnellen Pferden. Amara entging nur knapp einem Zusammenstoß mit einem anderen Flieger, einem panisch wirkenden jungen Civis in einer Rüstung, die ihm zu groß war. Er rief hastig eine Entschuldigung über die Schulter, während er sich abmühte, seinen eigenen Windstrom aufrechtzuerhalten. Amara fand, dass er nicht einmal alt genug aussah, um die Akademie zu besuchen, geschweige denn, um in einem Krieg zu dienen.
    Aber er konnte fliegen, und die Vord hatten den Aleranern jede Möglichkeit genommen, ihre Jüngsten vor der tödlichen Wirklichkeit zu beschützen, der sie sich gegenübersahen. Wenigstens war ihm eine Pflicht zugeteilt worden, die er erfüllen konnte, statt ihn einfach in die Reihen der Ritter Aeris einzugliedern.
    Amara schoss wie ein Pfeil zielgenau zum Kommandostab hinab, der in der Mitte der Nord-Süd-Achse des Walls Stellung bezogen hatte. Ihre Landung ließ die Umhänge der Eliteritter Ferrum und Terra kaum flattern, die als Leibwächter des Kommandostabs dienten. Anscheinend hatte sich herumgesprochen, wie sie mit dem jungen Dummkopf vor dem Zelt des Princeps umgesprungen war; zumindest genug, um sicherzustellen, dass sie auf den ersten Blick erkannt wurde. Der Anführer des Trupps winkte sie schon durch, bevor sie ihr Gewicht wieder ganz auf ihre Füße verlagert hatte.
    Amara fegte mit einem Nicken an ihnen vorbei und verlagerte ihr eigenes Schwert an ihrer Hüfte in eine etwas bequemere Position. Sie hatte die Lorica abgelehnt, die man ihr angeboten hatte. Es kostete anstrengende Monate, einen Körper darin auszubilden, das Gewicht einer Rüstung zu tragen, und Amara hatte die Zeit nicht erübrigen können. Stattdessen trug sie einen weitaus bequemeren Ledermantel, der mit kleinen Platten aus leichtem, stabilem Stahl besetzt war. Er würde ihre Haut so gut wie sicher gegen einen Pfeil oder den Hieb einer skalpellscharfen Duellklinge schützen.
    Schade, dass die Vord nicht mit auch nur einer dieser Waffen kämpften.
    Amara schritt zu der niedrigen Beobachtungsplattform, die anstelle eines eigentlichen Turms in den Wall eingebaut war, und stieg schnell die Stufen dazu hinauf.
    »Ich sage einfach nur, dass es die Art von Angelegenheit ist, die man gar nicht ernst genug nehmen kann«, sagte der Hohe Fürst von Riva gerade. Der ziemlich plumpe Fürst wirkte in einer Legionslorica etwas fehl am Platze, ganz gleich, wie fein gearbeitet sie sein mochte. »Verfluchte Krähen, Mann!«, brach es aus ihm hervor. »Du hast eine verdammte Feldzugsfestung direkt in meinem Hinterhof errichtet!«
    »Und es ist auch gut, dass ich das getan habe«, sagte Bernard milde zwischen seinen versteiften Kiefern hindurch.
    Fürst Riva blickte finster drein und sagte: »Ich habe dich noch nicht einmal eingesetzt. Das hat der verdammte Sextus getan, dieser alte Wichtigtuer, der sich immer überall einmischen musste.«
    »Mmh«, pflichtete Bernard ihm bei. »Und es ist auch gut, dass er das getan hat.«
    Riva bedachte ihn mit einem finsteren Blick, der bald wieder verflog, während er gereizt seufzte. »Nun ja. Du hast versucht, uns vor den Vord zu warnen, nicht wahr?«
    »Wir versuchen alle, unser Bestes zu tun, um dem Reich und unserem Volk zu dienen, Fürst«, sagte Bernard. Er drehte sich um und lächelte Amara an, als sie zu ihnen trat. »Verehrte Gemahlin.«
    Sie lächelte und berührte kurz seine Hand. »Sollten wir nicht zur Aufstellung in Schlachtordnung blasen?«
    »Der Feind ist noch nicht hier«, sagte Bernard in gelassenem Ton. »Wenn Männer ein paar Stunden lang mit Schwertern in der Hand herumstehen, werden sie nervös und müde und beginnen sich zu fragen, warum irgendein Trottel den Befehl grundlos gegeben hat.« Er zuckte zusammen und berührte mit den Fingerspitzen seinen Kiefer, weil die Anstrengung längeren Sprechens ihm immer noch Schmerzen bereitete. »Kann nicht schaden abzuwarten. Entschuldigt mich.«
    Bernard wandte sich ab, um den Wall

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