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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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schwarzer Schatten vor dem grünen Licht, der Umriss eines Mannes. Der Schemen setzte sich in Bewegung und schritt auf einmal ins Licht heraus, ein völlig metallisches Wesen, wie Fidelias es noch nie gesehen hatte – er hatte nur ein einziges Mal von so etwas gehört. Fidelias erkannte den Mann auf den ersten Blick: Araris Valerian, eine der tödlichsten Klingen im Reich, ein Mann, dessen Schwert ihn zur Legende gemacht hatte, als er erst Mitte zwanzig gewesen war.
    Aber Fidelias hatte noch nie einen Elementarwirker tun sehen, was Araris getan hatte.
    Der erste Vordkrieger, dem er sich näherte, bemerkte gar nicht, dass er da war. Araris’ Schwert mähte ihm die Beine auf einer Körperseite ab und schlug ihm dann den Kopf vom Rumpf, noch bevor er ganz zusammengebrochen war.
    Das nächste Vord wirbelte herum, um sich dem stählernen Schwertkämpfer entgegenzustellen. Seine herabsausende Sichel traf Araris an der linken Schulter und barst wie ein Stück verdorrtes Holz. Araris parierte, indem er die zweite Sichel beiseiteschlug, spaltete der Kreatur mit dem Schwert den Schädel und beförderte den immer noch gefährlich um sich schlagenden Kadaver des Vord mit einem Fußtritt in die Schar seiner Brüder, die weiterhin versuchten, die Schlachtkrähen aufzuhalten.
    Dann hielten die Vord nicht länger stand, sondern eilten zurück in die Scheune – aber ihre Flucht brachte sie in Reichweite von Araris Valerians Klinge. Der Schwertkämpfer schien sich gar nicht besonders schnell zu bewegen – nur mit einer fließenden, graziösen Anmut, die in völligem Gegensatz zu seinem statuenartigen Erscheinungsbild stand. Und doch schien sein Schwert immer schnell genug zu sein, ganz gleich, wie flink die Vord ihm zu entgehen versuchten. Er streckte die ersten paar anscheinend nur deshalb nieder, um so das Entkommen der anderen zu verlangsamen, und seine Klinge und die der Schlachtkrähen verlangten den verbleibenden Vord einen hohen Blutzoll ab. Nicht mehr als ein halbes Dutzend überlebte, um zurück in die Scheune zu fliehen.
    Araris nickte Schultus zu und sah sich wild um. »Marcus!«, rief er mit seltsam surrender Stimme. Er warf ihm im hohen Bogen einen Stein zu, und Fidelias fing ihn aus der Luft. Er konnte das Prickeln eines Feuergewirks darin spüren – höchstwahrscheinlich ein Signalfeuer. »Die Erste Fürstin und drei andere sitzen verwundet im Nest fest. Sie müssen sofort in die Festung in Kaserna gebracht werden. Das ist das Leuchtfeuer für ihre Eskorte. Fürst Placida ist vielleicht da unten am Fuße der Rampe. Such ihn.«
    Dann wirbelte er auf einem Absatz herum und begann mit schweren Schritten wieder auf die grün erleuchteten Löcher im Scheunenboden zuzurennen.
    »Schultus!«, blaffte Fidelias und warf den Stein an den Zenturio weiter, der ihn recht geschickt auffing. »Bring das auf eine offene Fläche und schieß es ab!«
    »Zu Befehl!«, sagte Schultus. Er sah sich ausdruckslos in der Verwüstung um, die auf dem Hof herrschte, doch dann schien ihm eine Idee zu kommen. Er flüsterte dem Stein etwas zu und schleuderte ihn so, dass er auf dem flachen Steindach der Scheune landete. Ein paar Sekunden später ertönte ein lautes Zischen, und dann loderte gleißendes blauweißes Licht aus dem Leuchtsignal auf.
    »Gut«, sagte Fidelias. »Schick einen Trupp ans untere Ende der Rampe da.«
    »Zu Befehl, Erster Speer«, sagte Schultus und begann, seinen Männern Anweisungen zuzubrüllen.
    Fidelias sah zu und schüttelte den Kopf. »Ein Unglück kommt selten allein.«
    Die letzten Kämpfe im Hof, die ständigen Trompetensignale zum Angriff und das Prasseln des verdammten Leuchtsignals, das fast ein Loch in das steinerne Flachdach der Scheune brannte, sorgten dafür, dass Fidelias den näher kommenden Windstrom nicht hörte, bis Princeps Octavian ihn so gut wie gerammt hatte. Octavian flog rückwärts und kopfüber und schleifte Kitai durch die Luft. Ihr Rücken lag an seiner Brust, als er auf dem Hof landete. Seine Fersen trafen zuerst auf und gruben eine Furche in den harten Boden, bevor sie unter ihm wegrutschten. Er schlitterte auf dem Rücken weiter, bis er mit einem Ächzen gegen die Innenseite der Umfassungsmauer des Wehrhofs prallte.
    »Marcus!«, brüllte Octavian. »Sie ist verletzt! Hol einen Heiler her, sofort!« Er kämpfte sich etwas unbeholfen auf die Füße und ließ Kitai dabei sanft zu Boden gleiten. Dann wirbelte er herum, riss den rechten Arm hoch und zog damit eine über einen Fuß dicke

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