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Codex Alera 06: Der erste Fürst

Codex Alera 06: Der erste Fürst

Titel: Codex Alera 06: Der erste Fürst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jim Butcher
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versuchen immer noch, uns zu finden. Ich glaube, die größte Hoffnung für die Verwundeten besteht darin, sie zurück zu den Legionsheilern zu schaffen.«
    Marcus sah, dass der Hauptmann mit sich rang. Ein Befehlshaber war immer in Versuchung, sich zu sehr in eine beliebige Mission einzubringen, die gerade unternommen wurde. Aber um zu führen, musste man einen vernünftigen Blickwinkel wahren. Octavian konnte den Zustand der Männer und die Aufstellung und Fähigkeiten des Feinds nicht selbst einschätzen. Dennoch wollte er nicht, dass noch mehr seiner Männer sinnlos ums Leben kamen. Die Verlockung, sich über das Urteil des Feldkommandanten hinwegzusetzen, musste sehr groß sein.
    Der Hauptmann seufzte. »Ich werde die Heiler für euch bereitstehen haben, sobald ihr landet.«
    Crassus’ Bild nickte. »Danke, Hauptmann.«
    »So viele Verfolger«, sagte der Hauptmann nachdenklich. »Die Vordkönigin war erzürnt?«
    Crassus erschauerte. »Hauptmann … Wir waren mindestens zehn Meilen von ihrem Nest entfernt und haben sie schreien gehört . Glaub mir, es war überhaupt kein Problem, die Männer davon zu überzeugen, dass wir besser die ganze Nacht hindurch ohne Pause weiterfliegen.«
    »Also gibt es etwas, woran man sie packen kann«, überlegte der Hauptmann laut. »Das können wir ausnutzen, da bin ich mir sicher.« Er sah den Tribun stirnrunzelnd an. »Was ist dein Plan?«
    »Ich werde die Männer ein paar Stunden lang ausruhen lassen, dann brechen wir wieder auf. Wir überqueren noch zwei Kroatsch streifen, bevor wir zurückkehren. Ich gehe davon aus, dass noch mehr Vordritter bereitstehen, um uns den Weg abzuschneiden.«
    »Lass das nicht zu.«
    »Nein, Hauptmann«, sagte Crassus.
    Der Hauptmann nickte. »Gute Arbeit, Tribun.«
    Crassus’ Augen blitzten bei dem Kompliment auf, und er salutierte zackig, indem er sich mit der Faust aufs Herz schlug. Der Kapitän erwiderte den Gruß und strich dann mit der Hand über das Bild. Binnen Sekunden sank das Wasser, aus dem es sich geformt hatte, glatt und stumm in das Becken zurück.
    Der Hauptmann ließ sich auf einen Faltstuhl fallen und presste sich beide Handballen an die Stirn.
    »Hauptmann«, sagte Marcus, »du solltest dich ausruhen.«
    »Gleich«, antwortete der Hauptmann müde, »gleich.«
    »Hauptmann«, begann Marcus, »bei allem Respekt, du klingst genau wie …« Er fing sich gerade noch rechtzeitig, bevor er sich verriet. Genau wie dein Großvater. Valiar Marcus war kein enger Mitarbeiter von Gaius Sextus gewesen. Er konnte nicht wissen, wie der Erste Fürst im Privatleben gewesen war. »… wie ein neuer Rekrut, der versucht, mir weiszumachen, dass er in der Lage sein wird, den Marsch mühelos zu Ende zu bringen, obwohl seine Fußsohlen eine einzige große Blase sind und er sich den Knöchel gebrochen hat.«
    Ein schwaches Lächeln huschte über das Gesicht des Hauptmanns. »Dann also sobald wir fertig sind.«
    »Sehr gut, Hauptmann. Wie kann ich dir helfen?«
    Der Hauptmann senkte die Hände und musterte Marcus. »Was weißt du über die Brautwerbungsbräuche der Marat?«
    Marcus blinzelte langsam. »Wie bitte?«
    »Brautwerbung bei den Marat«, sagte Octavian müde. »Was weißt du darüber.«
    »Ich bin sicher, dass Magnus da mehr weiß als ich, Hauptmann.«
    Der Hauptmann machte eine ärgerliche Handbewegung. »Ich habe ihn schon gefragt. Er hat gesagt, nachdem er gehört hätte, dass sie gelegentlich ihre Feinde verspeisen, hätte er gar nicht weiter nachbohren wollen.«
    Marcus schnaubte. »Das ist nicht ganz unsinnig, Hauptmann. Die Marat können gefährlich sein.«
    Der Hauptmann sah finster drein. »Wem sagst du das? Sag mir lieber, was du über ihre Brautwerbung weißt.«
    »Hast du also vor, die Botschafterin zu behalten?«
    »So einfach ist das nicht«, antwortete der Hauptmann.
    »Das kann man wohl sagen. Vielen Cives wird die Vorstellung gar nicht gefallen.«
    »Sollen sie doch die Krähen holen!«, antwortete der Hauptmann. »Die Entscheidung treffen Kitai und ich, sonst niemand.«
    Marcus brummte: »Ich habe Geschichten gehört.«
    »Was für welche?«
    Marcus zuckte die Schultern. »Das Übliche. Dass sie sich mit ihren Tieren paaren. Dass sie vor der Schlacht an Blutritualen und Orgien teilnehmen.« Er unterdrückte einen Schauder. Letzteres hatte er mit eigenen Augen gesehen, und es war der Stoff von Albträumen, nicht von Märchen. »Dass ihre Frauen verprügelt werden, bis sie sich dem Willen eines Mannes beugen.«
    Der

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